TeamGym-EM / Ein Team, das trotz vieler Hürden zusammenhält
Zwei Jahre nach der besonderen Heim-EM sind die Juniorinnen der FLGym bei einer weiteren Europameisterschaft im TeamGym dabei. In Baku wollen die jungen Turnerinnen ihre Fortschritte zeigen, für die sie in den letzten Monaten so manche Hürden nehmen mussten.
Zwei Jahre ist es bereits her, dass der nationale Turnverband FLGym die Europameisterschaft im TeamGym in der hauptstädtischen Coque ausrichtete. Es war ein Wettkampf, der diese junge Turndisziplin, die bis zum damaligen Zeitpunkt in Luxemburg kaum bekannt war, während einer knappen Woche in den Fokus katapultierte. Seither ist es zumindest nach außen hin wieder etwas ruhiger geworden, doch die jungen Damen, die bei der Heim-EM das Großherzogtum vertraten, sind weiterhin mit höchster Motivation dabei. Am Mittwoch werden sie bei der EM in Baku die Qualifikation bei den Juniorinnen bestreiten. Für Luxemburg ist es übrigens bereits die dritte Teilnahme beim wichtigsten kontinentalen Wettkampf, der alle zwei Jahre stattfindet.
Um es bis hierhin zu schaffen, hat das Team so einige Hürden überwinden müssen, wie Trainer Silvio Sagramola erklärt. Denn nach wie vor gestaltet sich die Suche nach einer passenden Trainingsinfrastruktur als das größte Problem. „Wir haben einfach nicht die Halle, in der wir die Geräte richtig aufbauen und auch stehen lassen können.“ Oft ist somit improvisieren angesagt, wenn dann etwas frei ist, dann bauen die Turnerinnen selbst erst einmal alles auf und nach dem Training wieder ab. In Hosingen hat man zwar die Möglichkeit, regelmäßig zu trainieren, doch hier muss dann der Transport für die noch minderjährigen Athletinnen, von denen die meisten aus dem Süden des Landes stammen, organisiert werden. Ohne die Unterstützung der Eltern wäre dies nicht möglich, wie der Generalsekretär der FLGym betont, der auch dankbar ist, dass diese nicht nur bereit sind, den Verband bei Lehrgängen im Ausland zu unterstützen, sondern auch jeweils 800 Euro für die Reise zur EM nach Baku aus eigener Tasche zahlen. „Wir müssen gut aufpassen, wo die finanzielle Unterstützung vom COSL und dem Ministerium hingeht, denn was diese betrifft, ist die Flexibilität sehr limitiert“, erklärt Sagramola.
Großer Zusammenhalt
Dass die jungen Turnerinnen all diesen Umständen trotzen, führt der Trainer dann auch auf das große Zusammengehörigkeitsgefühl zurück, das das TeamGym prägt. „Die Unterstützung und der Zusammenhalt in dieser Gemeinschaft sind grandios. Es ist wirklich schön, einen solchen Enthusiasmus zu sehen.“ Dies wurde auch bei der EM vor zwei Jahren deutlich, denn hier feuerten die Athleten nicht nur ihre Teamkollegen lauthals an, sondern auch die Konkurrenz. Etwas, das übrigens bei allen Wettkämpfen so der Fall ist. „Unsere Turnerinnen schreiben im Vorfeld der EM auch ganz viel mit anderen Turnerinnen, sie freuen sich alle darauf, sich endlich wiedersehen zu können.“
So wundert es nicht, dass vom Team, das Luxemburg bei der Heim-EM vor zwei Jahren vertrat, drei Viertel der Turnerinnen nun wieder dabei sind. Diejenigen, die nicht mehr starten, sind inzwischen schlichtweg zu alt für die Junioren-Kategorie. „Sie warten schon darauf, dass weitere Turnerinnen nachrücken, damit wir 2025 auch endlich ein Adultes-Team haben“, erklärt Sagramola, der betont, dass ihn die Begeisterung für diese schnelle, spektakuläre Disziplin nach wie vor fest im Griff hat. Für ihre jüngeren Kolleginnen sind dann auch die älteren nach wie vor da. Lena Thuy etwa begleitet die Mannschaft dann auch als weitere Trainerin nach Aserbaidschan.
Bei der EM in Baku werden die zwölf FLGym-Turnerinnen am Mittwoch um 19.35 Uhr Lokalzeit gefordert sein. In den letzten beiden Jahren haben sie weiter am Schwierigkeitsgrad ihrer Übungen gefeilt, weitere Schrauben und Salti hinzugefügt. Die Fortschritte im Tumbling (aufeinanderfolgende Sprungelemente auf einer Fiberglasbahn) und Trampette (Mini-Trampolin) sind laut dem Coach dann auch nicht zu übersehen, Geräte, bei denen man im Vergleich zu den anderen Nationen bisher auch schon im Mittelfeld lag. Schwerer tut man sich derweil jedoch mit der Bodenübung, dies, weil man schlichtweg nicht die Möglichkeit hat, auf der vollen Fläche von 16×14 Metern trainieren zu können. „Wir haben das Gerät, jedoch leider nicht den Platz, es aufzubauen. Wir trainieren auf einem normalen Kunstturnboden, der auch noch eine Federung hat, was beim TeamGym-Boden nicht der Fall ist.“ Dennoch hofft man im Luxemburger Lager auf ein Finale, für das sich die besten acht Teams qualifizieren, auch wenn man sich bewusst ist, dass man nicht an die nordischen Länder, aus denen diese junge Disziplin stammt, herankommen wird.
Im Überblick
Die luxemburgische Delegation:
Frida Sandhoj Bistrup, Kiara Lisa Brenner, Leila Da Costa, Lorie Hartert, Lina Sedaghatian, Paloma Marochi, Lynn Mersch, Maura Njoya, Elea Nosbusch, Leticia Pinto, Ella Scheer, Emma Valente Ventura; Lena Thuy, Silvio Sagramola (Coaches), Samantha Fischer (Delegationschefin), Alyssia Specchio (Kampfrichterin)
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