Nordirland – Luxemburg / „Es wird eine Herausforderung“
Die vierte Ausgabe der Nations League beginnt für Luxemburg am Donnerstag (20.45 Uhr in Belfast) mit dem Duell gegen Nordirland. Nationaltrainer Luc Holtz hat sehr viel Respekt vor der intensiven Spielweise des Gegners.
Luc Holtz hat noch sehr schöne Erinnerungen an Begegnungen mit Nordirland. Obwohl die letzten beiden Testspiele gegen die Insulaner verloren gingen, bleibt vor allem der denkwürdige 3:2-Sieg am 10. September 2013 beim Nationaltrainer im Gedächtnis haften: „Es war wahrscheinlich der Beginn von dem, was danach kam. Damals haben wir nicht so oft gewonnen und vor allem lagen uns Teams mit typisch britischer Spielweise nicht. Deshalb war dieser Sieg umso schöner für mich.“
Seitdem sind elf Jahre vergangen. Andere Generationen sind am Start und das Kräfteverhältnis ist nicht mehr das Gleiche.
Luc Holtz kann am Donnerstag im Windsor Park in Belfast nicht seine beste Mannschaft aufbieten. Wegen einer Sperre stehen die beiden Führungsspieler Maxime Chanot (Los Angeles FC/USA) und Danel Sinani (FC St. Pauli/D) nicht in der Startelf. Mit Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach/D), Marvin Martins (Austria Wien/AUT) und Vincent Thill (Sabah FK/AZE) sind drei weitere potenzielle Stammspieler verletzt.
Vor allem in der Innenverteidigung ist die Auswahl an Spielern nicht groß. Seid Korac (Vojvodina Novi Sad/SRB) wurde nicht nominiert. Weshalb mit Enes Mahmutovic (NAC Breda/NL) und Neuling Kevin D’Anzico (Déifferdeng 03) nur zwei gelernte Zentralverteidiger zur Verfügung stehen. Laurent Jans (Beveren/B) und Dirk Carlson (St. Pölten/AUT) sind zwei weitere Optionen für diese Position.
Prunkstück komplett fit
Das Prunkstück des Luxemburger Spiels ist indes komplett fit. Mathias Olesen (1. FC Köln/D), Leandro Barreiro (Benfica Lissabon/POR) und Christopher Martins (Spartak Moskau/RUS) werden wohl auch diesmal das zentrale Mittelfeld bilden. Im Sturm führt wohl kein Weg an Gerson Rodrigues vorbei. Hinter der Form des FLF-Rekordtorschützen steht jedoch ein großes Fragezeichen. Überraschungen gehören aber bekanntlich zum Repertoire des Stürmers. „Ich kenne ihn schon sehr lange und weiß, was er kann. Sein Benehmen auf und neben dem Platz war in den vergangenen Tagen exemplarisch. Wir werden sehen, was er auf den Platz bringen kann, denn gegen Nordirland wird er ein anderes Tempo erleben als in der zweiten chinesischen Liga“, sagte Holtz am Mittwoch bei der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Bei Gegner Nordirland hat in letzter Zeit ein Neustart begonnen. Frühere Stars wie Jonny Evans (Manchester United/ENG), Kyle Lafferty, Chris Bunt oder Steven Davis sind nach und nach aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Das aktuelle Aufgebot ist vor allem eine Ansammlung von Spielern aus der englischen Premier League oder Championship. Einen richtigen Star gibt es nicht. Mit Isaac Price (Standard Liège/B) spielt nur ein Nordire nicht in England oder Schottland. Am Donnerstag stehen Trainer Michael O’Neill mit Brodie Spencer (Huddersfield Town/ENG), Jordan Thompson (Stoke City/ENG) und wahrscheinlich auch Eoin Toal (Bolton Wanderers/ENG) drei potenzielle Stammspieler nicht zur Verfügung. Die Mannschaft befindet sich mitten in einem Umbruch. „Sie sind jung und haben auch offensiv Qualitäten“, sagt Holtz über den Gegner.
Nach der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016, bei der die Fans aus Nordirland vor allem durch den Gassenhauer „Will Grigg’s on fire“ berühmt wurden, konnte dieser Erfolg nicht mehr wiederholt werden. Die letzten Jahre waren ein Auf und Ab. Es gab überraschende Siege wie das 2:0 gegen Dänemark, aber auch enttäuschende Niederlagen gegen Nationen wie Kasachstan.
Holtz rechnet mit einer sehr schwierigen Aufgabe, ist aber mit Ambitionen nach Belfast gereist: „Ich habe viele interessante Dinge bei Nordirland gesehen. Es wird eine Herausforderung für uns, mit diesem Gegner zu rivalisieren. Wir müssen mental auf der Höhe sein. In dieser Gruppe hat jede Mannschaft die Ambition, vorne mitzuspielen, und deshalb wird jedes Detail entscheidend sein. Darauf müssen wir vorbereitet sein“.
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