/ F91 - Ararat-Armenia: Für einige Spieler ist es das Spiel ihres Lebens
Der F91 Düdelingen kann am heutigen Donnerstagabend (20.00 Uhr im Stade Josy Barthel) eine weitere Sensation perfekt machen und zum zweiten Mal in Folge in die Gruppenphase der Europa League einziehen. Vorher muss jedoch der 1:2-Rückstand gegen Ararat-Armenia aufgeholt werden. Unmöglich ist dies bei weitem nicht.
F91-Trainer Emilio Ferrera bekam gestern erfreuliche Nachrichten. Nach einem Belastungstest gaben die Ärzte Dominik Stolz grünes Licht. Düdelingen muss demnach nicht auf eine wichtige Offensivstütze verzichten. „Mit dieser Nachricht hätte ich nicht gerechnet“, sagte Ferrera.
Neben den körperlichen Blessuren mussten in der Woche auch die mentalen Verletzungen geheilt werden. Düdelingen gab vergangene Woche in Armenien in den letzten Spielsekunden ein Unentschieden aus der Hand. „Es war grausam, aber das Resultat ist nicht so schlecht. Ararat kann nicht glücklich über dieses Auswärtstor sein. Die Partie wird für beide Teams sehr offen sein“, sagte der Belgier.
Ferrera will sich vor allem auf die Talente seiner eigenen Mannschaft konzentrieren und so den Gegner in Verlegenheit bringen. „Wir haben ein Spiel zu gewinnen. Deshalb ist es eigentlich nicht so wichtig, wie der Gegner eingestellt ist.“
Geschichte schreiben
Obwohl in Armenien einige Akteure nicht überzeugten, will der ehemalige Trainer des FC Brügge an seiner Stammelf festhalten. „Ich denke nicht, dass ich viele Wechsel vornehmen werde“, so Ferrera. Vor allem der 18-jährige Rechtsverteidiger Mohamed Bouchouari hatte gegen Ararat-Armenia nicht seinen besten Tag erwischt. Aus Mangel an Alternativen wird der Belgo-Marokkaner aber wohl auch heute in der Startelf stehen.
Im Überblick
Kader F91:
Tor: Jonathan Joubert, Tim Kips
Abwehr: Kobe Cools, Tom Schnell, Ricardo Delgado, Thibaut Lesquoy, Hearvin Djetou, Mehdi Kirch, Mohamed Bouchouari, Salif Dramé
Mittelfeld: Mario Pokar, Danel Sinani, Dominik Stolz, Omar Natami, Mickaël Garos, Antoine Bernier, Ryan Klapp, Charles Morren, Delvin Skenderovic, Sabir Bougrine
Angriff: Corenthyn Lavie, Mehdi Ouamri
Trainer: Emilio Ferrera
Kader Ararat-Armenia:
Tor: Suren Aloyan, Dmitri Abakumov, Stefan Cupic
Abwehr: Angelo Meneses, Albert Khachumyan, Georgi Pashov, Dmitri Guz, Rochdi Achanteh, Alexandre Damcevski, Artur Daniielian, Alex Junior
Mittelfeld: Gor Malakyan, Armen Ambartsumyan, Furdjel Narsingh, Kodjo Alphonse, Ilja Antonov, Petros Avetisyan, Mailson Lima
Angriff: Zakaria Sanogo, Anton Kobyalko, Louis Ogana
Trainer: Vardan MinasyanSchiedsrichter: Aleksandar Stavrev – Marjan Kirovski, Dejan Kostadinov (alle Nordmazedonien)
„Die Spieler sind sich bewusst, dass sie Geschichte schreiben können. Eine, die unter sehr schweren Umständen zustande kam“, sagte Ferrera und meinte damit die Flut an Spielerwechseln vor der Saison. Mit Danel Sinani, Dominik Stolz, Tom Schnell und Mario Pokar standen nur vier Spieler des aktuellen F91-Kaders in einem Europa-League-Gruppenspiel auf dem Platz. Der Rest der Truppe will diese Erfahrung noch machen.
Trainer von Ararat-Armenia warnt
Ararat-Armenia landete gestern in Luxemburg. Der armenische Meister schickte am vergangenen Wochenende wie Düdelingen die zweite Mannschaft in der Bardsragujn Chumb an den Start. Im Derby gegen den FC Jerewan gelang den Ersatzspielern ein 2:1-Erfolg. Die Hauptstadt-Mannschaft kommt mit der bestmöglichen Elf nach Luxemburg und hat auch keine Verletzungen zu beklagen. Trotzdem warnte Trainer Vardan Minasyan davor, Düdelingen auf die leichte Schulter zu nehmen. „Es gefällt mir, wie der F91 Fußball spielt. Sie mögen es, die Kontrolle über das Spiel zu haben. Wenn man ihnen Raum gibt, dann schlagen sie zu. Wir müssen aggressiv sein“, sagte der ehemalige armenische Nationaltrainer.
Euphorie auch in Armenien
In der Heimat sind die Euphorie und die Erwartungshaltung groß. Zu den Ligaspielen kommen normalerweise nur 400 bis 500 Zuschauer. Vergangene Woche wurde die Mannschaft von 12.500 Anhängern angefeuert. Ararat-Armenia muss mit einem Druck umgehen, den die Mannschaft bisher nicht kannte. Coach Minasyan geht davon aus, dass dieses Gefühl nicht spurlos an seiner Mannschaft vorbeigehen wird: „Ich hoffe, dass die Spieler nicht nervös sind. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir zu Beginn etwas verkrampft sein könnten. Dies wird sich jedoch nach zehn Minuten legen.“
Die größte Gefahr geht von den beiden Flügelspielern Mailson Lima und Furdjel Narsingh aus, zudem rücken die beiden Außenverteidiger Rochdi Achenteh und Georgi Pashov immer wieder gefährlich auf. Im Hinspiel hatte Düdelingen Probleme, dieses Quartett in den Griff zu bekommen. Für Narsingh, der in den Niederlanden aufwuchs und für Volendam, PEC Zwolle, Cambuur-Leeuwarden und De Graafschap 113 Partien in der Eredivise absolvierte, ist das heutige Spiel ein ganz besonderes Highlight seiner Karriere: „Wir können es nicht abwarten. Das ist eine große Gelegenheit, die wir unbedingt nutzen wollen. Wir sind sehr fokussiert auf dieses Spiel.“
Eines steht fest: Ein Traum wird heute Abend nach 90 oder 120 Minuten im Stade Josy Barthel in Erfüllung gehen.
Auslosung bereits am Freitag
Sollte sich der F91 Düdelingen für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren, würde alles ganz schnell gehen. Bereits am Freitag, 30. August, um 13.00 Uhr (live auf www.uefa.com) findet die Auslosung der Gruppenphase statt.
Dort warten u.a. Gegner wie Manchester United, Arsenal London, Borussia Mönchengladbach, AS Rom, FC Porto, Dynamo Kiew (mit Gerson Rodrigues), Young Boys Bern (mit Christopher Martins) oder Besiktas Istanbul. Es gibt vier Lostöpfe. Aufgrund des Koeffizienten wäre Düdelingen im vierten Topf.
Drei Fragen an F91-Abwehrspieler Tom Schnell
Haben die Niederlage gegen Niederkorn und die Doppelbelastung aus Europa League und Meisterschaft ihre Spuren bei Ihnen hinterlassen?
Wir hatten viele Spiele, aber auch genügend Pausen, die uns gutgetan haben. Von Müdigkeit ist keine Rede. Die Niederlage gegen den Progrès hat geschmerzt, weil verlieren immer wehtut. Ich bin einer der erfahrenen Spieler und es ist meine Rolle, meine Teamkollegen zu unterstützen und zu pushen. Im Rückspiel haben wir nur eine Aufgabe: Wir müssen diese Partie gewinnen. Das hat jeder verinnerlicht.
Im Hinspiel in Armenien hattet ihr vor allem in der ersten Hälfte Probleme gegen die Offensive von Ararat-Armenia. Was müsst ihr diesmal anders machen?
Wir hatten Probleme im Spielaufbau und zu viel Raum zwischen den einzelnen Linien. Diesmal müssen wir höher stehen, ruhiger in Ballbesitz agieren und unsere Zweikämpfe gewinnen.
Könntet ihr die Gefahr laufen, in der Anfangsphase zu überdrehen?
Wir wollen unserer Spielphilosophie treu bleiben und werden nichts ändern. Es ist an uns, diese auf dem Platz umzusetzen und nicht in andere Muster zu verfallen. Falls der eine oder andere glaubt, in der Anfangsphase die Partie entscheiden zu müssen, wird er zurückgepfiffen.
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