Ein Traum geht in Erfüllung / Gary Pleimling spielt beim Basket Esch erstmals in der höchsten Liga
Mit dem Wechsel zum Basket Esch in die Total League ist für Gary Pleimling ein Traum in Erfüllung gegangen. Der 27-Jährige hat seine Rolle beim noch ungeschlagenen Tabellenführer inzwischen auch gefunden.
Pleimling und der Telstar Hesperingen, zwei Namen, die eigentlich unzertrennlich miteinander verbunden sind. Henri Pleimling, amtierender Präsident des nationalen Basketballverbandes FLBB, stand dem Klub 15 Jahre – von 1986 bis 2001 – vor, ist inzwischen Ehrenpräsident. Die Söhne Denis und Gary lernten beim Telstar das Basketballspielen, gingen hier bis zur letzten Saison auch gemeinsam in der Nationale 2 auf Korbjagd.
Doch dann erhielt der ältere der beiden Pleimling-Brüder einen Anruf, mit dem er eigentlich gar nicht mehr gerechnet hatte. Der Basket Esch, der sich in den letzten Jahren zu einer der Top-Adressen im luxemburgischen Herrenbasketball gemausert hat, zeigte Interesse am Hesperinger Drei-Punkte-Spezialisten. „Das kam schon ziemlich überraschend und ich musste auch nicht zweimal darüber nachdenken“, gibt der 27-Jährige zu. „Ich bin inzwischen in einem Alter, in dem so eine Möglichkeit wohl kein zweites Mal mehr kommt und einmal in der höchsten Liga auflaufen zu dürfen, das war immer schon ein Ziel.“
„Ein Teil des Ganzen“
Ein Traum, der eigentlich nur durch eines hätte getoppt werden können: „Einmal mit Hesperingen in der Nationale 1 zu spielen, das wäre natürlich das ultimative Highlight gewesen.“ In den beiden letzten Jahren waren Gary Pleimling und seine Teamkollegen gleich zweimal nah dran, aber beide Male sollte der Aufstieg schlussendlich doch nicht gelingen. Seinen Wechsel nimmt ihm beim Telstar somit auch niemand übel, wie Pleimling erklärt: „Die Leute wissen, dass die Gelegenheit, in Esch zu spielen, eine einmalige Chance ist. Zudem wohne ich seit einigen Jahren auch nicht mehr in Hesperingen, sondern im Süden des Landes, da war ein Wechsel nach Esch auch noch praktisch.“
Foto: Marcel Nickels
Nach sieben Spieltagen ist Gary Pleimling inzwischen richtig bei seinem neuen Klub angekommen und bleibt absolut bescheiden: „Ich sehe mich nicht als den größten Leistungsträger im Team, sondern vielmehr als qualitative Ergänzung, sozusagen ein Teil des Ganzen.“ Dabei will er der Mannschaft vor allem mit seiner größten Stärke, seiner Treffsicherheit von der Drei-Punkte-Linie, helfen: „Meine Rolle ist ganz klar, von der Auswechselbank zu kommen und dann zu versuchen, Distanzwürfe zu treffen. Ich weiß aber auch, dass ich mich vor allem im defensiven Bereich noch verbessern muss.“
Dabei stört es den 27-Jährigen nicht, dass es auch durchaus vorkommen kann, dass er in einer Partie quasi gar nicht zum Einsatz kommt, wie etwa vor zwei Wochen gegen den T71 Düdelingen. Denn die größte Stärke der aktuellen Escher Mannschaft ist das Kollektiv. Jeder Spieler erhält von Trainer Sylvain Lautié seine Chance. So wechselt von Woche zu Woche nicht nur die Startfünf, sondern auch die Einsatzzeit der verschiedenen Spieler erheblich.
Ungeschlagener Tabellenführer
So stand Pleimling selbst auch schon mal 17, im nächsten Spiel aber dann nur noch eine Minute auf dem Parkett. Doch in Esch ist niemand eifersüchtig auf den anderen, wie auch Pleimling erklärt: „Jeder weiß, dass er seine Chance bekommt und der Trainer einem dann auch vollkommen vertraut, das macht es natürlich einfacher. Vieles hängt auch von der Taktik für das jeweilige Spiel ab und wer in diesem Fall die besten Lösungen mitbringt.“
Und so kommen beim Klub aus der Minettemetropole alle Spieler im Kader regelmäßig zum Einsatz und jeder ist dabei auch in der Lage, eine Partie zu entscheiden. Kein Wunder also, dass die Escher in der laufenden Saison noch ungeschlagen sind: 7:0 lautet die aktuelle Bilanz in der Meisterschaft und vor allem in den letzten beiden Wochen gegen Düdelingen (92:76) und Bartringen (86:64) war noch einmal eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen.
Mal ein spielfreies Wochenende
Dieser Rhythmus wird jedoch nun vorerst unterbrochen: Da Coach Lautié in dieser Woche mit der Damen-Nationalmannschaft Malis unterwegs ist, die er ebenfalls trainiert, wurde das Spitzenspiel gegen Meister Ettelbrück vom kommenden Samstag in den Januar verlegt. Eine Pause, die Pleimling dennoch entgegenkommt: „In einer langen Saison tut ein spielfreies Wochenende auf jeden Fall gut.“
Angst, dass man den Rhythmus verliert, hat man in Esch nicht, denn auch der 27-Jährige ist sich bewusst, dass es fast unmöglich ist, die gesamte Saison ungeschlagen zu bleiben: „Für uns geht es erst einmal darum, das Play-off zu erreichen, hier sind wir auf einem guten Weg, danach sehen wir weiter.“ Er selbst ist jedoch froh, endlich seine Chance erhalten zu haben.
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