Zum 13. Mal in der Geschichte der Sportler-Gala – seit der ersten Vergabe im Jahre 1972 – sahnte die Fußball-Nationalmannschaft die Trophäe für die beste Teamleistung des Jahres ab. Zu Buche standen drei Pflichtsiege in einer historischen WM-Qualifikationskampagne. In einer Fünfergruppe, angeführt von Serbien und Portugal, holte die FLF-Auswahl zum ersten Mal in der nationalen Geschichte neun Punkte: drei gegen Irland und sechs gegen Aserbaidschan. 

Da es logischerweise unmöglich war, die „Roten Löwen“ mitten in der Schlussphase der Hinrunde zu versammeln, nahm FLF-Präsident Paul Philipp den Preis virtuell entgegen. Der 71-Jährige hob noch einmal das 1:0 in Dublin hervor, bei dem Gerson Rodrigues für die Entscheidung gesorgt hatte: „Es war aufgrund der Pandemie ein hartes Jahr für unsere Vereine. Rein sportlich gesehen waren die letzten Monate auf internationaler Ebene allerdings fantastisch, angefangen mit dem 1:0 in Irland. Besser kann man eine Kampagne nicht starten.“

Noch nie hatte eine FLF-Auswahl so viele Zähler bei einer WM-Quali einfahren. Doch die Blicke richten sich weiter nach oben. „Aber selbstverständlich will man die Latte auch immer höher legen, wenn man einen Schritt nach vorne machen will.“ Die aktuelle Euphorie spürte man auch im nagelneuen Stade de Luxembourg, wie Philipp hinzufügte: „Wir haben selten in Luxemburg beim Fußball so eine Stimmung erlebt.“

„Erinnern Sie ihn dran“

Gut gelaunt hatte Philipp dann aber auch noch einen kleinen Lacher parat: Da er als Coach der 1996er-Generation mit dem Rekord von zehn Zählern noch immer erfolgreichster Nationaltrainer bleibt (es handelte sich damals um eine EM-Qualifikation), nutzte er die Gelegenheit, um das Moderatoren-Duo zu ermuntern: „Erinnern Sie Luc Holtz gerne dran“, scherzte Philipp. „Das war damals auch eine Sensation. Wir verbessern uns, die Konkurrenz aber auch. Ich dachte schon, der Rekord wäre dieses Jahr fällig. Ich gehe davon aus, dass es spätestens bei der nächsten Kampagne der Fall sein wird.“

Natürlich konnte sich auch der Wiederholungstäter Luc Holtz einen Kommentar in diese Richtung nicht verkneifen: „Ich habe den Jungs vor unserem Rückspiel gegen Irland gesagt: ’Wir dürfen keine drei Punkte bekommen, sonst werde ich entlassen.’“ Nichtsdestotrotz streben die „Roten Löwen“ diese Mission spätestens nach der nächsten Nations-League-Phase wieder an: „Das ist ein Ziel, das es noch zu knacken gilt. Ich wünsche mir, dass es dann allerdings mit einer Sechsergruppe klappt – dann wette ich auch gerne mit dem Präsidenten, dass wir seinen Rekord knacken.“

Dass er die Wahl mit großem Abstand gewonnen hat, stimmt Holtz logischerweise sehr glücklich. Er weiß aber auch, dass er ohne sein Team nicht so erfolgreich gewesen wäre: „Es ist eine Belohnung für ein Jahr Arbeit – die ich nicht alleine verrichtet habe. Ich erhalte zwar den Preis, aber ohne mein Trainerteam und deren Einsatz hätte ich das nicht geschafft. Gleiches gilt für meine Spieler, ohne die es ebenfalls nicht möglich gewesen wäre.“

Es sei daran erinnert, dass die Wahl bereits vor dem historischen WM-Auftritt der Tischtennis-Frauen durchgeführt worden ist.

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Christelle Diederich

Nach drei Jahren Romanistik an der Uni Lëtzebuerg und der Sorbonne-Paris IV schloss die ehemalige Judoka ihr Masterstudium in grenzüberschreitender Kommunikation an der Université Paul Verlaine in Metz ab. Seit Februar 2011 Teil der Sportredaktion des "Tageblatt". Schwerpunkte: nationaler Fußball und Kampfsportarten.

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