Handball / Eric Schroeder: „Bin nicht der perfekte Kreisläufer“
Eric Schroeder ist seit Jahren einer der dominanten Spieler am Kreis. Der 30-Jährige vom HB Käerjeng erklärt im Tageblatt-Interview u.a., auf welche Eigenschaften es auf seiner Position ankommt und wie er versucht, diese zu erfüllen.
Tageblatt: War die Position des Kreisläufers Ihre erste Wahl?
Eric Schroeder: Ich begann meine Karriere eigentlich als Spielmacher. Doch aufgrund der starken Konkurrenz auf dieser Position wurde ich nachher als Kreisläufer eingesetzt. Auch in den Spielen in der luxemburgischen Jugend-Nationalmannschaft hatte ich meinen Platz auf dieser Position gefunden. Sie passt richtig gut zu mir.
Was gefällt Ihnen als „Pivot“ am meisten?
Handball ist eine Kontaktsportart. Das macht den Handball einfach aus. Ich als Kreisläufer bin stets mittendrin. Damit will ich sagen, man hat am Kreis immer einen Gegenspieler links und rechts gegen sich stehen. Man ist fast immer gedeckt. Doch trotzdem darfst du keine Sekunde unkonzentriert sein. Und er muss auch ein gewisses Spielverständnis haben. Doch oft sind wir Kreisläufer die Notlösung (lacht). Oft bekommen wir den Ball, wenn der Spielzug nicht geklappt hat.
Was ist Ihre Hauptaufgabe auf dem Platz?
Es geht darum, die Rückraumspieler zu „beschützen“. Ich muss ihm den Weg freimachen, damit sie zum Abschluss kommen oder den Spielzug durchführen können. Mithilfe von Blocks oder Ablenkungsmanövern versuche ich, dies zu erreichen.
Auf Ihrer Position wird viel ausgeteilt. Können Sie sich an ein Spiel erinnern, wo Sie so richtig hart rangenommen wurden?
Das müsste vor knapp 15 Jahren gewesen sein. Mit der luxemburgischen Jugend-Nationalmannschaft konnten wir gegen Mazedonien gewinnen. In dieser Begegnung wurde mir ein dreifacher Nasenbeinbruch verpasst. Das hat ganz schön ausgesehen.
Wird die Position des Kreisläufers manchmal unterschätzt?
Ich finde schon. Doch dessen war ich mir bewusst, als ich mit dem Handball anfing. Der Fokus liegt eher auf den Rückraumspielern.
In Ihrer Zeit beim HB Esch brachten Sie nur 84 kg auf die Waage. Sie waren also ein richtiges Leichtgewicht für Ihre heutigen Verhältnisse …
Ich hatte noch nicht so viel Muskelmasse aufgebaut wie jetzt. Und es war in einer Zeit, in der ich noch viel gelaufen bin. Als ich nach Rumänien wechselte, arbeitete ich viel daran, viele Muskeln zuzulegen. Momentan bin ich auf einem Kampfgewicht von 105 kg. Damit bin ich zufrieden. Wir befinden uns ja auch im April, dann habe ich immer weniger Kilos zu schleppen. Dies ist in den Monaten Juni und Juli nicht der Fall. In dieser zweimonatigen Pause treibe ich nicht so viel Sport und nehme in dieser Phase schon gerne zehn Kilo zu. Wenn die Vorbereitung dann anfängt, schufte ich wie ein Verrückter. Doch Laufen bleibt für mich eine Qual. In der momentanen Situation muss ich aber höllisch aufpassen, nicht wieder zu viel Masse zuzulegen. Aus diesem Grund habe ich mir jetzt schon ein Fitnessgerät gekauft, damit ich zu Hause Sport treiben kann.
Sie haben ein Jahr in Rumänien beim CS Universitatea Bucovina Suceava gespielt. Gab es auf Ihrer Position Unterschiede zur hiesigen Meisterschaft zu erkennen?
Ich war wohl mit meinen 1,82 m der kleinste Spieler in der Liga auf meiner Position. Deshalb musste ich breiter werden, um mich gegen die Konkurrenz durchsetzen und meine fehlende Größe auf diese Weise kompensieren zu können. Ansonsten gab es dort auch viele unterschiedliche Spielertypen, wie das auch in Luxemburg der Fall ist.
Was macht für Sie den perfekten Kreisläufer aus?
Auf der einen Seite musst du ein richtig guter Verteidiger sein, der über 1,90 m groß ist. Er soll athletisch sein und muss ein gutes Gespür für das Spielgeschehen haben. Ich merke, wenn ich mir diese Auflistung so anschaue, dass ich wohl eher nicht der perfekte Kreisläufer bin.
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