Luc Holtz ging am Dienstagabend nicht ganz nach dem Motto „Never change a winning team“ vor. Nach dem 1:0-Auswärtssieg in Irland wechselte der Nationaltrainer auf zwei Positionen. Der in Irland angeschlagene Mica Pinto rückte auf die Position des Rechtsverteidigers, Lars Gerson begann in der Innenverteidigung. Dafür weichen mussten Marvin Martins und Enes Mahmutovic. 

Die Portugiesen begannen mit mehr Ballbesitz – eine zwingende Torchance konnten sie sich in den ersten zehn Minuten dabei nicht herausarbeiten. Den ersten Torschuss der Partie gab Danel Sinani in der 13. Minute ab. Ein Mutmacher, denn mit zunehmender Spieldauer agierte die Elf von Luc Holtz offensiver. Früh störten Gerson Rodrigues und Olivier Thill die Portugiesen im Spielaufbau und erzwangen dadurch Ballverluste.

Alleine Rechtsverteidiger Cancelo hatte seine Probleme und verlor zwischen Minute 18 und 25 gleich viermal den Ball. Doch nicht nur in der Defensive hatte das Team von Fernando Santos Schwierigkeiten, nach vorne tat sich ziemlich wenig. Cristiano Ronaldo prüfte Anthony Moris in der 25. nach einem ruhenden Ball – der Luxemburger hatte aber keine Probleme. Nach einem Eckball in der 30. Minute durften die Luxemburger dann jubeln: Sinani hatte den zweiten Ball erneut hereingeflankt, Gerson Rodrigues konnte per Flugkopfball sein zweites Tor in der WM-Qualifikation feiern.

Die Portugiesen reagierten und drängten die „Roten Löwen“ in die eigene Hälfte. In den restlichen Minuten der ersten Halbzeit entwickelte sich ein Spiel, in dem sich alle Feldspieler in der luxemburgischen Hälfte befanden. Bernardo Silva prüfte Moris in der 36., Renato Sanches versuchte es fünf Minuten später aus 20 Metern. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kassierten die Luxemburger dann den Ausgleichstreffer. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf Liverpool-Stürmer Jota nach einer Hereingabe von Pedro Neto. 

Schneller Treffer nach der Halbzeit

Die Portugiesen wirkten nach Wiederanpfiff wacher. Christopher Martins verlor einen Ball, den Ronaldo eroberte. Der ehemalige „Ballon d’Or“ spielte heraus auf Cancelo, der wiederum auf seinen Kapitän flankte. Ronaldo tauchte frei vor Moris auf und versenkte zum 2:1-Führungstreffer. Das Tor gab den Portugiesen Sicherheit: In der 52. Minute hätte Nuno Mendes auf 3:1 erhöhen können, doch Moris parierte glänzend.

Es entwickelte sich eine ganz andere Halbzeit: Portugal hatte das Spielgeschehen im Griff und agierte seit dem Seitenwechsel im Stile eines Favoriten. Auch Jota hatte die große Chance zum 3:1, doch sein Kopfball in der 59. Minute traf nur die Latte.

Die Luxemburger gaben sich jedoch nicht geschlagen – vor allem Rodrigues zeigte eine ganz starke Vorstellung. In der 70. Minute zwang Sébastien Thill, der zwischenzeitlich für Olivier Thill eingewechselt wurde, Anthony Lopes zu einer Flugeinlage. 

Auch Marvin Martins (für Mica Pinto) und Maurice Deville (für Vincent Thill) standen mittlerweile auf dem Feld. Hektisch wurde es dann in der 78. Minute: Christopher Martins spielte einen katastrophalen Rückpass auf Moris – der Spieler der YB Bern hatte nicht gesehen, dass „CR7“ nur einige Meter vor dem luxemburgischen Keeper stand. Ronaldo kontrollierte den Ball, doch das Eins-gegen-eins-Duell entschied Moris für sich. Für die Vorentscheidung sorgte in der 80. Minute João Palhinha, der am ersten Pfosten nach einer Ecke den Ball ins Tor köpfte. Etwas unglücklich handelte sich Maxime Chanot in der 87. Minute noch eine Gelb-Rote Karte ein. 

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Pascal Gillen

Fußball, Radsport, Shorttrack oder sportgesellschaftliche Themen: Pascal Gillen zählt seit seinem Praktikum 2017 zu den Allroundern in der Tageblatt-Sportredaktion. 2018 berichtete er als jüngster Journalist von der Tour de France, kurze Zeit später beendete er erfolgreich sein Journalismus-Studium. Neben seinen Aktivitäten beim Tageblatt schrieb er unter anderem für das Fußballmagazin 11Freunde, den Trierischen Volksfreund, Mental! und fungierte zudem als TV-Kommentator bei Spielen der zweiten Basketball-Bundesliga. Seit Januar 2020 ist er ein fester Teil der Sportredaktion.

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