Basketball / „Ein großes Geschenk“: Raul Birenbaum feiert den langersehnten ersten Titel
Kaum jemand genoss den Ettelbrücker Pokaltriumph am Samstag so sehr wie Raul Birenbaum. Für den 33-jährigen Routinier war es immerhin der erste langersehnte Titel.
Sieben Minuten waren in der Arena der Coque noch zu spielen, als Raul Birenbaum die Faust ballte und jubelnd am Ettelbrücker Fanblock vorbeilief. Gerade eben hatte der 33-Jährige zwei Freiwürfe souverän verwandelt und direkt im Anschluss schloss auch Philippe Gutenkauf ein Fastbreak erfolgreich ab. Eine tonnenschwere Last schien in dieser Situation von den Schultern des routinierten Spielers abzufallen. „In diesem Moment wussten wir eigentlich, dass wir den Pokal mitnehmen würden, weil wir zu diesem Zeitpunkt unseren Lauf hatten. Wir haben gespürt, dass der Flow da war“, beschreibt der Guard die große Erleichterung, die im ganzen Ettelbrücker Lager zu spüren war.
Nach Spielschluss genoss dann auch kein anderer den Pokaltriumph so sehr wie Raul Birenbaum. Die Escher Spieler hatten die Arena der Coque schon längst verlassen, da stand der Ettelbrücker Guard noch immer im Trikot auf dem Parkett und schoss Erinnerungsfotos. Kein Wunder, denn der Pokalsieg 2023 ist tatsächlich der erste Titel, den der 33-Jährige in seiner Karriere gewinnen konnte. Zwar war er in seiner Jugend mit der Amicale Steinsel äußerst erfolgreich, gewann fast alles, was es in dieser Zeit zu gewinnen gab. Doch konnte Birenbaum dies nicht mehr bei den Herren wiederholen. Weder mit der Amicale, mit der er etwa 2011 im Pokalfinale stand und gegen Ettelbrück verlor, noch mit Contern, wo er von 2012 bis 2021 spielte und 2015 im Endspiel gegen Steinsel unterlag.
Erfolgreiche Jugendzeit
Diese Zeit endete für den ehemaligen Nationalspieler bekanntlich abrupt. Vor zwei Jahren hatte ein Achillessehnenriss die Karriere von Birenbaum eigentlich schon beendet. Doch der ehemalige Etzella-Coach Kresimir Basic überredete ihn, es doch noch einmal zu versuchen, und so feierte der routinierte Spieler schließlich Anfang 2022 sein Comeback in der LBBL. Der Wechsel nach Ettelbrück scheint genau die richtige Entscheidung gewesen zu sein, denn Birenbaum fand hier schnell seine Rolle und fühlt sich innerhalb der Mannschaft sichtlich wohl. „Es ist ein wenig eine Erlösung. Diesen Titel mit dieser Gruppe hier gewinnen zu können ist einfach der Wahnsinn. Es ist ein wunderschönes Geschenk, das hier doch noch erreichen zu können und dann auch noch vor so vielen Zuschauern“, erklärt ein sichtlich bewegter Pokalsieger, dessen Sohn Bo den Vater nach Spielende kaum noch loslassen wollte.
Das Erfolgsrezept gegen Esch beschreibt der 33-Jährige auf seine gewohnt lockere Art: „Wir haben endlich mal von Anfang bis Schluss das gemacht, was der Trainer wollte. Wir hatten ein gutes Kollektiv, haben nicht aufgegeben, sind nicht zusammengebrochen, wenn wir mal ein kleines Loch hatten.“ Und so durfte Birenbaum die Trophäe mit einem weiteren Pokalneuling feiern, Trainer Gavin Love, mit dem er zuvor bereits viele Jahre in Contern zusammengearbeitet hatte.
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