Eine gewisse Nervosität verspürt Laurent Carnol. Seit Februar 2022 fungiert er als stellvertretender Technischer Direktor des COSL, am Sonntag wird er als Chef de Mission seinen ersten offiziellen Einsatz im Ausland haben. Dann wird die luxemburgische Delegation beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Banska Bystrica starten. „Ich habe schon Druck, weil ich eine gewisse Verantwortung habe“, sagt Carnol. „Ich möchte alle Athletinnen und Athleten unter optimalen Bedingungen an den Start bringen. Ich möchte, dass sie mit guten Erinnerungen hier abreisen.“ 

Doch der ehemalige Schwimmer weiß auch: „Ich werde mich sicher auch selbst überraschen lassen müssen. Es werden Dinge geschehen, die ich nicht auf dem Radar habe. Mein Vorteil ist jedoch, dass ich Mulitsport-Events aus meiner Karriere kenne. Außerdem war ich bei den Winter-EYOF in Vuokatti, die in diesem März stattfanden. Ich konnte Raymond Conzemius begleiten, der als Chef de Mission dort im Einsatz war.“ 

Luxemburg reist in diesem Jahr mit einer Rekord-Delegation nach Slowenien. 21 Sportlerinnen und Sportler werden die Farben des Großherzogtums vertreten – nie waren mehr sportliche Nachwuchskräfte bei den EYOF aus Luxemburg am Start. „Wir sind sehr froh darüber, eine solch große Delegation in Slowenien vertreten zu haben“, sagt Carnol. „Das Positivste daran ist, dass wir in allen individuellen Sportarten vertreten sind. Das zeugt von einer guten Nachwuchsarbeit in den Verbänden und dass am Sportlycée gut gearbeitet wird.“ 

In allen Einzelsportarten vertreten

Lediglich in den angebotenen Mannschaftssportarten Handball, Volleyball und Basketball ist die luxemburgische Flagge nicht dabei. Bei den Mannschaftssportarten dürfen jeweils die acht besten europäischen Teams im Ranking an den EYOF teilnehmen. „Das ist schwierig für uns zu erreichen. Dafür fehlt uns das Niveau in der Breite. Das liegt eben auch an der Größe unseres Landes“, sagt Carnol.

Die Selektionen werden in enger Zusammenarbeit mit den Verbänden vorgenommen. Ausnahmen sind dabei Schwimmen und Leichtathletik: Bei diesen beiden Sportarten werden Normen festgelegt, die die Athleten erfüllen müssen. 

Seit 1991 werden die Europäischen Sommerspiele der Jugend alle zwei Jahre ausgetragen. Das Event wurde damals auf Initiative von Jacques Rogge, dem ehemaligen Präsidenten des IOC (International Olympic Comittee) in die Welt gerufen. Die teilnehmenden Athleten sind zwischen 13 und 17 Jahre alt.

Fokus auf die Entwicklung

Bleibt die Frage: Mit welchen Ambitionen reist das Team Lëtzebuerg nach Slowenien, Laurent Carnol? „Wir haben uns überlegt, wo wir dieses Event ansiedeln. Es soll ein weiterer Schritt für den Athleten in seiner Entwicklung sein. Die Jugendlichen sollen bei einem Mulitsporst-Event Fuß fassen. Sie sollen erleben, wie es ist, mit anderen Sportlern zusammen zu sein und in einem Athleten-Dorf zu wohnen. Wir wollen als COSL und Team Lëtzebuerg aber auch Kontakt zu den Sportlern aufbauen. Insgesamt soll es ihnen aber in ihrer langfristigen Entwicklung helfen.“ 

Ein letztes Erfolgserlebnis bei den EYOF ist aus dem Jahr 2003 zu verzeichnen. In Paris reiste Luxemburg mit einer Silbermedaille ab. Seitdem war Luxemburg nicht mehr im Medaillenspiegel vertreten. „Die Medaillen fokussieren wir nicht direkt an“, sagt Carnol. „Das heißt aber nicht, dass wir keine guten Resultate machen wollen. Der eine oder andere hat in seiner Alterskategorie schon gezeigt, dass er gute Ergebnisse auf diesem Niveau einfahren kann.“ 

Am Sonntag beginnen die Spiele in Slowenien. Für Luxemburg werden Mara Hafner und Noah Warning in das Badminton-Turnier starten, aber auch Leeloo Reinesch (Schwimmen/100 m Freistil), Laura Palumbo, Lenny Forman (beide Tennis) und Iris Foux (Leichathletik/800 m) geben ihren Auftakt. 

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Pascal Gillen

Fußball, Radsport, Shorttrack oder sportgesellschaftliche Themen: Pascal Gillen zählt seit seinem Praktikum 2017 zu den Allroundern in der Tageblatt-Sportredaktion. 2018 berichtete er als jüngster Journalist von der Tour de France, kurze Zeit später beendete er erfolgreich sein Journalismus-Studium. Neben seinen Aktivitäten beim Tageblatt schrieb er unter anderem für das Fußballmagazin 11Freunde, den Trierischen Volksfreund, Mental! und fungierte zudem als TV-Kommentator bei Spielen der zweiten Basketball-Bundesliga. Seit Januar 2020 ist er ein fester Teil der Sportredaktion.

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