BGL Ligue / Es rappelt im Keller: Sechs Teams kämpfen um eine letzte Chance
Wie der Zufall es so will, stehen sich die sechs Tabellenletzten am Sonntag um 16.00 Uhr alle in direkten Duellen gegenüber. Es könnte also mächtig was los sein … oder bleibt alles beim Alten? Der Überblick über die bedrohliche Lage.
Platz 11: Wiltz
Die mit Abstand besten Chancen, sich vorzeitig in Sicherheit zu bringen, hat das Team von Trainer David Vandenbroeck. Zum einen beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz fünf Punkte, zudem kann die Mannschaft aus dem Norden mit einem Sieg in Käerjeng ein entscheidendes Break erzwingen. „Meine Spieler sind gewarnt, uns stehen nur noch Endspiele bevor“, sagte der Trainer. Danach warten noch drei Gegner, für die es dann allerdings höchstwahrscheinlich nur noch um die Ehre gehen wird: Pokalhalbfinalist Mondorf, ein Auswärtsspiel beim wohl am 18. Mai bereits gekürten Meister Differdingen und am letzten Spieltag dann zum Abschluss noch einmal der Vorteil des Heimrechts gegenüber Düdelingen.
Platz 12: Käerjeng
Mit zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz steckt das Team von Franck Rinaldo noch mitten im Überlebenskampf. Der Kalender hält der UNK gleich drei dieser sogenannten Sechs-Punkte-Spiele gegen Gleichgesinnte bereit: Wiltz, Fola und Monnerich stehen noch auf dem Programm. Eine Mini-Serie von zwei Siegen am 21. und 22. Spieltag ermöglichte dem abstiegsbedrohten Ensemble kürzlich, wieder aus der roten Zone zu fliehen. Mit einem Erfolg gegen Wiltz wäre schon ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.
Platz 13: Monnerich
Von Platz zwei stürzte Monnerich innerhalb von zwölf Wochen auf einen Relegationsplatz. Eine Woche lang stand der FCM sogar auf dem letzten Platz der BGL Ligue. Mit einem überraschenden 2:1-Erfolg gegen Niederkorn vor zwei Wochen gelang zumindest wieder ein Sprung raus aus dem dunkelroten Bereich. Das Hinspiel gegen die Fola endete mit einem 2:2-Remis. Die vier Tore fielen noch vor der Pause. Besonders auffällig bei den Monnerichern ist ihre defensive Anfälligkeit: In der Rückrunde blieb der FCM noch nie ohne Gegentreffer – über die gesamte Saison macht das 53 Gegentore. Übrigens genauso viel wie die Escher Fola, die allerdings einmal mehr ins Schwarze getroffen haben, sodass Monnerich das schlechteste Torverhältnis der Liga aufweist. Ändert sich diese Rollenverteilung ausgerechnet im direkten Duell?
Platz 14: Mersch
Sechs Niederlagen in Folge (und insgesamt nur sechs Zähler in der Rückrunde): Die Merscher blicken auf dunkle Tagen und Wochen zurück. Besonders bitter ist die Tatsache, dass es in den letzten sechs Wochen ganze 17 Gegentore hagelte. Der einzige Lichtblick der Elf von Mikhail Zaritski bleibt also der Blick in die Zukunft: Die beiden letzten Spieltage halten zwei Gegner bereit, die sich im gesicherten Mittelfeld der Tabelle befinden – und daher auch nicht auf Teufel komm’ raus punkten müssen … Keine Geschenke sollte man sich allerdings nächste Woche gegen Hesperingen erwarten, es sei denn, die Truppe vom „Holleschbierg“ wäre noch nicht von einem Pokalgewinn erholt … Im Hinspiel in Schifflingen kassierte die Marisca zwei Gegentreffer innerhalb von acht Minuten und konnte ihren Vorsprung nicht über die Zeit bringen. Die Rettung über das Relegationsspiel ist wohl die realistischste Option – wenn diese bestehen bleiben soll, ist verlieren jetzt verboten.
Platz 15: Schifflingen
Schifflingen gehört zu den Teams, denen man aufgrund des Kaders eine wesentlich bessere Saison zugetraut hätte. Doch der Aufsteiger droht, den Fahrstuhl zurück in die Ehrenpromotion nehmen zu müssen. Tageblatt-Informationen zufolge hat Sportdirektorin Sophie Lamorté den Verein längst verlassen. Offiziell bestätigt wurde dies aber nicht. Die Lage für den Klub ist so oder so bedrohlich, eigentlich kann nur ein Sieg gegen Mersch für Entlastung sorgen. Und selbst dann scheint es zumindest vier Spieltage vor Schluss fast ausgeschlossen, dass der direkte Klassenerhalt noch geschafft werden kann.
Platz 16: Fola Esch
Restlos bedient und verärgert stand Stefano Bensi vergangenen Sonntag auf der Tartanbahn des Stade Emile Mayrisch und suchte gar nicht erst nach Entschuldigungen: Vor allem die Art und Weise, wie die Gegentreffer zustande kamen, nervte den Chefcoach der Escher gehörig. Kein Wunder, die Zeit rennt dem Verein, der lange weit abgeschlagen hinterherhinkte, jetzt endgültig davon. Wenn die „Doyenne“ wirklich noch an ihr kleines Wunder glauben will, dann ist ein Erfolg in Monnerich Pflicht. Die Batterien aufgeladen haben die Spieler am Mittwoch beim „Family day“, als sie interne Duelle der Nachwuchsspieler leiteten. Auch der Aufruf an die Fans, den Verein am Sonntag auswärts zu unterstützen, ging am Freitag raus. Genau wie Schifflingen dürfte das höchste der Gefühle in vier Wochen ein Relegationsplatz sein. Wie das geht, zeigte das Team ja bekanntlich schon im vergangenen Jahr.
Das Restprogramm
Wiltz: Käerjeng (A) am 5. Mai, Mondorf (H) am 12. Mai, Differdingen (A) am 18. Mai, F91 (H) am 26. Mai
Käerjeng: Wiltz (H) am 5. Mai, Fola (A) am 12. Mai, RFCUL (H) am 18. Mai, Monnerich (A) am 26. Mai
Monnerich: Fola (H) am 5. Mai, RFCUL (A) am 12. Mai, Strassen (A) am 18. Mai, Käerjeng (H) am 26. Mai
Mersch: Schifflingen (H) am 5. Mai, Hesperingen (A) am 12. Mai, Petingen (H) am 18. Mai, Rosport (A) am 26. Mai
Schifflingen: Mersch (A) am 5. Mai, Strassen (H) am 12. Mai, Hesperingen (H) am 18. Mai, Petingen (A) am 26. Mai
Fola: Monnerich (A) am 5. Mai, Käerjeng (H) am 12. Mai, Mondorf (A) am 18. Mai, Differdingen (H) am 26. Mai
Keine Musterschüler
Gleich drei BGL-Ligue-Vereine wurden vom FLF-Verbandsgericht zur Kasse gebeten. Da wären zum einen die Rivalen Niederkorn und Differdingen. Progrès muss wegen eines „Regelbruchs“ beim Pokal-Viertelfinale 50 Euro zahlen, die Differdinger wurden wegen des Abbrennens von pyrotechnischem Material zu einer 400-Euro-Strafe verdonnert. Auch die Escher Jeunesse muss zahlen: Im Schiedsrichterbericht wurde festgehalten, dass am vergangenen Spieltag in Schifflingen ein Gegenstand aus dem Gästeblock auf den Platz geworfen wurde. Dafür werden bei den Wiederholungstätern immerhin 450 Euro fällig.
Negative Schlagzeilen kamen derweil auch aus Hostert. Auf den Livebildern der Arena sind für ein paar Sekunden rassistische Affengeräusche in Richtung eines Rümelingers zu vernehmen. Da der Referee (und der betroffene Spieler) nichts davon mitbekommen hat, wurde diese Aktion nicht vom Verbandsgericht behandelt. (chd)
- Tor, Titel und Trophäe: Luxemburger Leandro Barreiro gewinnt Ligapokal mit Benfica - 13. Januar 2025.
- Nach ITM-Untersuchung: Mischo bestätigt Geldstrafen für Swift Hesperingen - 8. Januar 2025.
- Marco Martino wurde am Montag beim F91 entlassen - 31. Dezember 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos