Porsche Supercup / Dylan Pereira feiert ersten Saisonsieg: „Endlich hat wieder alles gepasst“
Dylan Pereira hat in seinem „Heimrennen“ in Spa-Francorchamps dem Regen getrotzt und seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Luxemburger setzte sich in einem chaotischen Rennen vor seinem Teamkollegen Ayhancan Güven aus der Türkei durch.
Fast drei Monate musste Dylan Pereira in diesem Jahr auf seinen ersten Saisonsieg im Porsche Supercup warten. Was letztes Jahr gleich im zweiten Anlauf gelang, sollte in diesem Jahr erst im fünften Rennen klappen. Nach einem durchwachsenen Saisonstart stand Pereira nun endlich erstmals in diesem Jahr ganz oben auf dem Podium. Pech und Fahrfehler warfen den 24-Jährigen davor immer wieder zurück. In der Halbzeit des Supercups lag Pereira vor dem Großen Preis von Belgien am Sonntag in der Gesamtwertung lediglich auf Platz acht.
Der Luxemburger hatte am Wochenende zuvor in Le Mans im World Endurance Championship erstmals seit langem wieder Podiumluft geschnuppert. Der Lechner-Racing-Pilot hatte sich fest vorgenommen, im Supercup in Spa Francorchamps an die dort gezeigte Leistung anzuknüpfen.
Harter Zweikampf
„Ich hoffe, dort mindestens an die Resultate von 2019 oder 2020 anzuknüpfen“, sagt Pereira vor seinem „Heimrennen“ in Spa. Im Vorjahr wurde er dort Zweiter, 2019 siegte er auf der Strecke, die knapp 40 Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt liegt: „Ich will wieder auf dem Podium stehen. Es wäre toll, endlich wieder zu gewinnen“, sagte er im Voraus.
Den Sieg fest im Blick, hielt Pereira bereits am Freitag im freien Training mit den Schnellsten mit. Im Qualifying fuhr er anschließend am Samstag auf den zweiten Platz. Die Pole-Position blieb ihm durch den stärker werdenden Regen und die gleichzeitig langsamer werdende Strecke im Qualifying verwehrt.
Von Platz zwei, hinter dem Gesamtführenden Larry Ten Voorde, startete Pereira am Sonntag ins Rennen – bereits nach der ersten Kurve übernahm er im strömenden Regen die Führung. Im Zweikampf berührten sich die Boliden der beiden Piloten in der berühmten „Eau Rouge“ kurz. Der Niederländer zog den Kürzeren und wurde nach einem Dreher weit zurückgereicht.
Pereiras Teamkollege Ayhancan Güven übernahm derweil Platz zwei – beide Lechner-Racing-Piloten setzten sich an der Spitze des Feldes ab. Drei Safety-Car-Phasen, durch Unfälle in den schwierigen Wetterbedingungen ausgelöst, brachten das Feld aber immer wieder zusammen. Als das Safety Car kurz vor Rennende erneut auf die Strecke kam, gab es für den Luxemburger noch einmal eine Schrecksekunde. Beim Re-Start musste Pereira noch einmal zittern, als der Türke Güven fast an ihm vorbeizog – der Sportsoldat verteidigte seine Führung mit harten Bandagen und ließ seinem Gegner nur wenig Platz. Dieser musste auf das Gras neben der Strecke ausweichen. „Jeder will gewinnen, gerade nach so einer Saison, wie ich sie bisher hatte. Ich habe hart verteidigt, jeder an meiner Stelle hätte das Gleiche getan“, erzählte Pereira, der nach elf Runden als Erster ins Ziel fuhr und den 300. Lauf des Porsche Supercup für sich entschied.
„Endlich hat wieder alles gepasst. Vom freien Training über das Qualifying bis hin zum Rennen lief alles normal“, freute sich Pereira. In den vergangenen Rennen beeinflussten immer wieder Geschehnisse außerhalb seiner Kontrolle seine Resultate. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben bewiesen, dass wir als Team schnell sind, auch im Regen. Es war zudem das erste große Rennen, das ich im Regen gewonnen habe. Das macht mich selbst stolz und zeigt mir auch, dass ich gut für die Zukunft gewappnet bin.“
Auch in der Gesamtwertung hat der Luxemburger aufgrund des Erfolgs einen großen Sprung nach vorne gemacht – der Sieg bescherte ihm 25 Punkte. Vor den letzten vier Saisonläufen wird Pereira nun auf Rang drei geführt. „Dylan hat heute absolut alles richtig gemacht und sich einen wirklich verdienten Sieg geholt“, lobte Teamchef Robert Lechner.
Am kommenden Wochenende geht es bereits in Zandvoort (Niederlande) weiter, das Saisonfinale folgt am Sonntag darauf im italienischen Monza (dort finden zwei Rennen statt). „Es bleiben drei Rennen, in denen noch alles passieren kann. Grundsätzlich wäre ich aber froh, wenn ich diese Saison noch auf dem dritten Platz abschließen könnte“, so Pereira.
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