Damen-Basketball / FLBB-Damen verlieren in der EM-Qualifikation mit 48:82 gegen Italien
Mit einer 48:82-Niederlage am Sonntagabend in Italien schließen die FLBB-Damen das erste Zeitfenster der Qualifikation für die EM 2023 ab. Die Nummer 13 der Welt war der erwartet schwere Gegner, doch überzeugten die Luxemburgerinnen einmal mehr durch ihren Kampfgeist.
Sie hatten sich nach dem Spiel absolut nichts vorzuwerfen: Zwar war Italien der erwartet schwere Brocken, immerhin spielt die Nummer 13 der Weltrangliste auf einem ganz anderen Level und ist Stammgast bei EM-Endrunden, doch Nadia Mossong und Co. wehrten sich mit großem Kampfgeist bis zum Schluss und stellten ihren Gegner besonders in der ersten Halbzeit immer wieder vor Probleme.
So waren es auch die FLBB-Damen – die mit der gleichen Startfünf (Mreches, Meynadier, Skrijelj, Mossong und Jablonowski) wie am Donnerstag gegen die Schweiz in die Partie starteten –, die den besseren Beginn erwischten. Eiskalt verwandelte Magaly Meynadier von der Drei-Punkte-Linie und bescherte ihrem Team nach 1:30 Spielminuten die erste Führung des Abends. Auch Lisa Jablonowski, die gegen die Schweiz einen schwarzen Tag erwischt hatte, fand in dieser Anfangsphase ihre Wurfhand zurück und steuerte direkt zwei Korbleger hinzu. Bis zur 4. Minute lagen die Gäste in Führung, ehe die Italienerinnen den Ball in den eigenen Reihen immer besser drehen ließen und allmählich ihren Rhythmus fanden. Doch die Spielerinnen von Trainer Mariusz Dziurdzia zeigten weiterhin keine Angst vor dem großen Favoriten und so entpuppte sich langsam aber sicher ein wahres Festival von der Drei-Punkte-Linie: Romeo für Italien, Meynadier konterte, weiter ging es mit Madera, auf Luxemburger Seite traf nun auch Geniets, doch die Gastgeberinnen hatten in der Person von Madera ein weiteres Mal eine Antwort parat. Zu diesem Zeitpunkt stand es 19:13 für Italien, die Luxemburger Basketball-Damen lagen demnach weiterhin in Reichweite. Dabei zeigten sie ein beherztes Auftreten in der Defensive, in der man zum Teil eine Press-Verteidigung über das gesamte Spielfeld ablieferte und sich gegen den physisch überlegenen Gegner auch unter den Brettern gegenseitig immer wieder aushalf. So zwangen Jablonowski und Co. die Italienerinnen durchaus zu einfachen Fehlern. Doch wenn Luxemburg selbst den Ball im Angriff verlor, hatte die Konkurrenz kein Erbarmen und punktete stets durch schnelle Konterattacken. Und so ging es mit einem Rückstand von neun Punkten in die erste Viertelpause (23:14).
Starke Gegenwehr
Doch auch weiterhin ließen die Gäste nicht locker und schafften es, fast das gesamte zweite Viertel über den Rückstand unter der Grenze von zehn Zählern zu halten. Die Überraschung über die Gegenwehr des krassen Außenseiters, der nach fünf Jahren Abwesenheit sein Comeback auf diesem europäischen Level feierte, war den Italienerinnen anzusehen. Begeistert zeigten sich die italienischen Kommentatoren dabei besonders von der jungen Faith Ehi Etute, die, wie bereits gegen die Schweiz, ohne Nervosität auftrat und das direkte Duell mit den Gegenspielerinnen suchte oder zum Gegenangriff über das gesamte Spielfeld ansetzte und schließlich ihren Korbleger auch noch souverän verwandelte. Mit einer etwas besseren Trefferquote wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, immerhin hielten die FLBB-Damen im Rebound mit, doch zur Pause führte der Favorit, der immer mehr Lösungen gegen die intensive Verteidigung der Luxemburgerinnen fand, dann doch mit 14 Punkten (40:26).
Nach dem Seitenwechsel waren es auf Luxemburger Seite weiterhin Meynadier, Jablonowski und Mossong – die drei Spielerinnen mit Profierfahrung –, die mit wichtigen Treffern den Rückstand in Grenzen hielten. Doch die körperliche Überlegenheit des Favoriten machte sich nun immer deutlicher bemerkbar. Coach Dziurdzia begann mehr und mehr, auch aufgrund der Foulbelastung, zu rotieren, und so bekamen auch Joy Baum, Michelle Dittgen und Cathrin Wolff, die am Donnerstag nicht zum Einsatz kamen, ihre Spielminuten. Die FLBB-Damen überzeugten dabei weiter als Kollektiv, das den Kopf nicht in den Sand steckt, auch als der Gegner in der 29. erstmals die 20-Punkte-Marke knackte (58:38). Nun schraubten die Italienerinnen ihren Vorsprung Punkt für Punkt hoch, während Mossong und Co. ihrem kräftezehrenden Spiel langsam Tribut zollen mussten. Am Ende steht somit eine 48:82-Niederlage zu Buche, trotzdem haben sich die Luxemburgerinnen nicht unter Wert verkauft und gezeigt, dass sie ihren Platz auf diesem Niveau absolut verdient haben.
Meynadier Topscorerin
Mit 15 Zählern avancierte Magaly Meynadier, wie bereits gegen die Schweiz, zur Topscorerin der FLBB-Auswahl, auch Lisa Jablonowski punktete im zweistelligen Bereich. Am Ende war es eine Trefferquote von 28 Prozent, die ein besseres Resultat verhinderte. Auch 19 Turnover waren einmal mehr einige zu viel. Italien dominierte nach drei ausgeglicheneren Vierteln am Ende den Rebound mit 52:31. 28 Assists auf Seiten der Gastgeber sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.
Weiter geht es für die Basketball-Damen erst in zwölf Monaten, am 24. November 2022 empfängt Luxemburg die Slowakei, die sich am Sonntag gegen die Schweiz durchsetzen konnte.
Im Überblick
Statistik:
„T“-Bestnote: Sara Madera (Italien)
Viertel: 23:14, 17:12, 18:15, 24:7
Italien: Madera 16, Romeo 12, Tagliamento 11, Keys 9, Bestagno 8, Santucci 6, Zandalasini 6, Verona 5, Trucco 4, Verona 4, Crudo 1, Barberis 0
Luxemburg: Meynadier 15, Jablonowski 10, Geniets 7, Mossong 6, Skrijelj 4, Etute 4, Mreches 2, Baum 0, Dittgen 0, Muller 0, Wolff 0, Bidinger 0
Schiedsrichter: Chueca Moreno (ESP)/Köyici (TUR)/Gajdosz (PL)
Das Programm:
EM-Qualifikation 2023, Gruppe H:
Am Sonntag:
Schweiz – Slowakei 50:65
Italien – Luxemburg 82:48
Bereits gespielt:
Slowakei – Italien 66:69
Luxemburg – Schweiz 54:58
Tabelle: 1. Italien 2 Spiele/4 Punkte, 2. Slowakei 2/3, 3. Schweiz 2/3, 4. Luxemburg 2/2
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