Leichtathletik / FLA-Präsidentin Stéphanie Empain über die Absage des CMCM-Meetings
Mit dem CMCM-Meeting hat der Leichtathletik-Verband am Donnerstag sein größtes internationales Hallenmeeting abgesagt. Anfang nächster Woche wird entschieden, ob an der Austragung der Regio-Meetings festgehalten werden kann. Doch wirklich optimistisch sind die Aussichten nicht. FLA-Präsidentin Stéphanie Empain ging im Gespräch mit dem Tageblatt nicht nur auf die aktuellen Wendungen ein, sondern sprach auch über generelle Pandemie-Konsequenzen für die Leichtathletik.
Die Omikron-Variante ist auf dem Vormarsch und wirbelt die Sportwelt massiv durcheinander. Noch hat der Leichtathletikverband die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es sich bei den nationalen Veranstaltungen lediglich um Verlegungen – und nicht um Absagen handelt: Laut Kalender und freien Wochenenden bezüglich der Reservierungen der Coque könnten einige Wettbewerbe im März ausgetragen werden. Das CMCM-Meeting auf ein späteres Datum zu verlegen, ist allerdings nicht möglich, wie FLA-Präsidentin Stéphanie Empain verdeutlichte: „Da hängt der internationale Wettkampfkalender dran. Das Datum wurde bewusst ausgewählt. Die Athleten wären an anderen Tagen wohl nicht mehr verfügbar.“
Dabei war das internationale Interesse aufgrund des Rufs groß, wie Empain hinzufügte. 2021 fand das Meeting in einer sogenannten Blase statt. „Diesmal hätten wir wesentlich mehr Athleten aus dem Ausland dabei gehabt. Noch ist unklar, wie die Reiseeinschränkungen bis Ende Januar aussehen werden. Auch hätten wir auf ein Hotel außerhalb der Coque zurückgreifen müssen, mit anderen Gästen. Das wäre also keine wirkliche Blase gewesen.“ Zudem haben die aktuellen Infektionszahlen Auswirkungen auf die freiwilligen Helfer: Quarantänen oder die Angst vor einer möglichen Ansteckung hätten zur Folge gehabt, dass bei den rund 200 nötigen Personen eine Teilnahme auf der Kippe stand. „Das finanzielle Risiko war enorm“, sagte Empain.
Hoffnungsschimmer
Auch bei den nationalen Wettbewerben hat die FLA den Weg der Sicherheit gewählt. Sowohl die ersten Challenge Tageblatt des Jahres als auch die nächsten Regio-Meetings wurden verschoben. „Bei den Kindern ist davon auszugehen, dass die Mehrheit nicht geimpft ist.“ Trotz der ersten Erfahrungen, die 2021 gemacht werden konnten, haben auch einige Vereine entschieden, erst einmal keine Events zu organisieren. Erst vor einem Tag sagte der CAEG seinen Cross (16. Januar) ab. Fehlende Einnahmen aufgrund geschlossener „Buvettes“ sind einer der möglichen Beweggründe. Doch auch die Umsetzung des Hygienekonzepts stellt so manchen Klub vor große Schwierigkeiten. Das gilt besonders für die Wettbewerbe im Freien, wie Empain hinzufügte: „Da hat man absolut keine Kontrolle über mögliche Zuschauer. Man weiß nicht, wie viele Menschen kommen und wo sie sich hinstellen werden.“ Noch ist die FLA-Präsidentin allerdings hoffnungsvoll, dass die traditionellen Straßenläufe stattfinden können. „Bis dahin werden ja noch ein paar Wochen und Monate vergehen und es wird eine andere sanitäre Situation geben. Jetzt geht es uns erst einmal darum, die Wintersaison über die Bühne zu bekommen.“
Sollten die Wettbewerbe tatsächlich im März ausgetragen werden können, wäre das wohl für alle Beteiligten eine positive Wendung. Denn trotz großem Ansturm aufgrund der 50-Euro-Gutscheine des Sportministeriums ist noch nicht abzuschätzen, welche Konsequenzen die zahlreichen Absagen und Unterbrechungen auf die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen haben werden. „Die Begeisterung bei den letzten Meetings war groß. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es bei den Jugendlichen ein Lockerlassen gab. Es wäre problematisch, wenn dort ein Loch entstehen würde. Es ist nicht die Absage eines einzelnen Challenge Tageblatt, der das provoziert. Doch man nimmt den Kindern dadurch wieder ein Puzzlestück des Ganzen weg. Deshalb fällt es auch niemandem leicht, so ein Meeting einfach abzusagen. Darüber wird intern lange diskutiert.“
Die Amtszeit von Empain, die nun seit 2018 an der Spitze des Leichtathletikverbands steht, wurde demnach von den Auswirkungen der Pandemie bestimmt. Doch es gab auch Hoffnungsschimmer – wie das erste Meeting unter Covid-Check im vergangenen Sommer. „Da hat man richtig gesehen, welchen Einfluss der Sport haben kann.“ Bleibt zu hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis sich dies noch mal wiederholen kann.
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