Basketball / Drei Euro-Teams im Halbfinale: Serbien, Deutschland und Frankreich sind weiter
Das olympische Basketballturnier ist in europäischer Hand. Für das Halbfinale qualifizierten sich am Dienstag Serbien, Deutschland und Frankreich. Topfavorit USA trat erst am späten Abend gegen Brasilien an (nach Redaktionsschluss).
Dirk Nowitzki sprang auf, klatschte eine Reihe jubelnder deutscher Anhänger ab und verließ flugs die Halle. Die Bühne überließ die deutsche Basketball-Ikone damit seinen Nachfolgern, die nach einem zunächst zähen, aber überzeugendem Ringen um den Einzug in das Halbfinale der Olympischen Spiele stolz und mit einem Lachen auf die Ränge der Bercy Arena blickten. Von dort wurden sie von einem begeisterten Publikum ausgiebig abgefeiert.
„Bis zu einem gewissen Grad ist es das, was wir erwartet haben. Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen“, sagte der deutsche Bundestrainer Gordon Herbert nach dem 76:63 (36:36) gegen ein äußerst unbequemes Griechenland um NBA-Star Giannis Antetokounmpo. Angefeuert von Edelfan Nowitzki kamen die deutschen Weltmeister ihrem Traumziel damit einen gewaltigen Schritt näher: Erstmals greifen sie nach einer olympischen Medaille, zwei Chancen haben sie nun auf einen Podestplatz.
Die ersten zehn Minuten ließen gegen giftige Griechen zunächst Schlimmes befürchten. „Im ersten Viertel war es ein bisschen schwierig für uns, aber das zeichnet ein gutes Team aus, dass man sich da umstellen kann“, sagte Franz Wagner. Er war mit 18 Punkten bester Werfer des DBB-Teams, Antetokounmpo konnte mit seinen 22 Zählern den ersten Halbfinaleinzug der deutschen Männer bei Olympia Spielen nicht verhindern.
In der Bercy Arena von Paris knüpften Kapitän Dennis Schröder und Co. gegen aufmüpfige Griechen erst spät an ihre starken Auftritte aus der Gruppenphase an. Mit einer makellosen Bilanz von drei Siegen aus drei Spielen – darunter ein beeindruckender Sieg gegen Mitfavorit Frankreich zum Abschluss – war die deutsche Mannschaft am Wochenende von Lille in das Olympische Dorf in der Hauptstadt umgezogen.
Dementsprechend klar war auch die Ausgangslage vor dem Duell mit den Griechen, die als einer der beiden besten Gruppendritten gerade noch ins Viertelfinale eingezogen waren: Deutschland war klar favorisiert – trotz Antetokounmpo.
Der zweimalige NBA-MVP übernahm sofort Verantwortung, Griechenland gelang der deutlich bessere Start. Weil nach dem ersten Viertel (11:21) aber auch die Distanzwürfe immer besser fielen, schaffte es die deutsche Mannschaft ihren Rückstand noch vor der Halbzeit aufzuholen: Neun Sekunden vor dem Ende des zweiten Viertels gelang Theis in Zusammenarbeit mit Schröder per Alley-Oop der Ausgleich.
Auch danach blieb die Partie zunächst sehr eng, wenngleich die Deutschen nun endgültig im Spiel angekommen waren. Als Isaac Bonga mit Ende des dritten Viertels aus der Distanz auf 59:52 stellte, reckte auch Nowitzki an der Seitenlinie die Faust. Und auch danach hatte der 46-Jährige weiter Grund zum Jubeln: Deutschland brachte die Führung über die Zeit – und kämpft nun um die Medaillen.
In der Runde der letzten vier geht es für Deutschland am Donnerstag gegen Gastgeber Frankreich. Die Franzosen besiegten Kanada am Dienstagabend. Ein Sieg, und die dritte Medaille beim dritten großen Turnier nacheinander wäre dem deutschen Team nicht mehr zu nehmen – ansonsten gibt es noch die Chance auf Bronze. „Es wird auf jeden Fall leider schwer, egal gegen wen wir spielen“, sagte Franz Wagner.
Im zweiten Viertelfinalspiel hatte Serbien nach Overtime Australien mit 95:90 besiegt. Die Mannschaft um NBA-Star Bogdan Bogdanovic wird auf den Sieger des Duells zwischen den USA und Brasilien treffen.
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