Basketball / „Es steht viel auf dem Spiel“: Tom Welter und die Musel Pikes wollen alles geben, um in der LBBL zu bleiben
Seit Sonntag stehen die vier Teams fest, die in den kommenden Wochen im Play-down spielen und somit um den Klassenerhalt zittern müssen. Eine Situation, die für Tom Welter und die Musel Pikes, die am Sonntag wichtige Punkte im Abstiegskampf sammelten, nicht neu ist.
Die Erleichterung ist bei Tom Welter auch am Montag nicht zu überhören: Mit dem 94:82 gegen den Kordall holten die Musel Pikes nicht nur den ersten Auswärtssieg der laufenden Saison, sondern auch einen wichtigen Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Einen Spieltag vor dem Ende der regulären Saison konnte das bisherige Tabellenschlusslicht dann auch mit den Steelers und dem Gréngewald in der Tabelle gleichziehen. Enorm wichtig für die Moral, wie der Pikes-Kapitän bestätigt: „Wir sind uns bewusst, was im Moment auf dem Spiel steht, wir haben wirklich noch nicht sehr viele Spiele gewonnen. Viele Begegnungen haben wir knapp verloren, aber gezeigt, dass wir mit den besseren Mannschaften mithalten können. Wir stehen uns leider zu oft selbst im Weg, leisten uns zu viele dumme Fehler und bestrafen uns damit selbst. Deshalb tut dieser Sieg einfach enorm gut.“ Bei einer Niederlage wäre der Kordall nämlich auf zwei Punkte davongezogen. „Das wäre eine sehr schlechte Ausgangsposition fürs Play-down gewesen. Es ist wichtig, dass wir wieder wissen, wie es ist, ein Spiel zu gewinnen. Darauf müssen wir jetzt aufbauen“, erklärt der 30-Jährige.
In drei Wochen beginnt die entscheidende Saisonphase, zuvor treffen Welter und Co. zum Abschluss der Qualifikation am Samstag noch auf die Arantia Fels. Ein sogenannter „Big Point“ könnte noch von entscheidender Bedeutung sein, dessen ist sich auch der Spielführer bewusst, der genau weiß, wie hart die kommenden Wochen noch werden. Denn es ist nicht das erste Mal, dass die Moselaner im Play-down antreten müssen. Seit der neue Modus vor zwei Jahren eingeführt wurde, spielten die Musel Pikes immer in der Abstiegsgruppe. Zweimal holten sich Tom Welter und seine Teamkollegen jedoch hier den ersten Rang und damit den direkten Klassenerhalt. Zur Erinnerung: Der Zweite muss in die Relegation und die beiden Letzten steigen direkt ab.
Direkter Klassenerhalt
„Das Ziel muss der erste Platz sein, denn die Relegation bringt viel Druck mit sich und wenn man diese vermeiden kann, dann vermeidet man sie auch“, gibt der 30-Jährige die Marschrichtung vor. „Es geht um alles, ein verlorenes Spiel kann dir die ganze Saison ruinieren. Doch man darf nicht nervös werden, man muss einfach als Mannschaft zusammenstehen und auch so auftreten.“ Dass die Chemie trotz der bisher eher schwierigen Saison bei den Moselanern stimmt, bestätigt auch der Kapitän: „Wir ziehen alle an einem Strang, daran wird es sicherlich nicht liegen.“
In den kommenden Wochen wird somit nicht zuletzt Tom Welter gefordert sein. Ein Spieler, der sich voll und ganz mit dem Verein identifiziert, denn er spielt von Kindesbeinen an für den Mosel-Klub, hat diesen auch in den letzten, schwierigeren Jahren nicht verlassen. „Gemeinsam mit Raphaël (Martin) und den beiden Amis versuche ich, die jungen, die unerfahreneren Spieler mit ins Boot zu kriegen. Wir versuchen unser Bestes, um ihnen Selbstvertrauen zu geben, ihnen zu sagen, dass es nicht schlimm ist, wenn sie auch mal vorbeiwerfen.“ Bei den Musel Pikes versucht derzeit jeder, jeden zu unterstützen. Und da kann man nach zwei schwierigeren Verletzungsjahren auch auf einen Tom Welter in alter Form zählen. Der Aufbauspieler ist mit seinem Schnitt von 5,8 Assists derzeit auch der beste Passgeber der Liga.
Kein dritter Profi
Seit mehr als 20 Jahren gehört der Pokalsieger von 2004, der 2018 noch im Meisterschaftsfinale gegen Steinsel stand und auch die Corona-Saison 2020 auf dem zweiten Platz beendete, zu den festen Größen in der Nationale 1. Tom Welter kann sich selbst nicht mehr an eine erste Liga ohne Musel Pikes erinnern und will auch nicht, dass sich dies ändert. Dennoch entschied man sich im Verein bewusst dagegen, einen dritten Profispieler zu engagieren, wie der 30-Jährige zum Abschluss erklärt. „Natürlich gab es die Diskussion auch bei uns. Doch wenn man einen dritten nimmt, dann bekommen die jungen Spieler noch weniger Einsatzzeit und dann ist man nächstes Jahr erneut in einer ähnlichen Situation.“ Die Musel Pikes würden zu gerne beweisen, dass man den Klassenerhalt auch mit zwei US-Spielern halten kann – und wenn nicht, dann hätten sie auf jeden Fall eine gute Basis, um in der Nationale 2 den direkten Wiederaufstieg anzugehen. Doch so weit will man noch nicht denken, denn noch steht die entscheidende Saisonphase aus und da wollen die Musel Pikes noch ein Wörtchen mitreden. Der Sieg von Sonntag soll da nur der Anfang sein.
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