Wintersport / Ein Publikumsmagnet in Luxemburg: FLS hat einen Cross-Biathlon auf Kockelscheuer organisiert

Thomé Trabut, Luxemburgs einziger Biathlet
Die Loipen im Norden des Landes sind in Zeiten des Klimawandels seit Jahren verwaist. Und so dreht sich während der European Week of Winter Sports (EWWS) im Großherzogtum mit Eisschnelllauf und -kunstlauf, Eishockey oder auch Curling alles um die Eissporthallen auf Kockelscheuer. Doch am Samstag machte dort auch der Skiverband Werbung für seine neue, spannende und bei den Zuschauern überaus populäre Disziplin: Cross-Biathlon.
Rund um den kleinen See durften Interessierte erst einmal joggen, ehe sie mit dem Lasergewehr auf die zehn Meter entfernten Scheiben zielten und dann für eine zweite Runde aufbrachen. Gut zwei Dutzend Sportler probierten das Cross-Biathlon aus und noch deutlich mehr versuchten sich zum Teil in Straßenkleidung am Schießstand. „Das kann man aber nicht vergleichen“, erklärt der Präsident der „Fédération luxembourgeoise de ski“, Jean Leyder. „Es ist viel schwieriger, als man denkt. Es ist viel schwieriger, nach 600 Meter laufen, als mit Ruhepuls zu schießen.“
Der passionierte Langläufer gibt sogar zu, dass er selber im Fernsehen Biathlon spannender als seine eigentliche Sportart findet. Bis nicht die letzte Scheibe gefallen ist, können Fehlschüsse das Klassement auf den Kopf stellen. Die schwierig kombinierbaren Herausforderungen aus maximaler Ausdauerleistung und mit hohem Puls Ruhe am Schießstand zu bewahren, faszinieren nicht nur die Sportler, sondern auch Millionen Zuschauer.
FLS Mitglied bei der IBU
Seit rund vier Monaten ist nun auch die FLS offiziell (vorläufig noch provisorisches) Mitglied der International Biathlon Union (IBU). Jean Leyder führt aus: „Das hat eigentlich zwei Ursachen: Einerseits haben wir vom Club Loisir Nordique bereits fünf Mal ein Cross-Biathlon in Schifflingen organisiert und wollen uns als Skiverband mit Biathlon noch breiter aufstellen. Andererseits hatte auch Thomé Trabut angefragt, ob er bei uns nicht eine Biathlonlizenz lösen könnte.“

Der amtierende Landesmeister im Skating trainiert in Molsheim (Vogesen) Biathlon, wurde vor rund einem Jahr naturalisiert und ist mittlerweile der erste Biathlet Luxemburgs. Vor ersten internationalen Starts fürs Großherzogtum nimmt er diese Saison an regionalen Wettkämpfen teil. Auf der Kockelscheuer zeigt Thomé Trabut sein „richtiges“ Gewehr, aber auch wie man sich im Wettkampf in Sekundenschnelle für die Schüsse auf die 50 Meter entfernten Scheiben bereit macht und anschließend das Gewehr wieder schultert.
Wettbewerb in Schifflingen
Ein wenig hat auch Jean Leyder schon Biathlon trainiert, aber das Gewehr zu schultern, gehört nicht dazu. Noch an jeder Auflage des Schifflinger Cross-Biathlon hat er bisher teilgenommen und auf Nachfrage erzählt er: „Im normalen Training treffe ich normalerweise alle Scheiben, aber die Laufrunde in Schifflingen ist nicht flach. Nach den zweieinhalb Kilometern bin ich außer Atem und treffe meist nur drei von fünf. Egal ob stehend oder liegend.“ In Schifflingen bleiben die vom belgischen Verband zur Verfügung gestellten Gewehre am Stand, wenn es wie beim klassischen Einzellauf viermal über die Laufrunde und anschließend wieder an den Schießstand geht.

Auf Kockelscheuer waren es hingegen nur zwei kurze Runden und statt einer kleinen Strafrunde pro Fehlschuss gab es 15 Sekunden Zeitaufschlag. Nach dieser kurzweiligen Einführung überlegte der ein oder andere auch, ob er nicht auch beim richtigen Wettbewerb in Schifflingen starten will. Als Teil der belgischen Cross-Biathlon-Challenge stellten sich letztes Mal knapp 200 Sportler der Herausforderung. Mit Ständen bei verschiedenen Laufwettbewerben und einem Trainingsangebot im Vorfeld will der luxemburgische Skiverband für die sechste Auflage am 21. September auch vermehrt heimische Sportler für eine der beim Zuschauer beliebtesten Wintersportarten begeistern.
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