Kommentar / Ein Fehler mit Folgen: Über die Zukunft des Damenbasketballs
Menschliche Missgeschicke passieren, doch wenn gleich vier Teams in der entscheidenden Saisonphase erfahren, dass ihr Spielmodus plötzlich ändert und ein schon sicher geglaubter Klassenerhalt schlagartig vom Tisch ist, dann ist das alles andere als ideal. So geschehen in dieser Woche in der Auf- und Abstiegsrunde im luxemburgischen Damenbasketball. Ein im Sommer in einem offiziellen Dokument des Verbandes veröffentlichter Fehler wurde erst jetzt, fast acht Monate später, bemerkt und korrigiert. So könnte den Sangliers Wiltz, die in die Bresche sprangen, als ein zehntes Team für das Basketballoberhaus benötigt wurde, auf einmal wieder der Gang in die Nationale 2 drohen.
Es wäre ein falsches Signal für die Zukunft des Damenbasketballs. Denn die Saison 2021/22 ist die erste seit längerer Zeit, in der zehn Teams antraten, die auch gewinnen können. Der eklatante Niveauunterschied zwischen den ersten acht und den letzten Teams der ersten Liga hat sich auf jeden Fall stark verringert und ist ein erfreuliches Zeichen. Es scheint nur logisch zu sein, dass die besten beiden Mannschaften einer Auf- und Abstiegsrunde in der darauffolgenden Saison auch in der höchsten Liga spielen sollen. So sahen es wohl auch alle Beteiligten. Wenn selbst beim Verband niemand mehr weiß, dass bei einer Generalversammlung im Sommer 2020 anders gestimmt wurde, wie soll es denn den Klubs nach einer so langen Zeit auffallen?
Wer den noch jungen FLBB-Präsidenten Samy Picard in den letzten Monaten miterlebt hat, der hat gesehen, wie sehr er stets um den Dialog mit den Vereinen bemüht war, um für alle die bestmögliche Lösung zu finden. Der Wiltzer Trainer verlangt jedenfalls nach einem dringenden Meeting, denn nicht einmal beim Nationale-2-Klub Zolver war eine Saison 2022/23 in der LBBL bisher überhaupt Thema. Es wäre schade, wenn es bei den Damen plötzlich wieder einen Schritt zurückgeht.
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