Schwimmen / EM in Belgrad: Zwei Halbfinals, aber kein Happy End
Am zweiten Wettkampftag der 37. Europameisterschaften in Belgrad schnupperte Ralph Daleiden kurz an einer Olympiateilnahme. Gemeinsam mit Rémi Fabiani schrieb er luxemburgische EM-Geschichte, erstmals standen zwei FLNS-Schwimmer über 100 m Kraul in einem Halbfinale. Zur richtigen Freude fehlte aber zum Schluss das Happyend.
Der EM-Dienstag bei den „37th European Aquatics Championships“ in Serbien war für das Großherzogtum von besonderer Bedeutung. Es war der erste der beiden Wettkampftage, bei denen es um ein Paris-Ticket ging. Ralph Daleiden und Rémi Fabiani traten im 50m-Becken des „Sports Centre Mila Gale Muškatirovic“ in der Königsdisziplin auf den Startblock, die 100 m Kraul waren das zweite Rennen des zweiten EM-Tages in Belgrad. Für Daleiden war quasi D-Day angesagt, der 21-Jährige musste seinen Landesrekord (48“63) um die „Winzigkeit“ von fünf Hundertstel Sekunden unterbieten, nur dann konnte er in extremis die Pflichtzeit für die Olympischen Sommerspiele schwimmen und durfte die Koffer für Paris packen.
Am Montag hatten Carneiro, Henx und Kemp den luxemburgischen EM-Auftritt eröffnet. Am Dienstag folgten die beiden restlichen „Crewmitglieder“ des FLNS-Quintetts. Als erster durfte Rémi Fabiani auf Bahn neun des sechsten von neun Vorläufen die Farben der roten Löwen vertreten. Für den Differdinger eine Vorbereitung auf sein primäres Ziel, er will am Samstag im Kraul-Sprint sein Paris-Ticket lösen. Es sollte ein mehr als erfolgreicher Test werden. Bei der 50m-Wende lag der 22-Jährige auf Platz zwei, 10/100 hinter dem favorisierten Bulgaren Nankov (fiel auf Platz sechs zurück) und bereits eine halbe Sekunde vor dem Deutschen Wrede. Rémi Fabiani konnte den Sprint durchhalten und gewann den Lauf trotz Außenbahn in 48“84. Damit war der Mann aus Kalifornien nicht nur persönliche Bestzeit geschwommen und als erst zweiter Luxemburger unter der 49“-Marke geblieben, sondern qualifizierte sich mit Platz elf in der Gesamtwertung (unter 85 Teilnehmern) locker für das Halbfinale.
Fabiani erfüllt Soll
Für Ralph Daleiden sollte dies im darauf folgenden Lauf Ansporn genug gewesen sein. Sollte es im Ziel auch sein, der SL-Schwimmer legte auf Bahn zwei los wie die Feuerwehr, wechselte nach 23“04 als Erster. Es war ein enorm schneller Lauf, der von Lokalmatador Andrej Barna (48“14) gewonnen wurde, der auch Vorlaufgesamtsieger wurde. Der Luxemburger „patzte“ indes auf den letzten Metern leicht und schlug als Vierter an (48“68), nur 5/100 über seinem Rekord und 1/10 über der Norm. Daleiden belegte in der Endabrechnung Rang sieben, was bei Wiederholung im Halbfinale sogar Finale bedeutet hätte. Anders ausgedrückt: zwei weitere Chancen, dies bei Abendvorstellungen, die in der Regel noch schneller sind.
Die Halbfinale der 100 m Kraul wurden um 18.30 Uhr in Belgrad in Angriff genommen. Mit zwei Luxemburgern bereits jetzt ein historischer Erfolg. In diesem (zweiten) Halbfinale schwammen beide FLNS-Athleten nebeneinander, Daleiden auf Bahn sechs und Fabiani auf Bahn sieben. Abgesehen von Popovici (ROU) und Nemeth (HUN) war es kein schnelles Halbfinale. Sehr zum Nachteil des FLNS-Duos, das sich beim Anschlag nicht verbessern konnte. Fabiani hatte sein Soll erfüllt, belegte den letzten Platz und war 12/100 langsamer als am Morgen. Leider konnte sich Daleiden ebenfalls nicht steigern, schwamm ganz im Gegenteil um 17/100 über dem Morgen-Chrono und verpasste somit seine letzte Chance auf eine Olympia-Teilnahme. Zumal er mit Platz 13 (Rang sechs im zweiten Halbfinale) doch deutlich (37/100) am Finale vorbeischlitterte.
Im Überblick
Die Ergebnisse von Dienstag:
100 m Freistil Männer – Vorlauf
1. David Popovici (ROU) 0.47.90
2. Andrej Barna (SRB) 0.48.14
3. Nandor Nemeth (HUN) 0.48.40
… 7. Ralph Daleiden (LUX) 0.48.68
… 11. Rémi Fabiani (LUX) 0.48.84
…16. Martin Wrede (GER) 0.48.95
(85 Teilnehmer)
100 m Freistil Männer – Halbfinale
1. David Popovici (ROU) 0.47.82
2. Andrej Barna (SRB) 0.48.04
3. Nandor Nemeth (HUN) 0.48.05
… 8. Kamil Sierradzki (POL) 0.48.48
… 13. Ralph Daleiden (LUX) 0.48.85
.. 16. Rémi Fabiani (LUX) 0.49.10
(16 Teilnehmer)
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