/ Europa League: Jeunesse Esch will gegen Vitória Guimarães vom Underdog-Status profitieren
Die Favoritenrolle in der zweiten Runde der Europa League ist klar verteilt: Gegen den Tabellenfünften aus Portugal, Vitória Guimarães, will die Escher Jeunesse am Donnerstag (20.30 Uhr im Stade Josy Barthel) wieder einmal davon profitieren, dass die Zeichen – wie in der ersten Runde – eigentlich alle gegen sie stehen.
Real Madrid 1959, Liverpool 1973, Bayern München 1975, Juventus Turin 1985, Celtic Glasgow 1977 und 2000: In ihrer 61-jährigen Europapokalgeschichte hatte es die Jeunesse Esch schon mit echten Hochkarätern zu tun, doch noch nie war ein Gegner aus Portugal zu Gast.
Dass es überhaupt dazu kommt, dass Vitória Guimarães heute Abend sein Auswärtsspiel im Stade Josy Barthel austragen wird, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen: Vor dem Auftakt der Europa League hatte der Escher Trainer Nicolas Huysman nur zehn Tage, um die Mannschaft kennenzulernen. Zudem stand die Frage im Raum, wie die vielen Abgänge verkraftet werden würden.
Feuer und Herzblut
Doch die Truppe um Kapitän Milos Todorovic beeindruckte gegen den kasachischen Vertreter Tobol Kostanay zweimal durch defensive Stabilität, Kompaktheit und eine positive Einstellung. „Es überwiegt der Stolz, diese Partie bestreiten zu dürfen“, sagte der französische Coach. „Gegenüber Tobol ist es noch einmal ein deutlicher Qualitätsunterschied. Doch es bleiben uns zweimal 90 Minuten, wenn nicht mehr. Wir werden unser Glück herausfordern und unser ganzes Herzblut hineinstecken.“
Das große Los der „Bianconeri“ trägt ebenfalls Schwarz-Weiß und spielte zuletzt 2017/18 in der Gruppenphase der Europa League. Vitória Guimarães qualifizierte sich in diesem Sommer nach 15 Meisterschaftssiegen, 7 Remis und 12 Niederlagen wieder für das internationale Geschäft. Wie stark das Team aus der Liga NOS tatsächlich ist, unterstreicht folgende Statistik: In der abgelaufenen Spielzeit setzte sich der Tabellenfünfte zweimal gegen Sporting (3.) durch, holte vier Punkte gegen Porto (2.) – nur gegen Benfica standen die Zähler bei null.
Eigene Talentschmiede
Sieben Spieler stießen in diesem Sommer aus der eigenen Talentschmiede (die auch die Petinger Artur Abreu und Miguel Palha durchliefen) in den erweiterten Kader hinzu. Trotzdem ist davon auszugehen, dass es bei der Mannschaft, die heute ihr erstes Pflichtspiel der Saison bestreiten wird, personaltechnisch nur wenige Änderungen geben wird: Der erfolgreichste Torschütze der vergangenen Saison (9 Tore), Tozé, hat den Klub zwar verlassen, dahinter folgt mit Davidson (8 Tore) allerdings ein sehr gefährlicher Linksaußen, der unter dem neuen Coach Ivo Vieira (seit Juli) wohl zum Stammpersonal gehören wird. Mit Stürmer Guedes und Rochinha auf der rechten Seite kann sich die Jeunesse auf ein eingespieltes Offensivtrio einstellen. Die Verteidiger Venancio und Garcia sind die beiden Kandidaten für die Startelf, die erst in den letzten Wochen dazugestoßen sind.
Der neue Coach Vieira wird bei seiner Feuertaufe gleich mit der Favoritenrolle umgehen müssen: „Wir dürfen uns nicht schon im Vorfeld als der sichere Sieger sehen. Aber wir haben uns während eines Monats vorbereitet und sind zuversichtlich, dass wir diese Partie gewinnen werden.“
„Alles aus uns herausholen“
Wenig überraschend stellt sich der Favorit auf ein Geduldspiel ein: „Wir haben gesehen, dass sie in einem defensiv soliden Block antreten und haben uns darauf vorbereitet, dass sie uns mit schnellen Kontern angreifen wollen“, sagte Verteidiger Rafa Soares. „Auch wenn in der Vergangenheit oft viele Tore bei Spielen zwischen luxemburgischen und portugiesischen Teams gefallen sind, ist das keine Garantie, dass das morgen (Donnerstag) auch so sein wird.“
Genau das wollen die Escher nämlich vermeiden. Huysman formulierte die Zielsetzung vor dem heißen Tanz wie folgt: „Wir werden alles aus uns herausholen, um das bestmögliche Ergebnis herauszuholen.“
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