Handball / FLH-Auswahl will „zusammen Wunder vollbringen“
Nach überzeugenden Auftritten beim WM-Qualifikationsturnier auf den Färöer Inseln wollen Luxemburgs Handballer nun auch vor heimischem Publikum begeistern. In der Relegation zur EM 2024 spielt die FLH-Auswahl am Donnerstag (19.30 Uhr) gegen Belgien. Nationaltrainer Nikola Malesevic wünscht sich die Zuschauer als achten Mann und will, dass seine Mannschaft „die Coque zum Beben bringt“.
„Die Spieler haben verstanden, dass sie zusammen Wunder vollbringen können“, sagte Handball-Nationaltrainer Nikola Malesevic mit drei Tagen Abstand über die erste Qualifikationsphase zur WM 2023. Seine Mannschaft hatte sich besonders durch große Spielfreude, Zusammenhalt und viel Kampfgeist ausgezeichnet – und drei überzeugende Vorstellungen geboten. Das Wunder verpasste die FLH-Auswahl auf den Färöer Inseln nur knapp. Der Einzug in die zweite Runde blieb ihr verwehrt. Dennoch nimmt die Mannschaft von Malesevic aus drei starken Auftritten viel Positives für die Zukunft mit. Sein Team sei durch drei großartige Spiele zusammengewachsen und nun stärker als zuvor – auch das Selbstvertrauen sei trotz der verpassten Qualifikation weiter gewachsen. Immerhin konnte man als einziges Team in der Gruppe 4 die starken Färöer Inseln besiegen. Zudem rangen die „Roten Löwen“ dem EM-Teilnehmer von 2020, Lettland, ein Unentschieden ab. Gegen Gruppenfavorit Italien verpasste die FLH-Auswahl am Ende das Weiterkommen um nur ein Tor.
Keine Zeit für Erholung
Die Enttäuschung über die ausgebliebene Belohnung war groß. Vor allem waren Spieler, Trainer und Betreuer aber stolz auf eine starke Mannschaftsleistung. Mit derselben Willenskraft wollen die „Roten Löwen“ nun gegen Belgien in der Relegation zur EURO 2024 auch das heimische Publikum begeistern – und sich endlich belohnen.
Kader
Im Tor: Chris Auger (Red Boys), Mika Herrmann (HBD), Scott Meyers (HC Berchem)
Links-/Rechtsaußen: Christophe Popescu (AS Lyon-Caluire/F), Tommy Wirtz (HG Saarlouis/D), Daniel Scheid (Red Boys), Felix Werdel (HB Esch)
Rückraum: Lé Biel, Yann Hoffmann (HC Berchem), Raphaël Guden (TuS Dansenberg/D), Josip Ilic (HBD), Loïc Kaysen (VfL Gummersbach/D), Martin Muller (HB Esch), Adel Rastoder (HG Saarlouis/D)
Kreisläufer: Joe Schuster (HC Northeim/D), Milasin Trivic (HB Käerjeng), Julien Kohn (HB Esch), Ben Weyer (HC Berchem)
Im Gegensatz zu Luxemburg hat Belgien in der vergangenen Woche die zweite Qualifikationsphase zur WM 2023 erreicht. Sorgen, dass dies den „Red Wolves“ einen mentalen Vorteil geben könnte, macht sich Malesevic aber nicht. „Wir haben zwar eine Enttäuschung erlebt, weil wir die Qualifikation sehr knapp verpasst haben. Ich spüre aber, dass die Spieler auf mentaler Ebne noch stärker geworden sind, weil sie gezeigt haben, dass sie jede Herausforderung, die sich ihnen stellt, annehmen können“, erzählt er: „Wenn, dann hat Belgien einen physischen Vorteil.“ Die „Red Wolves“ haben die WM-Qualifikation nämlich nicht wie Luxemburg als Miniturnier mit drei Spielen in drei Tagen bestritten, sondern eine normale Hin- und Rückrunde in einem größeren Zeitraum gespielt. „Sie sind körperlich frischer als wir“, sagt Malesevic, der nach dem Qualifikationsturnier keine Zeit für Erholung hatte.
Sogar während der Rückreise konnte er sich nicht zurücklehnen und entspannen. „Wir haben keine Zeit verloren und den Fokus sofort auf die Spiele gegen Belgien gelegt. Noch während der Reise habe ich zusammen mit meinem Co-Trainer mit der Analyse des Gegners begonnen“, sagt er. Denn nur vier Tage nach dem Spiel gegen Italien geht es am heutigen Donnerstag schon gegen die „Red Wolves“ weiter. „Die Vorbereitung auf die Begegnungen hat sozusagen am Montag im Flugzeug begonnen.“
Ich wünsche mir, dass viele Menschen in die Coque kommen, und dass sie unser achter Mann sindhofft auf die Unterstützung vieler Fans
Zu diesem Zeitpunkt war auch schon klar, dass Lé Biel und Ben Weyer nach positiven Corona-Tests wieder zur Verfügung stehen werden. Das „Go“ für Julien Kohn kam erst später. Hinter Josip Ilic stand auch am Tag vor der Begegnung noch ein Fragezeichen. Der HBD-Torjäger laboriert an einer Entzündung der Achillessehne – ob er eingesetzt werden kann, entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel.
Gegen Belgien ist das Nationalteam demnach wieder nahezu komplett. Ein Grund mehr, die Herausforderung mit breiter Brust anzugehen. Malesevic spricht für die ganze Mannschaft, wenn er sagt: „Wir sind entschlossen, zu gewinnen.“
Ein Versprechen an die Zuschauer
Ticketinformationen
1.000 Zuschauer sind für das Länderspiel in der Coque unter dem 2G+ Prinzip zugelassen. Eintrittskarten gibt es auch noch an der Abendkasse. Die FLH ruft allerdings dazu auf, diese als Print-at-Home-Tickets im Vorverkauf (www.flh.lu) zu erwerben, um lange Warteschlangen zu vermeiden. Sowohl das Hinspiel am Donnerstag (19.30 Uhr) als auch das Rückspiel am Samstag (20.15 Uhr) werden zudem live im HandballTV der FLH übertragen.
Dabei liegt dem Nationaltrainer besonders eins am Herzen: Er hofft, dass die Leistung seiner Mannschaft in ganz Luxemburg auf Begeisterung gestoßen ist, und dass die „Roten Löwen“ in ihrem Heimspiel große Unterstützung erhalten.
„Ich wünsche mir, dass viele Menschen in die Coque kommen, und dass sie unser achter Mann sind. Ich hoffe, dass sich die Zuschauer nicht nur das Spiel in Ruhe anschauen, sondern dass sie sich hinter die Mannschaft stellen und sie bei jedem Angriff anfeuern. Nur so können wir einen moralischen Vorteil bekommen.“ Ein Vorteil, den Belgien nicht haben wird. Denn beim Rückspiel in Hasselt sind am Samstag keine Zuschauer erlaubt.
„Wir wollen die Coque zum Beben bringen“, sagt Malesevic und ruft Luxemburgs Handballfans zur Unterstützung auf: „Ich verspreche den Zuschauern, dass die Mannschaft auf dem Platz alles geben wird. Sie wird zeigen, dass das Tragen des Nationaltrikots mit viel Stolz verbunden ist.“
Programm
Relegation zur EURO 2024 gegen Belgien:
20. Januar, Hinspiel in der Coque:
19.30: Luxemburg – Belgien
22. Januar, Rückspiel in Hasselt (B):
20.15: Belgien – Luxemburg
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