LBBL Damen / Die Top vier unter sich: Im Play-off-Halbfinale ist Revanche-Zeit angesagt
Im Viertelfinale haben sich die Favoriten souverän mit 2:0 durchgesetzt, womit die Top vier der regulären Saison im Halbfinale nun unter sich sind. Während die Finalisten des Vorjahres, Düdelingen und Walferdingen, im ersten Semifinale aufeinandertreffen werden, stehen sich die Pokalfinalisten 2023, Hostert und Bartringen, im zweiten Duell gegenüber. Es ist also Revanche-Zeit angesagt.
Nadia Mossong (T71 Düdelingen)
Dass Halbfinalgegner Walferdingen nicht zu unterschätzen ist, weiß Nadia Mossong nur zu gut. In den letzten beiden Jahren bestritten Düdelingen und die Résidence viele Finalspiele gegeneinander und vor einem Jahr musste sich das Team aus der „Forge du Sud“ im Pokalfinale geschlagen geben. „Sie hatten zwischendurch ein ‚Down‘ und ich glaube, einige hatten Walferdingen in dieser Saison bereits abgeschrieben. Aber für mich muss man sie immer auf der Rechnung haben, vor allem da sie ein Profi-Duo haben, das so gut harmoniert und einfach eine sichere Bank ist.“ Dabei weist die derzeitige T71-Spielführerin darauf hin, dass das letzte Meisterschaftsduell eine enge Kiste war (81:79), das Düdelingen genauso gut hätte verlieren können.
Dass man beim T71 in den letzten Wochen durch die Ausfälle von Catherine Mreches, Shay Winton und Michelle Dittgen, die inzwischen wieder zurückgekehrt ist, so einige Probleme hatte, ist bekannt. „Es war sicherlich nicht einfach in den letzten Wochen. Seit Januar ist es so, als würden wir mit einem anderen Team eine neue Saison spielen. Unser Spielstil und auch die Rollen haben geändert, man musste das alles neu lernen.“ So hat etwa Mandy Geniets die Rolle des Point Guard von Mreches übernehmen müssen, eine Aufgabe, die sie hervorragend meistert. „Mandy kann das, bei Catherine gab es bisher einfach nicht den Grund, dass sie hier eingesetzt werden musste. Doch dies spricht dann auch für die Qualität unserer Mannschaft.“ Im Düdelinger Lager ist man jedoch erleichtert, dass mit der Rückkehr von Dittgen nun wieder eine Rotationsmöglichkeit mehr vorhanden ist.
Dennoch ist die ehemalige Profispielerin froh, dass der T71 die Viertelfinalserie gegen die Musel Pikes mit 2:0 abschließen konnte, auch wenn man am Mittwoch etwas wackelte. „Natürlich wäre es blöd gewesen, als Erster gegen den Achten eine Partie abgegeben zu müssen. Wir waren im zweiten Spiel wirklich nicht gut und sie wollten ihre Saison mit einer positiven Note abschließen, was sie absolut getan haben. Doch das freie Wochenende war für uns Gold wert.“
Nora Hermes (Résidence Walferdingen)
Das Duell Walferdingen gegen Düdelingen kennt Nora Hermes nur zu gut. In den letzten Jahren spielte die Résidence zweimal in der Meisterschaft und einmal im Pokal das Finale gegen den T71. „Düdelingen war zu Beginn der Saison sehr dominant, und auch wenn man sich nie über Verletzungen freut, so macht das Fehlen von Catherine (Mreches) und Shay (Winton) einen großen Unterschied. Sie sind dadurch nicht mehr so im ‚Flow‘ und wir haben das letzte Spiel dann auch nur auf zwei Punkte verloren.“ Nach einer Saison mit so einigen „Ups and downs“ sieht man sich im Alzette-Tal also nicht chancenlos gegen den Favoriten. „Wir sind weniger groß, wichtig wird somit der Rebound sein. Wir müssen hier unbedingt richtig ausboxen“, weiß die 28-Jährige.
Umso glücklicher ist man in Walferdingen, dass die Serie gegen Contern, den Fünften der regulären Saison, mit 2:0 gewonnen wurde. „Für die Moral war es gut, denn es waren keine einfachen Spiele. Zudem können wir uns nun länger auf Düdelingen vorbereiten.“ Dabei war Contern für Nora Hermes auch in anderer Hinsicht der optimale Gegner, um sich auf den T71 einzustellen. „Hier mussten wir bereits sehr viel in den Rebound gehen und haben das auch ganz gut umsetzen können.“
Und so ist die 28-Jährige froh, dass sie in dieser Saison in der entscheidenden Phase ihr Team wieder richtig auf dem Parkett unterstützen kann. Vor einem Jahr war für Nora Hermes aufgrund von gesundheitlichen Problemen Basketballspielen undenkbar: „Damals hat es richtig wehgetan, zuschauen zu müssen, doch ich bin schnell wieder reingekommen. Wir haben ein so tolles Team mit einer großartigen Chemie, die Mädels haben einem das sehr einfach gemacht.“ Und so weist die Résidence-Spielerin auch darauf hin, dass mit Julianne Missavage eine junge Spielerin in den letzten Wochen gezeigt hat, was sie kann. „Durch die Punkte, die sie erzielt hat, ist auch ihr Selbstvertrauen gestiegen und sie erhält mehr Minuten. Es ist toll, zu sehen, wie die Jugendspielerinnen arbeiten und sich weiterentwickeln.“
Lisy Hetting (Gréngewald Hostert)
Nach dem Pokalfinale heißt der Gegner im Halbfinale der Meisterschaft für den Gréngewald wieder Bartringen. Dass die Sparta alles andere als ein einfacher Gegner ist, das kann Lisy Hetting bestätigen: „Sie haben uns im ersten Meisterschaftsspiel überrascht, haben damals gewonnen. Dann zweimal in der ersten Halbzeit, wo wir nicht das entgegensetzen konnten, was wir eigentlich können. Ich weiß nicht wirklich, was der Grund ist. Wenn es nur im Pokalfinale gewesen wäre, hätte ich gesagt, es war die Nervosität, doch zwei Wochen zuvor gab es in der LBBL das gleiche Szenario.“ In Hostert will man am Mittwoch nun direkt richtig in die Partie finden und es gar nicht darauf ankommen lassen, sich nach der Pause zurückkämpfen zu müssen. „Es wird nicht immer reichen, nur eine Halbzeit gut zu spielen“, warnt auch die 32-Jährige. „Ihre Profis werden wir nicht ganz in den Griff zu bekommen. Wir müssen schauen, dass ihre Luxemburgerinnen nicht wie in der ersten Halbzeit vor zwei Wochen so gut von der Dreierlinie treffen.“
Seit dem 12. November, der Niederlage gegen Bartringen, ist man beim Gréngewald ungeschlagen. Dass mit den neuen Profis Lauren van Kleunen und Shanavia Dowdell in den letzten Wochen die Stimmung innerhalb der Mannschaft gestiegen ist, dass bestätigt auch Lisy Hetting. „Beide passen menschlich dann doch besser ins Team. Lauren kann trotz ihres jungen Alters eine Mannschaft mitreißen. ‚Bean‘ (Dowdell) war von Beginn an ein Leader und bringt mehr Erfahrung mit. Die ganze Mannschaft wurde durch diese Wechsel noch einmal mitgerissen und die Pokalsache hat das Team dann auch noch einmal zusammengeschweißt.“
In den letzten beiden Jahren war für Hostert jeweils im Viertelfinale Schluss, etwas, das in der Serie gegen Esch laut der Co-Kapitänin aber keine Rolle gespielt hat: „Ich denke, dass wir das ausgeblendet haben, vor allem da sich mit den Profis und dem Trainer einiges geändert hat. Gegen Esch war einfach auch die Euphorie vom Pokal noch da. Doch die Pause am Wochenende tat gut.“
Bridget Yoerger (Sparta Bartringen)
Gerade einmal zweieinhalb Wochen nach dem verlorenen Pokalfinale in der Coque trifft die Sparta nun im Halbfinale der Meisterschaft auf den Gréngewald Hostert: „Eigentlich spiele ich ja lieber gegen den Zweiten der regulären Saison, als gegen den Ersten. Aber Düdelingen und Hostert liegen derzeit auf einem Level, da macht es keinen Unterschied, vor allem da uns zu Beginn der Saison kaum jemand auf der Rechnung hatte. Ich freue mich schon auf diese Revanche-Spiele“, betont Kapitänin Bridget Yoerger. Dabei spukt das Endspiel noch immer in den Köpfen der Sparta-Spielerinnen herum: „Wenn man darüber nachdenkt, wird einem bewusst, wie nah man dran war. Wir sind mit einem Vorsprung in die zweite Halbzeit gegangen, haben dann aber unseren Rhythmus verloren, sind zusammengebrochen. Doch dann sagt man sich wieder, zehn andere Erstligisten mussten an diesem Abend zuschauen, wir durften das Finale spielen.“
Nach zwei engen Spielen in der Liga, ein Sieg und eine Niederlage, sowie dem Pokalfinale, in dem Bartringen zur Pause führte, ist für die 35-Jährige im Halbfinale alles offen. „Sie spielen mit drei Amerikanerinnen, das macht einen großen Unterschied. Zudem besitzen sie viel Erfahrung, was die luxemburgischen Spielerinnen betrifft, und sie haben die nötige Größe und Physis unter den Körben. Bei uns wird auch vieles davon abhängen, wie etwa Mia (Hagen) und Lena (Mersch) treffen. Im Pokalfinale hatte ich etwa zur Pause null Punkte, wir führten aber trotzdem.“
Umso wichtiger war es für Yoerger, dass ihr Team das Viertelfinale gegen Steinsel mit einem 2:0 beendet hat, immerhin der Angstgegner der Saison, gegen den man beide LBBL-Spiele verloren hatte. „Das tut der Moral gut.“ Dass die Damen vom Spielmodus her nun mit den Herren gleichgestellt sind, das freut die erfahrene Spielerin derweil sehr: „Endlich, ich habe mich immer schon gefragt, warum überhaupt ein Unterschied gemacht wurde. So macht es am meisten Sinn, die Zwischenrunde früher war eher ein Zeitfüller. Ein ‚Best of five‘-Finale gab es auch schon zu meiner Zeit in den Niederlanden.“
Programm
Play-off-Halbfinale („Best of three“)
1. Spiel, am Mittwoch:
18.15: Düdelingen – Walferdingen
18.30: Hostert – Bartringen
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