AXA League / HB Esch krönt sich vorzeitig zum Handball-Meister
Der HB Esch feierte am Samstagabend vorzeitig den Meistertitel in der AXA League. Der Titelverteidiger setzte sich 26:16 gegen Berchem durch und ist zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen.
Der Jubel war am Samstagabend groß: Die Spieler des HB Esch krönten sich am drittletzten Spieltag der Saison vorzeitig zum Handball-Meister. Gegen den HC Berchem brauchte der Titelverteidiger einen Sieg, um den Meistertitel in der AXA League vorzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Eine Niederlage gegen den Tabellenzweiten hätte an den zwei letzten Spieltagen noch einmal für Spannung gesorgt. Dies wollten die Escher nach der missglückten Titelverteidigung in der Coupe de Luxembourg aber unbedingt vermeiden.
„Der Druck war auf unserer Seite, wir wollten unbedingt gewinnen. Wir wussten aber auch, dass es für Berchem schwer sein würde, die Leistung der vorigen Woche zu wiederholen. Nach einem Pokalsieg ist dies immer so, die Luft ist raus“, so der Escher Trainer André Gulbicki. Zudem galt es, für die Pokal-Halbfinal-Niederlage der vergangenen Woche Revanche zu nehmen: „Wir waren schon am Montag bereit für die Revanche. Wir haben die ganze Woche dafür trainiert. Die Jungs waren überzeugt, dass es heute mit dem Sieg klappen würde.“
Dementsprechend entschlossen gingen die Escher am Samstagabend in die entscheidende Partie gegen den Tabellenzweiten. Während den Berchemern in der Anfangsphase immer wieder Fehler im Angriff unterliefen, führten die Gäste nach zehn Minuten 5:2. Und auch wenn sich die Roeserbanner – die ohne die verletzten Leistungsträger Pietrasik, Tsatsos und Ervacanin auskommen mussten – zwischenzeitlich wieder bis auf ein Tor zurückkämpfen, war die Intensität nicht die gleiche wie in der Vorwoche. Die Escher ließen derweil nicht locker und lagen bereits zur Halbzeitpause auf Meisterkurs. Bis zur 30. Minute hatten sie ihren Vorsprung nämlich auf vier Tore ausgebaut (13:9).
Auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte lief weiter für die Escher, die ihre Führung bis zur 40. Minute auf sechs Tore (17:11) erweiterten. Berchem wehrte sich zunächst weiter gegen die Niederlage und konnte in der 46. Minute noch einmal auf vier Tore verkürzen (14:18), doch die Luft war anschließend raus. Und so setzten sich die Escher weiter ab. Am Ende siegten sie deutlich 26:16 und machten die Titelverteidigung in der AXA League am drittletzten Spieltag perfekt. Gleichzeitig war die Revanche für die Pokal-Halbfinal-Niederlage geglückt.
„Es war von Anfang an klar, dass das Spiel für uns schwer wird, auch durch die verletzungsbedingten Ausfälle. Wir wollten trotzdem alles geben, um die Spannung in der Meisterschaft weiter hoch zu halten. Dies ist uns nicht gelungen. Vor allem im Angriff haben wir wenig Lösungen gefunden“, analysierte Ben Weyer: „Die zwei besten Teams dieser Saison haben nun einen Titel gewonnen. Ich kann Esch eigentlich nur gratulieren.“
Saisonübergreifend überzeugten die Escher in der Meisterschaft mit Konstanz. Die bisherige Bilanz der Spielzeit 2020/21: 15 Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Doch die gewohnte Leichtigkeit ließen die Escher zuletzt missen, sie taten sich oft schwerer als dies noch zu Saisonbeginn der Fall war. Umso glücklicher war man über den vorzeitigen Meistertitel: „Es ist eine große Last, die jetzt abfällt, denn die letzten Monate waren nicht immer einfach. Man hatte immer das Gefühl, man würde ein Freundschaftsspiel spielen, es gab keine Zuschauer, die uns pushten. Wir mussten uns immer wieder selbst motivieren“, so Christian Bock: „Es ist einfach ein anderes Gefühl, ohne Publikum zu spielen. Ich bin froh, dass der Druck jetzt raus ist, und dass wir die Saison mit einem Titel krönen konnten.“ Besonders freut sich der Escher Kapitän auch auf die kommende Woche, denn im Heimspiel gegen Käerjeng sind Zuschauer wieder erlaubt: „Dann können wir mit ihnen zusammen den Titel feiern.“
Statistik
Berchem: Liszkai (1-30’, 5 Paraden), Meyers (30-60’, 3 P.) – Peters, Scholten 4, Stein 1, Weyer 1, A. Biel, Guillaume, Majerus, C. Brittner, Stupar, Gerber, B. Brittner 2, Schmale, L. Biel 3/1, Hoffmann 5/1
Esch: Boukovinas (1-60’, 14 P.), Figueira (bei 2 7m, 1 P.) – Wirth 1, Muller 1, Krier 5, Agovic 1, Muric 1, Pulli, Bock 2, Kirsch, Kohn 2, Werdel 3, Rastoder 3, Barkow 3, Pucnik 2, Petiot 2
Schiedsrichter: Weber/Weinquin
Siebenmeter: Berchem 2/3 – Esch 0/0
Zeitstrafen: Berchem 3 – Esch 5
Zwischenstände: 5’ 1:3, 10’ 2:5, 15’ 5:7, 20’ 7:9, 25’ 8:11, 30’ 9:13, 35’ 10:14, 40’ 11:17, 45’ 13:17, 50’ 14:20, 55’ 14:21
Zuschauer: keine zugelassen
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