Etzella Ettelbrück / Die Rolle endlich gefunden: Für Eric Zenners hat sich die Geduld ausgezahlt
Er ist eines der vielen Eigengewächse, das beim noch ungeschlagenen Tabellenführer Etzella Ettelbrück auf dem Parkett steht. Doch Eric Zenners musste sich erst einmal lange in Geduld üben, bis er endlich seine Rolle im Team gefunden hatte.
Mit der Etzella Ettelbrück ist eine Mannschaft aus der Enovos League in dieser Saison noch ungeschlagen. Kein Wunder, Spieler wie Philippe und Frédéric Gutenkauf sowie Yann Wolff, die allesamt im Verein groß geworden sind, kennen sich seit Jahren und sind bestens aufeinander eingestellt. Ein eingespieltes Kollektiv demnach, das sich zu Beginn der Saison nicht erst komplett neu finden musste.
Dass es nicht einfach ist, in solch einem Team seine Rolle zu finden, seine Spielzeit zu bekommen, das scheint auf der Hand zu liegen. Eine Erfahrung, die mit Eric Zenners ein weiteres Ettelbrücker Eigengewächs in den letzten Jahren machen musste. Geduld, das war bei dem inzwischen 23-Jährigen damit besonders gefragt. Erst seit Gavin Love im Jahr 2022 den Trainerposten übernommen hat, sind die Minuten des 1,98 Meter großen Spielers, der in der Saison 2017/18 bereits den Sprung in die erste Mannschaft geschafft hatte, auf dem Feld langsam aber sicher gestiegen. In dieser Saison steht Zenners dann auch regelmäßig zwischen 15 und 20 Minuten auf dem Parkett und konnte hier auch seinen Teil zu den bisherigen sechs Erfolgen in der Meisterschaft sowie dem Sieg im Pokal gegen Düdelingen beitragen. Im Schnitt kommt der junge Forward/Center-Spieler bisher auf sechs Punkte pro Spiel. Dass der aktuelle Etzella-Coach einen wesentlichen Anteil daran hat, dass die Formkurve beim 23-Jährigen deutlich nach oben zeigt, das bestätigt auch der Basketballer selbst. „Gavin versucht mehr auf die jungen Spieler zu setzen, die nachrücken, das sah bei Kreso zuvor eher anders aus.“ Damit meint er den damaligen Erfolgstrainer Kresemir Basic, mit dem der Nord-Klub 2019 das Double gewann. „Seit Gavins erster Saison bei uns habe ich gemerkt, dass er in dieser Hinsicht etwas vorhat und er auch möchte, dass ich spiele. Das hat mir Selbstvertrauen geschenkt und damit hat er auch Zeichen ans Team gesetzt, dass in der Mannschaft alle zählen.“
Qualitäten hervorbringen
Durch das gesteigerte Selbstvertrauen hat er dann, wie Eric Zenners betont, einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. „Ich kann ihm sehr viel verdanken, dass er mich in eine Situation gebracht hat, in der ich auch spielen darf.“ Dabei betont der 23-Jährige auch, dass es ihm in diesem Ettelbrücker Kader besonders einfach gemacht wird. „Wir haben immerhin einen ,Sticky‘ im Team und es gibt sonst keinen Spieler, der bessere Pässe macht als er.“ Auch der Spielstil, mit dem der britische Coach spielen lässt, kommt dem jungen Ettelbrücker entgegen, wie Zenners weiter betont. „Es ist wirklich auf meine Qualitäten zugeschnitten, wie das ,Pick an roll‘ und das ,Cuten‘ in der Defensive.“
Die letzten beiden Jahre sind für Eric Zenners dann auch eine Belohnung dafür, dass er nicht aufgesteckt hat. Zu einem anderen Verein wechseln, das hätte er auf alle Fälle gekonnt. „Es kamen immer mal wieder Anfragen rein, von einigen Klubs sogar mehrmals.“ Dass er die Etzella nicht verlassen hat, führt er vor allem auf die hervorragende Stimmung im Team zurück: „Ich bin überzeugt, dass ich bei einem anderen Klub nicht so viel Spaß hätte wie hier. Wir lachen und scherzen viel, zudem kenne ich alle hier.“
In die Wiege gelegt
Die Etzella-Identität und vor allem auch den Basketball-Enthusiasmus hat der 23-Jährige nämlich sozusagen mit in die Wiege gelegt bekommen. Den Namen seiner Mutter kennt im Luxemburger Basketball jeder. Joëlle Scharlé steht wie keine andere Spielerin für die erfolgreiche Zeit der Ettelbrücker Damenmannschaft in den 1990er Jahren, hat dem nationalen Basketball in dieser Zeit ihren Stempel aufgedrückt. Doch Basketball war nicht die erste Sportart, die Eric ausgeübt hat, wie er lachend erklärt. „Zuerst habe ich Fußball gespielt, erst als ich sieben Jahre alt war, hat mich meine Mutter mit zu einem Basketball-Training genommen.“ Zuerst kombinierte er noch beide Disziplinen, bis sich der groß gewachsene Spieler schließlich für Basketball entschied. „Da kann ich meiner Mutter danke sagen, dass sie mich damals mitgenommen hat.“ Druck, sich unbedingt für die Sportart mit dem orangefarbenen Ball entscheiden zu müssen, haben seine Eltern jedoch nie auf ihn ausgeübt, wie der 23-Jährige weiter betont. „Sie haben mich immer in allem unterstützt, haben früher bei meinen Jugendspielen auch immer eine Hand mit angepackt, wenn jemand gebraucht wurde, der zum Beispiel die Uhr macht.“
Am Sonntag geht es für die Etzella nun gegen Heffingen, eine Partie, in der ein Sieg fast schon erwartet wird. Dass der amtierende Vizemeister so solide in die Saison starten würde, das hatte man sich laut Eric Zenners zwar erhofft, jedoch nicht unbedingt erwartet. „Vor allem, da die Pre-Season doch chaotisch verlief.“ Damit meint er den kurzfristigen Wechsel auf einem der Profi-Posten. US-Spieler Quatarrius Wilson findet jedoch immer besser ins Team, wie der junge Spieler erklärt. Damit hofft man im Norden des Landes, dass diese Erfolgsserie noch ein wenig andauern wird.
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