Radsport / Doppelte Lach beim Festival Elsy Jacobs: Polin siegt zweimal, Majerus landet auf dem Podium
Marta Lach heißt die Dominatorin des diesjährigen Festival Elsy Jacobs: Beide Eintagesrennen konnte die 26-jährige Polin an diesem Wochenende für sich entscheiden. Am Samstag durfte sich Christine Majerus über Platz zwei freuen. Hektik gab es dagegen im Finale des Rennens vom Sonntag.
Am Ende zweier anstrengender Tage lagen sich die Fahrerinnen des deutschen Teams Ceratizit WNT Pro Cycling in den Armen. Im Pulk der in blau-rot gekleideten Radsportlerin befand sich auch Nina Berton, die ihren Teil zum Doppelsieg ihrer polnischen Teamkollegin Marta Lach beigetragen hat. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Berton am Sonntag. „Es war heute (Sonntag) schon etwas chaotisch am Ende. Aber wir hatten mit Marta (Lach) die stärkste Sprinterin im Team.“
Das von Berton angesprochene Chaos entstand in der vorletzten Runde. Etwas mehr als 50 Fahrerinnen befanden sich noch in der ersten Gruppe, als etwa 19 Kilometer vor dem Ziel ein Motorrad anfing, mit den Radsportlerinnen zu kommunizieren. Die Rennleitung entschied, die letzte geplante Runde rund um Cessingen zu annullieren – die Zielpassage sollte also bereits in vier Kilometern stattfinden. Grund für das verkürzte Rennen war ein Bauernhof in Leudelingen, dessen Dach brannte.
Sinnvolle Rennkürzung
„Im letzten Moment wurde das Rennen noch verkürzt“, sagte Christine Majerus. „Es war kompliziert, sich dann so schnell zu organisieren. Ich habe meine Arbeit bis einen Kilometer vor Schluss getan und habe dann den letzten Kilometer genossen.“ Auch das Team von Berton war überrascht. „Niemand hatte erwartet, dass auf einmal Schluss wäre. Für manche Teams war es weniger gut, weil sie vorne nicht präsent waren. Aber wir waren immer vorne dabei. Teams wie SD Worx Protime oder wir hatten aber genau die gleiche Chance.“
Nach der Meldung, dass das Dach eines Bauernhofes in Leudelingen brennt, mussten die Rennverantwortlichen schnell reagieren. Die Entscheidung von Renndirektor Claude Losch, das Rennen zu verkürzen, schien am Ende die sinnvollste. „Die Feuerwehr hat in solchen Fällen oberste Priorität“, sagt auch SaF-Zéisseng-Präsident Michel Zangerlé. „Natürlich ist es schade, wenn die Fahrerinnen plötzlich gesagt bekommen, dass schon in vier Kilometern das Ziel auf sie wartet. Sie müssen sich organisieren, andere wollten vielleicht noch attackieren.“
Im Massensprint siegte dann erneut Marta Lach, die bereits am Samstag gewonnen hatte. Das Podium am Sonntag vervollständigten die beiden Niederländerinnen Scarlett Souren (VolkerWessels) und Anouska Koster (Uno-X Mobility). Die Luxemburgerinnen um Berton (21. Platz), Majerus (28.), Marie Schreiber (47.) und Liv Wenzel (49.) fuhren zwar alle mit der ersten Gruppe ins Ziel, doch um die vorderen Platzierungen konnten sie nicht mitsprinten. Ganz anders lief es am Samstag ab, als Majerus den Sieg nur knapp verpasste. Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel rund um Garnich hatten sich fünf Fahrerinnen abgesetzt – darunter das luxemburgische SD-Worx-Protime-Duo Majerus-Schreiber. Einen großen Vorsprung auf die Verfolger konnte das Quintett nicht herausfahren, doch das Loch wurde nie geschlossen. 35 Kilometer vor dem Ziel war Schreiber, die viel gearbeitet hatte, am Ende ihrer Kräfte und ließ das Quartett ziehen.
Majerus verpasst Sieg knapp
Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel wurde den Zuschauern am Parcous klar: Den Sieg sollten die vier Fahrerinnen aus der Spitzengruppe unter sich ausmachen. Auf zwei Minuten war der Vorsprung zu diesem Zeitpunkt gewachsen. Neben Majerus fuhr Marta Lach (Ceratiztit WNT) und ein Uno-X-Mobility-Duo aus Norwegen vorne. Die beiden Norwegerinnen Katrine Aalerud und Marte Berg Edseth attackierten immer wieder, doch Lach und Majerus konnten die Angriffe stets wieder zufahren.
Am Ende kam es zum Schlusssprint, bei dem Lach die schnellsten Beine hatte. Nach 112,4 Kilometern gewann die 26-jährige Polin das Rennen. Majerus wurde Zweite, Aalerud vervollständigte das Podium. In die Top Ten fuhr außerdem Nina Berton als Neunte auf 2:57 Minuten, die sich dann über den Tagessieg ihrer Teamkollegin freuen durfte. Für Majerus war es die 16. und letzte Teilnahme am Festival Elsy Jacobs. „Ich habe mich über die Tage gut gefühlt“, sagte die 37-Jährige. „Ich hab ein schönes Podium eingefahren, damit bin ich sehr zufrieden. Es endet gut nach 17 Jahren.“
Im Überblick
Samstag:
Festival Elsy Jacobs (1.2), Garnich-Garnich (112,4 Kilometer):
1. Marta Lach (POL/Ceratizit WNT) in 2:57:16 Stunden, 2. Christine Majerus (LUX/SD Worx Protime), 3. Katrine Aalerud (NOR/Uno-X Mobility) alle gleiche Zeit, 4. Marte Berg Edseth (NOR/Uno-X Mobility) auf 0:07, 5. Alice Maria Arzuffi (ITA/Ceratizit WNT) 0:39, 6. Femke Gerritse (NL/SD Worx Protime) 2:57, 7. Anouska Koster (NL/Uno-X Mobility) 8. Emma Dyrhovden (Norwegen), 9. Nina Berton (LUX/Ceratizit WNT), 10. Arianna Fidanze (ITA/Ceratizit WNT) alle gleiche Zeit, … 34. Marie Schreiber (LUX/SD Worx Protime) 5:36, … 60. Gwen Nothum (Luxemburg) 10:01, … 70. Layla Barthels (Luxemburg), … 78. Liv Wenzel (Luxemburg) alle gleiche Zeit
DNF: Maïté Barthels, Aurélie Nesser (beide Luxemburg)
Sonntag:
Festival Elsy Jacobs (1.2), Cessingen-Cessingen (121,6 km):
1. Lach in 2:45:43 Stunden, 2. Scarlett Souren (NL/VolkerWessels), 3. Koster, 4. Gerritse, 5. Lucie Fityus (AUS/ARA | Skip Capital), 6. Elisabeth Ebras (EST/UAE Development), 7. Martina Alzini (ITA/Cofidis), 8. Mia Griffin (IRL/DAS-Hutchinson-Brother-UK), 9. Mylene de Zoete (NL/Ceratizit WNT), 10. Anne Knijnenburg (NL/VolkerWessels), … 21. Berton, … 28. Majerus, … 47. Schreiber, … 49. Wenzel alle gleiche Zeit, … 65. Nothum 6:42
DNF: M. Barthels, L. Barthels
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