Nations League / Ein zweiter Punkt in drei Tagen: Rodrigues trifft auswärts per Elfmeter zum 1:1 gegen Belarus
Die FLF-Auswahl reist mit zwei Punkten von ihrem Auswärts-Doppeltermin in der Nations League zurück nach Luxemburg. Aus dem Ziel, Belarus in Ungarn zu schlagen, wurde nichts. Ein gehaltener Elfer von Moris sowie der Ausgleichs-Elfmeter von Rodrigues waren die Highlights aus Luxemburger Sicht. Die FLF-Auswahl bleibt damit auf dem letzten Platz der Gruppe und steht im November vor einer Herkulesaufgabe, wenn der Abstieg in Liga D noch vermieden werden soll.
Für die Auswahl von Luc Holtz fand am Dienstagabend der zweite Auswärtstermin in Folge statt. Nachdem die „Roten Löwen“ diesen Doppelspieltag mit dem Rücken zur Wand begonnen hatten, gab es vergangene Woche den ersten Punkt der laufenden Kampagne, dies beim torlosen Remis gegen Bulgarien. Das vierte Nations-League-Spiel, gegen Belarus, wurde vor leeren Rängen in Ungarn ausgetragen. Nicht mehr zur Verfügung standen dafür die beiden gelbgesperrten Stammspieler Florian Bohnert und Christopher Martins, sodass der Coach gegenüber dem letzten Termin wieder umkrempeln musste. Neu in der Startelf stand Kevin d’Anzico. Neben dem Differdinger Verteidiger, der 72 Stunden zuvor sein Länderspieldebüt gefeiert hatte, durfte diesmal auch Stürmer Gerson Rodrigues wieder von Beginn an ran.
Es war allerdings Defensivspieler Seid Korac, der sich die erste Torchance des Abends aufschreiben konnte. Bei einem Freistoß von Sinani traf er den Ball im Fünfmeterraum aber nicht perfekt (2.). Kurz danach versuchte es Sinani mit einem strammen Schuss, der von Curci abgefälscht wurde. Auf der anderen Seite hatte sich Moris nach einem verlorenen Zweikampf von Korac ein erstes Mal gezeigt. Die Gefahr war noch nicht gebannt, denn die „Roten Löwen“ machten sich das Leben in der Anfangsphase selbst schwer: Olesen gab einen Ball zu locker zurück in den Sechzehner auf d’Anzico, der unter Druck im Strafraum dann das fatale Foul beging. Doch es blieb beim 0:0, da Moris sich gegen Gromyko die richtige Ecke ausgesucht hatte. Wie würde dieser Moment die FLF-Auswahl beeinflussen?
Einmal Pfosten von Sinani
Wirklich Konkretes brachte das Team trotz viel Ballbesitz nicht zustande. Der Gegner stand tief und überließ den Luxemburgern die Arbeit. In der 27. rückte Moris wieder in den Fokus, als er in luftiger Höhe gegen Politevich entschärfte. Die beste Chance der Gäste bot sich Sinani: Dieser war in der 37. auf eigene Faust in den Strafraum eingezogen und donnerte das Leder gegen den Pfosten.
D’Anzico blieb nach der Pause in der Kabine, für ihn kam Marvin Martins auf den Platz. Spielerisch änderte sich nichts: Die Roten taten sich weiterhin in der Offensive schwer – und begingen Fehler in der Defensive. Zunächst blieb es bei einem blauen Auge, als Korac seinen Gegenspieler mit beiden Händen am Trikot festgehalten hatte (53.) und dafür nur Gelb sah. Diese Aktion wurde auch nicht vom VAR geprüft. Doch der Schreckensmoment war noch nicht vorbei. Bei der darauffolgenden Ecke stieg Politevich am höchsten und köpfte zum 1:0.
Sinani hatte die bis dahin beste Möglichkeit, nach Zusammenspiel mit Rodrigues, als er aus kurzer Distanz am Keeper hängenblieb (59.). Rund fünf Minuten später brachte Holtz mit Omosanya neue Offensiv-Power. Rodrigues holte sich übrigens nur Sekunden später Gelb ab – und wird damit im November das erste Heimspiel gesperrt verpassen.
Omosanya mit Cleverness
Das Leiden der Löwen war damit nicht beendet. Bei einem gegnerischen Freistoß ging der Referee davon aus, dass Sinani das Gerät mit seinem Vorderarm berührt hätte. Lange und bange Minuten vergingen. Die Videoassistenten überprüften, danach noch mal der Unparteiische – und der angekündigte Elfmeter wurde zurückgenommen. Moris musste bei der nächsten Aktion gegen Pigas eine Parade auspacken.
Doch die Wende stand unmittelbar bevor. Ein großes Debüt – einen Tag, nachdem er seinen Pass erhalten hatte – gab es schon in der 76., als Neuling und U23-Benfica-Hoffnung Moreira den Rasen betrat. Danach machte Omosanya alles richtig, als er sich in der 77. im Strafraum zu Boden fallen ließ. Den Elfmeter versenkte Rodrigues, der damit sein 22. Länderspieltor machte. Die Luxemburger hatten sogar noch mehr Hoffnung, doch Korac drückte den Ball nach einer Ecke mit der Hand über die Linie (89.).
Statistik
Belarus: Lapoukhov – Martynovich, Politevich, Zabelin – Pigas (89. Kovalev), Ebong (74. Klimovich), Bocharov, Pechenin – Gromyko (60. Korzun), Shikavka (89. Konsevoi), Barkovski (74. Antilevski)
Luxemburg: Moris – D’Anzico (46. M. Martins), Korac, Carlson – Jans, Barreiro, Olesen (76. Moreira), Pinto – Sinani, Curci (63. Omosanya), Rodrigues
Schiedsrichter: Karaoglan – Sesigüzel, Özkara
Gelbe Karten: Alos (Trainer), Barkovski, Bocharov – Sinani, d’Anzico, Korac, Omosanya, Olesen, Schon (Bank)
Torfolge: 1:0 Politevich (55.), 1:1 Rodrigues (78., Foulelfmeter)
Zuschauer: Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt
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