Garnich Wolves / Die Wölfe sind los: Neuer Vökerball-Klub in Garnich
In Garnich gibt es seit wenigen Monaten einen Klub für Völkerball. Die „Garnich Wolves“ wollen mit der Wiederbelebung des beliebten Schulsports einen neuen Trend beginnen.
Wer kennt es nicht noch aus der Schulzeit: Eine variable Anzahl von Spielern steht sich im Turnunterricht auf einem in zwei geteilten Feld gegenüber, mit dem Ziel, die Spieler der gegnerischen Mannschaft zu treffen und abzuwerfen. Das Team, das als letztes noch mindestens einen Vertreter auf dem Platz hat, gewinnt – das Stichwort Völkerball ruft auch heute noch Kindheitserinnerungen hervor. Es war immer eins der beliebtesten und bekanntesten Spiele im Turnunterricht – und was sich in den vergangenen Jahren schon außerhalb der luxemburgischen Grenzen und der Schule zu einem wahren Mannschaftssport entwickelt hat, findet nun auch im Großherzogtum eine Anlaufstelle. Genauer gesagt in Garnich. Dort gibt es seit wenigen Monaten den ersten Völkerball-Klub des Landes: die „Garnich Wolves“.
Erinnerungen an die Kindheit
Freizeit-Turniere für jedermann werden schon seit längerem in Luxemburg organisiert, beispielsweise in Esch oder auch in Useldingen. Mit den Wölfen hat die Sportart aber nun auch ein Zuhause gefunden, in dem das ganze Jahr über trainiert und gespielt wird.
„Die Idee entstand innerhalb einer kleinen Freundesgruppe. Wir haben immer viel zusammen unternommen, aber nie wirklich Sport getrieben“, sagt Pol Moes, Präsident des neu gegründeten Klubs: „Das wollten wir ändern und wir wollten uns etwas suchen, das jeder gut kann. Also sind wir auf Völkerball gekommen. Um auf einem einigermaßen guten Niveau Fußball oder Basketball zu spielen, muss man von klein auf dabei sein. Völkerball dagegen kennen die Meisten aus ihrer Kindheit und dabei kann auch jeder mitmachen.“ Es ging der Gruppe von Freunden aber auch darum, etwas für das Dorfleben in Garnich zu tun und dieses aufzuwerten – deswegen wurde auch die Idee, einen Verein zu gründen, immer konkreter. „Völkerball ist ein Gesellschaftsspiel. Wir wollen damit die Menschen zusammenbringen und ihnen die Möglichkeit bieten, zusammen Sport zu machen“, erzählt Vorstandsmitglied und Spieler Peter Piock. Auch die Gemeinde war schnell von der Idee, einen neuen Sportverein zu gründen, überzeugt, „so viele Sportvereine gibt es nämlich in Garnich nicht“, erklärt Moes. Der Klub wurde nach einigen administrativen Hürden offiziell gegründet und im Handels- und Firmenregister eingetragen.
Dass es in Garnich nahezu keine sportliche Vereinskonkurrenz gibt, kam den Wölfen bei der Suche nach einer Sporthalle entgegen. „Wir dürfen die Halle der Gemeinde einmal pro Woche umsonst nutzen, um unser Training abzuhalten. In anderen Gemeinden wäre dies sicher schwieriger gewesen“, erzählt Piock. Das Training findet außerhalb der Schulferien jeden Mittwoch von 19.00 bis 20.30 Uhr statt. Jeder Erwachsene ist hier willkommen.
„Als wir im September mit dem ersten Training angefangen haben, waren wir zu sechst – alle aus unserem Bekanntenkreis. Jetzt werden es immer mehr“, erzählt Moes: „Anfang November hatten wir 15 Mitglieder. Innerhalb eines Monats hat sich die Zahl dann mehr als verdoppelt.“ So zählen die „Garnich Wolves“ mittlerweile schon 34 feste Mitglieder.
Wettbewerbe im Ausland
Der Kern des Vereins besteht immer noch aus den sechs Leuten, die von Anfang an dabei waren und jede Woche beim Training dabei sind. „Die anderen kommen so, wie sie Zeit haben. Im Durchschnitt sind wir pro Training zehn bis zwölf Spieler“, erklärt Piock: „Sie kommen von überall aus dem Land nach Garnich, um mit uns Völkerball zu spielen – es ist sogar einer aus Diekirch dabei.“
Ein erstes Ziel des jungen Klubs ist es, Begegnungen unter sich zu organisieren. Im Vordergrund steht der Spaß am Spiel. Wie in jedem Sport zählt aber auch der Wettbewerbsgedanke. Im April nehmen die Wölfe an einem Freizeitturnier in Useldingen teil. Im späten Frühjahr soll außerdem ein eigenes Turnier für jedermann in Garnich auf die Beine gestellt werden. „Unser Ziel ist es aber auch, Luxemburg im Ausland zu vertreten und dort regelmäßig Begegnungen zu bestreiten. In der nahen Grenzregion Deutschlands oder auch in der Schweiz gibt es offizielle Vereinswettbewerbe, an denen wir gerne teilnehmen wollen“, sagt Piock. Dies sei allerdings ein Ziel für die langfristige Zukunft. Zunächst gilt es, Kontakte im Ausland zu knüpfen – und vor allem „den Verein über das nächste Jahr erst einmal zu stabilisieren“, so Moes. Die „Wolves“ wollen weiter wachsen und Völkerball als eine anerkannte Sportart im Großherzogtum etablieren.
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