Basketball / Ein Neuanfang: Nach zwei Knie-Operationen meldet sich Dean Gindt im neuen Trikot zurück
Nach zwei Knie-Operationen binnen gerade einmal einem Jahr ist Dean Gindt zurück auf den Basketball-Parketts des Landes und will es im Trikot der Résidence Walferdingen vor allem sich selbst noch einmal beweisen.
Es ist ein Bild, an das man sich erst einmal noch gewöhnen muss: Am vergangenen Wochenende stand Dean Gindt nicht mehr im gewohnt roten, sondern im blauen Trikot auf dem Parkett. Nach immerhin zehn Jahren im Dress der Sparta Bartringen schlug der 29-Jährige im Sommer ein neues Kapitel in seiner Basketballkarriere auf und wechselte zur Résidence Walferdingen. „Blau habe ich ja auch schon in meiner Jugend bei Contern getragen“, kommentiert er den Farbenwechsel mit einem Schmunzeln.
Lange Zeit war Dean Gindt in Sachen Basketball das Lachen jedoch vergangen, denn hinter dem 29-Jährigen liegen mehr als 19 Monate Leidenszeit. Es war der 15. Februar 2019, als er sich in einem Spiel gegen den Basket Esch schwer am Knie verletzte, die Diagnose Kreuzbandriss war ein herber Rückschlag. Einen knappen Monat später folgte eine Operation an den Bändern sowie am Meniskus und schließlich eine lange Reha-Phase, doch Gindt kämpfte sich zurück und feierte fast zehn Monate später, am 29. November, sein Comeback. Früher als eigentlich erwartet stand er 16 Minuten gegen den T71 Düdelingen auf dem Parkett und erzielte sechs Punkte. Langsam wollte er wieder zu seiner alten Form zurückfinden. Doch die Schmerzen im Knie kamen wieder und es folgte zu Beginn des Jahres ein weiterer chirurgischer Eingriff: „Es war die zweite Operation am gleichen Knie binnen gerade einmal zwölf Monaten“, erklärt Gindt. Diese war nötig geworden, da die Vernarbung zu dick war und ihm dadurch Probleme bereitete. Doch Aufstecken, das kam für den Nationalspieler überhaupt nicht in Frage: „Eigentlich wollte ich sechs Wochen nach der OP, am 28. März, wieder auf dem Parkett stehen, doch dann kam Corona und die Saison war bereits vorher beendet.“
Benötigter Tapetenwechsel
Eine Zwangspause, die Dean Gindt im Endeffekt als gar nicht mal als so schlecht bezeichnet: „So hatte mein Knie immerhin die Zeit, richtig zu heilen. Zurzeit habe ich keine Schmerzen mehr und fühle mich zu hundert Prozent fit. Geholfen hat dabei auch, dass ich wieder eine komplette Saisonvorbereitung mitmachen durfte.“ Nach weiteren acht Monaten ohne Pflichtspiel hat sich Dean Gindt nun definitiv wieder zurückgemeldet. Ans Aufhören dachte er in dieser schwierigen Zeit jedoch keinesfalls: „Dafür spiele ich einfach viel zu gerne Basketball, es ist einfach meine Passion. Zudem möchte ich es mir und den anderen nun erst recht noch einmal beweisen.“
Deshalb entschied sich der 2,01 Meter große Spieler dazu, bei der Résidence Walferdingen noch einmal einen Neuanfang zu wagen: „Bei der Sparta hatte ich über viele Jahre eine schöne Zeit, doch ich glaube, dass dieser Tapentenwechsel genau das ist, was ich benötige.“ Beim Aufsteiger findet der 29-Jährige ein Team vor, in dem kaum ein luxemburgischer Spieler Erfahrung in der höchsten Spielklasse mitbringt und in dem alle vollstes Vertrauen in ihn haben. „Ich habe hier eine Leaderrolle, soll den jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen, das ist genau das, was mir auch so gut gefällt.“
Mit seinen 29 Jahren ist Dean Gindt, neben Xavier-Robert François, sozusagen der Senior in der Mannschaft. Im Résidence-Kader befinden sich nämlich vor allem junge Talente wie etwa der 18-jährige Malcolm Kreps oder der 19-jährige Yannic Hoek. Auch Kapitän Tom Konen zählt gerade einmal 24 Jahre und kam in der Total League bisher meist nur als Ersatzspieler zum Einsatz. Spaß macht dem Ex-Bartringer, der früh in seiner Karriere mit der AB Contern einen Meistertitel gewinnen konnte und 2012 mit der Sparta einen weiteren, zu sehen, wie motiviert alle sind.
Riesiges Potenzial
Eine Rolle bei seinem Wechsel spielte dabei auch Alexis Kreps, den Gindt noch aus gemeinsamen Bartringer Tagen kennt, wo der jetztige Résidence-Head-Coach als Assistenz- und Jugendtrainer tätig war: „Man soll ja nicht nur wegen des Trainers den Verein wechseln, aber ein Pluspunkt für Walferdingen war das auf alle Fälle“, meint Gindt, der etwa auch ein Angebot von der Amicale Steinsel auf dem Tisch liegen hatte. „Ich habe einfach ein größeres Potenzial in Walferdingen gesehen. Ich denke, dass wir hier ein Team haben, mit dem man wirklich etwas reißen kann und nachdem ich bereits dreimal gefragt wurde, konnte ich ja kaum noch Nein sagen.“
Der Saisonauftakt ging für Walferdingen jedoch mit 71:79 gegen Contern verloren. Eine Niederlage, aus der Gindt jedoch auch Positives herausziehen kann, denn einseitig war sie keinesfalls. „Wir konnten lange mithalten, lagen fünf Minuten vor Schluss sogar noch mit sechs Punkten in Führung, doch dann haben wir einige Würfe leider nicht getroffen.“ Es war die Erfahrung, die nach Meinung des 29-Jährigen in dieser Schlussphase fehlte: „Man darf auch nicht vergessen, dass nicht nur ich neu im Team bin, sondern auch unsere beiden Profispieler.“ Am liebsten will die Résidence nun am bevorstehenden doppelten Spieltag zeigen, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt. Bei den beiden kommenden Gegnern – Racing und Musel Pikes – tut sich der 29-Jährige jedoch schwer, eine genaue Einschätzung zu treffen: „Dieses Jahr ist die Liga so ausgeglichen, auch die vielen Wechsel der Profispieler machen das nicht leichter. Ich denke, es braucht erst einmal sechs Spieltage, um etwas genauer sehen zu können, wo es für verschiedene Mannschaften hingehen dürfte.“
Und so hofft Gindt, dass auch die Résidence sich in den kommenden Wochen als ernsthafter Play-off-Kandidat herauskristallisieren wird. Die Spiele genießen wird er jedoch auf jeden Fall, denn endlich wieder schmerzfrei seiner großen Leidenschaft nachgehen zu dürfen, das war in den letzten Jahren für ihn nicht selbstverständlich.
Zudem möchte ich es mir und den anderen nun erst recht noch einmal beweisen
Programm
Total League Herren:
2. Spieltag, Freitag:
20.00: Heffingen – Steinsel
20.30: Fels – Esch
20.30: Hesperingen – Musel Pikes
20.30: Ettelbrück – Contern
20.30: Düdelingen – Bartringen
20.45: Walferdingen – Racing
3. Spieltag, am Sonntag:
17.15: Steinsel – Fels
17.30: Contern – Düdelingen
17.30: Musel Pikes – Walferdingen
17.45: Bartringen – Heffingen
18.00: Esch – Hesperingen
19.00: Racing – Ettelbrück
Nationale 2 Herren:
3. Spieltag, Samstag:
18.30: Bascharage – Hostert
18.30: Mersch – Kordall
20.00: BC Mess – Zolver
Am Sonntag:
17.30: Mamer – Mondorf
Total League Damen:
2. Spieltag, Freitag:
18.30: Düdelingen – Bartringen
18.45: Steinsel – Ettelbrück
18.45: Walferdingen – Contern
20.00: Musel Pikes – Esch
Spielfrei: Hostert
3. Spieltag, am Sonntag:
15.15: Ettelbrück – Walferdingen
15.30: Contern – Musel Pikes
16.00: Hostert – Bartringen
18.00: Düdelingen – Steinsel
Spielfrei: Esch
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