Mit 13 Jahren wechselte der talentierte Flügelspieler zum ersten Mal von der US Hostert zum Swift Hesperingen. „Danach ging es ein paar Mal hin und her, da ich nie länger als ein Jahr ausgeliehen werden konnte“, erklärt Kenan Avdusinovic. Den Sprung in den Erwachsenenfußball schaffte er jedoch beim Swift, weshalb in seiner Brust auch zwei Herzen schlagen: „Ich komme aus Oberanven und bin in dieser Gemeinde aufgewachsen. Die meisten Spiele habe ich jedoch für Hesperingen bestritten. Ich sehe beide Vereine als meine Heimat“, sagt Avdusinovic. Der Flügelspieler durfte die zwei Versionen des Swift erleben. Den reichen Verein unter der Führung von Flavio Becca und die Zeit vor dieser Ära: „Hostert ist wie vor ein paar Jahren der Swift – ein familiärer Verein. In Hesperingen kommen und gehen die Spieler, ohne dabei Emotionen zu zeigen“.

Echte Gefühlswallungen erlebten Avdusinovic und Hostert am ersten Spieltag gegen den FC Wiltz. Nach 53 Minuten lag der Aufsteiger bereits mit 0:3 im Hintertreffen. Die USH kämpfte sich zurück, musste sich aber trotzdem mit 3:4 geschlagen gegen. Zweifacher Torschütze war Avdusinovic, der mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf diese 90 Minuten zurückblickt: „In der ersten Hälfte waren wir nicht auf BGL-Ligue-Niveau. Wahrscheinlich hatten wir uns alles leichter vorgestellt. Nach dem Seitenwechsel haben wir auf einem anderen Level gespielt.“

Für „Shaqiri“, wie er wegen seiner Statur von vielen Mitspielern an Anlehnung an den Schweizer Nationalspieler genannt wird, läuft es gut, seit Marc Thomé das Traineramt bei Hostert im vergangenen März übernommen hat. „Er hat mir noch einmal ein bisschen mehr Selbstvertrauen und Freiheiten gegeben. Die Mannschaft lief gut und deshalb konnte ich auch gut funktionieren“, sagt Avdusinovic. In 13 Einsätzen unter Thomé erzielte der 1,71-Meter-Mann sechs Tore. Eine für ihn außergewöhnlich gute Bilanz.

Der Trainerfuchs hat jedoch ein Luxusproblem in Hostert. Genau wie Avdusinovic ist auch Kilian Amehi eine „falsche linke Bande“. „Beide ziehen vom Flügel ins Zentrum, um dort für den Abschluss zu sorgen“, sagt Thomé. Der USH-Coach hofft, dass sein Angreifer in dieser Saison den endgültigen Durchbruch schaffen wird. „Er war in Hesperingen und Differdingen, das sind Vereine, bei denen es nicht einfach ist, unumstrittener Stammspieler zu sein. Kenan ist ein schneller und wuchtiger Flügelspieler, der jedoch noch Schwächen in der Rückwärtsbewegung hat. Aber dieses Problem hatten bisher alle meine Stürmer“, so Thomé.

Sein Jugendverein bietet Avdusinovic auch die Chance, langfristig wieder auf die Beine zu kommen. „Vor meinem Wechsel nach Petingen hatte ich einen Kreuzbandriss. Zuletzt in Hesperingen wurde ich am Meniskus operiert. Deshalb war Hostert für mich der ideale Verein. Ich konnte mehr Spielzeit bekommen und auf der anderen Seit dem Verein helfen, aufzusteigen.“

Obwohl der ehemalige luxemburgische Jugendnationalspieler mit zwei Toren ideal in die Saison gestartet ist, träumt Avdusinovic nicht von einer Rekordsaison: „Es ist natürlich schön, wenn man Tore und Assists liefern kann. Aber mir geht es darum, meinen Teil dazu beizutragen, zu punkten und den Klassenerhalt zu schaffen. Ein ganz großes Ziel ist aber, verletzungsfrei durch die Saison zu kommen.“

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Dan Elvinger

Dan Elvinger ist Sportjournalist und Mitglied der Chefredaktion. Nach einem Studium mit Bachelor-Abschluss in Journalismus und Public Relations an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, schloss er sich im März 2009 dem Tageblatt an. Zunächst als Lokalredakteur und ab Oktober 2010 als Sportredakteur. Schwerpunkt ist vor allem die Fußballberichterstattung. Dan Elvinger ist Jahrgang 1984, wuchs in Petingen auf und ist ein Kind des Südens.

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