Tageblatt-WM-Kolumne / Die Lappen, die sie verpassen
Ab heute gibt es wieder täglich die Tageblatt-WM-Kolumne „Sand ins Getriebe“. In der ersten Folge geht es unter anderem um komische Gestalten.
Endlich fängt sie an, die für einige entspannendste Zeit des Jahres. Endlich kann man sich wieder mit Freunden und Familie treffen, ohne dauernd den Livescore zu checken. Viele Fußballanhänger haben sich nämlich dafür entschieden, die WM in Katar zu boykottieren. Ob sie das auch tun werden oder vielleicht doch im heimlichen Kämmerlein vor der Glotze hocken, sei mal dahingestellt. Derjenige, der sich jedoch an den Boykott hält, kann eine fußballlose und vielleicht sogar alkoholfreie Zeit genießen. Denn bei den gefühlt 200 Spielen pro Jahr kommt ein solcher Moment nur selten vor.
Wer sich für einen Boykott entscheidet, verpasst bereits an diesem Wochenende so einiges. Angefangen mit dem absoluten Fußballknüller Katar gegen Ecuador. Für Liebhaber des runden Leders wird es schwer sein, auf dieses Highlight zu verzichten. Ich empfehle Ihnen aber trotzdem, das Eröffnungsspiel am Sonntag in Doha frühestens ab der zweiten Hälfte anzusehen, denn unsere „Roten Löwen“ spielen ab 15.00 Uhr im Stade de Luxembourg gegen Bulgarien.
Wer die WM boykottiert, verpasst auch eine lustige Gestalt. Ihr Name ist La’eeb. Er ist das Maskottchen der WM. Auf Luxemburgisch wird er übrigens „Läpp“ ausgesprochen – und er sieht auch so aus. La’eeb könnte aber auch ein Geist, ein Handtuch oder vielleicht ein niedlicher, fliegender Scheich sein. Stellen Sie sich mal vor, Luxemburg würde die WM ausrichten und das Maskottchen wäre ein fliegender „Heng“ im „Läpp“ – eigentlich keine schlechte Idee.
Wer nicht hinschaut, verpasst auch den WM-Song „Hayya Hayya“, der von drei Künstlern performt wird. Einer von ihnen ist Trinidad Cardona. Na, klingelt da was? Trinidad & Tobago und Katar? Indirekt hat also auch der korrupte Jack Warner aus dem Inselstaat seinen Auftritt in Doha. Wohlverdient, denn immerhin sorgte der ehemalige FIFA-Funktionär dafür, dass ab Sonntag in der Wüste gekickt wird. Fairerweise muss man sagen, dass Trinidad Cardona weder aus dem Inselstaat kommt, noch in das katarische Beuteschema passt, denn der US-Amerikaner wuchs als Sohn eines lesbischen Paares auf. Aber auch Trinidad Cardona ist bei der WM dabei. So wie viele andere, die eigentlich diese Wettkämpfe nicht sehen wollten.
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