Handball / Duell mit Luxemburg: Yérime Sylla ist das bekannte Gesicht auf Belgiens Trainerbank
Wenn Luxemburgs Handball-Nationalmannschaft am Donnerstag in der Relegation zur EM 2024 auf Belgien trifft, steht an der Außenlinie des Gegners ein bekanntes Gesicht. Yérime Sylla ist nicht nur der Coach des HB Käerjeng, sondern auch Nationaltrainer der „Red Wolves“.
Tageblatt: Wie laufen die Vorbereitungen auf das Duell mit Luxemburg?
Yérime Sylla: Die Vorbereitungen laufen gut. Wir haben kürzlich die zweite Runde der WM-Qualifikation erreicht und sind zufrieden. Die Qualifikationsphase hat sich aber lange hingezogen. Im Gegensatz zu Luxemburg haben wir nicht in Form eines Mini-Turniers gespielt, sondern eine Hin- und Rückrunde mit Heim- und Auswärtsspielen bestritten. Deswegen mussten wir viel reisen und waren in den vergangenen Wochen unter anderem in der Türkei und in Griechenland unterwegs.
Hat Ihre Mannschaft die Reisestrapazen gut verkraftet?
Es war schon ermüdend. Wir haben uns aber jetzt in unserem Trainingszentrum niedergelassen – das Hotel ist direkt nebenan. Die Bedingungen hier sind sehr gut. Wir haben viele Möglichkeiten, um uns bestens zu erholen. Es gibt keine Verletzten im Team, das freut mich sehr. Unsere Mannschaft ist kompetitiv und wir sind jetzt bereit für die Spiele gegen Luxemburg, unseren kleinen Nachbarn.
Glauben Sie, dass Sie einen psychologischen Vorteil haben, weil Belgien es in die zweite Runde der WM-Qualifikation geschafft hat und Luxemburg nicht?
Vielleicht. Dies kann unseren luxemburgischen Freunden aber auch eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ verliehen haben. Es ist aber sicher, dass es für uns mental einfacher ist, die Spiele gegen Luxemburg mit der Qualifikation im Rücken vorzubereiten. Ich kenne viele der Gegenspieler und weiß um ihre Qualitäten – wir müssen vorsichtig bleiben und dürfen sie nicht unterschätzen.
Haben Sie die Qualifikationsspiele der FLH-Auswahl gesehen?
(lacht) Ja, ich habe sie alle gesehen und analysiert. Zusammen mit meinem Team setzen wir alles daran, um gut vorbereitet zu sein.
Sie sind auch Trainer beim HB Käerjeng. Kommt Ihnen dies jetzt bei der Vorbereitung auf die EM-Relegation zugute?
Es ist sicherlich eine Hilfe für mich und Belgien. Wir betreten kein unbekanntes Terrain. Ich kenne viele Spieler, weil ich mit Käerjeng in der Meisterschaft gegen sie antrete. Mit Miki (Milasin Trivic, Anm. d. Red.) gibt es sogar einen meiner Spieler im Luxemburger Aufgebot. Ihn kenne ich besonders gut. In der Coque bin ich ebenfalls fast zu Hause (lacht). Ich wohne nur 15 Minuten Fußweg davon entfernt.
Gibt Ihnen das einen Vorteil? Oder ist es gleichzeitig auch ein Nachteil, weil die Luxemburger auch Ihre Philosophie, Handball zu spielen, kennen?
Miki kennt sicherlich meine Philosophie. Diese ist bei Belgien auch ähnlich wie bei Käerjeng. Der große Unterschied ist aber, dass andere Spieler sie umsetzen. Dies gilt auch für Luxemburg: Das Team besteht ja nicht nur aus Spielern eines Klubs. Ich weiß zum Beispiel genau, wie der HBD unter Malesevic spielt, im Nationalteam setzen aber nicht die gleichen Spieler seine Philosophie um. Deswegen hilft es nur bedingt weiter, sie zu kennen.
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