/ Ein Aufsteiger will mehr: Max Schmit und Heffingen wollen positiven Trend fortsetzen
Die US Heffingen will erstmals seit 14 Jahren wieder den Klassenerhalt in der höchsten Basketball-Liga schaffen. Nach den ersten vier Spieltagen steht der Aufsteiger so gut da wie lange nicht mehr.
Das gab es seit 2005 nicht mehr: Nach vier Spieltagen im Basketball-Oberhaus kann die US Heffingen eine ausgeglichene Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen aufweisen und steht damit so gut da wie seit 14 Jahren nicht mehr – übrigens das bisher letzte Mal, als man den Klassenerhalt schaffte.
In einer Liga, die so ausgeglichen ist wie schon lange nicht mehr – immerhin weisen aktuell sieben Vereine eine ausgeglichene Bilanz von 2:2 auf –, bedeutet das für Heffingen zurzeit Rang sechs. Da schmeckt der Derbysieg gegen die Arantia Fels vom Samstag (90:78) gleich doppelt süß, wie auch Kapitän Max Schmit meint: „Genau das habe ich den Jungs auch gesagt. Natürlich ist die Saison lang und wir schauen von Spiel zu Spiel, doch wie lange schon stand Heffingen zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht mehr so gut da? Das muss man auch einmal erwähnen.“ Dabei hätte die Bilanz durchaus noch besser ausfallen können, denn vor eine Woche gegen Contern musste sich der Aufsteiger um gerade einmal einen winzigen Zähler geschlagen geben (68:69). „Wir können bisher stolz auf uns sein, dürfen aber in den nächsten Wochen keinesfalls nachlassen“, so das Fazit des Spielführers.
Heimspiele, Teamgeist, Defensive und eine gesunde Portion an Selbstvertrauen, das sind bisher die Heffinger Stärken in der laufenden Saison: Beide Heimspiele – gegen den T71 und Fels – wurden gewonnen. Dabei kennt sich das Team so gut wie kaum eine andere Auswahl in der Total League, denn schließlich war der Aufsteiger die einzige Mannschaft, die mit demselben Profi-Duo wie im vergangenen Jahr – Nelly Stephens und Faronte Drakeford – weitermachte. Ein Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist. Hinzu kommt, dass mit den Schmit-Brüdern, Joel Thesen sowie auch US-Spieler Nelly Stephens direkt eine ganze Reihe an Spielern ausreichend Erfahrung in der Total League besitzen.
Zweitbeste Defensive
Im Schnitt kassierte das Team von Trainer Daniel Brandão bisher zudem gerade einmal 76,25 Zähler pro Partie und besitzt hinter dem Racing (73,75) somit die zweitstärkste Defense der Liga – etwas, das Schmit schon etwas überrascht, der in dieser Hinsicht jedoch auch von einer logischen Konsequenz spricht: „Wir sind ein Team, das in der Offensive seine Grenzen besitzt. Deshalb müssen wir umso stärker im defensiven Bereich arbeiten. Auch wenn hier sicherlich nicht alles perfekt ist, haben wir Contern, das in den ersten zwei Spielen immerhin mehr als 90 Punkte erzielt hat, auf 69 Zähler gehalten. Auch der Arantia hat bisher kein Team so wenig Punkte zugestanden.
Dass man nicht von vornherein Kanonenfutter sein wollte und durchaus weiter nach oben blickt, das machte bereits der neue Coach im Vorfeld der Saison klar, der die Hälfte aller Spiele in der ersten Saisonhälfte gewinnen will. Auch Schmit will sich vorerst nicht „nur“ mit dem Ziel Klassenerhalt zufrieden geben, was für eine neue Portion Selbstvertrauen im Heffinger Lager spricht: „Bereits in der Vorbereitung habe ich gesagt, dass wir zuerst einmal auf das Titel-Play-off blicken wollen. Natürlich ist das als Aufsteiger und mit unserem nicht so tiefen Kader eine schwere Aufgabe, doch so groß waren die Chancen schon lange nicht mehr. Denn wie ausgeglichen die Liga ist, wird immer deutlicher.“ Damit dies jedoch gelingen kann, müssen solche Ausrutscher wie am vergangenen Mittwoch im Pokal gegen den Zweitligisten Zolver (66:87) vermieden werden, was auch der Kapitän unterstreicht.
Bester luxemburgischer Scorer
Dass in der Total League zurzeit nicht etwa ein Spieler aus Esch oder Ettelbrück die Scorer-Liste der luxemburgischen Akteure anführt, sondern Max Schmit, damit hätte der 27-Jährigen selbst gar nicht gerechnet. 19,5 Punkte erzielte der Aufbauspieler bisher im Schnitt, mit seinen 5,5 Assists belegt er in der Liste der besten Passgeber zurzeit außerdem Rang zwei: „Ich habe mich selbst nie als Topscorer gesehen und tue das noch immer nicht. Wie man zu meiner Zeit in Walferdingen gesehen hat, war ich das auch nie. Ich bestehe wirklich nicht darauf, die Punkte zu machen. Mit Nelly haben wir einen US-Spieler, der im defensiven Bereich eine fantastische Arbeit macht, aber nicht für seine Stärken in der Offensive bekannt ist. In diesem Bereich sind wir somit nicht so top besetzt, und ich schätze Nelly wirklich so sehr, ich würde alles für ihn tun. Somit versuche ich, mich einfach ganz in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Dass der Ball dann auch so oft ins Netz fällt, nehme ich natürlich gerne mit.“
Mit einem Doppeltermin gegen Ettelbrück – am Samstag sowie ein vorverlegtes Spiel der Rückrunde am nächsten Mittwoch – geht es für Heffingen weiter. Nach dem Finalisten Düdelingen würden Schmit und Co. zu gerne auch dem Meister wenigstens vor heimischem Publikum ein Bein stellen.
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