Relegation / Fola hält dramatisch die Klasse
Die „Doyenne“ setzte sich in einem spannenden Süd-Duell mit etwas Glück und Geschick durch. Dabei ähnelte das Szenario auf vielen Ebenen dem Sieg im letztjährigen Relegationsspiel gegen Canach, bei dem die Escher den Abstieg zweimal in der Nachspielzeit vermieden. US Rümelingen bleibt auch im sechsten Jahr hintereinander zweitklassig und muss sich am Ende an die eigene Nase fassen, da sie in den entscheidenden Moment zu fahrlässig agierten.
In einem ausgeglichenen ersten Durchgang kamen die Escher besser ins Spiel. Vor allem in puncto Ballbesitz waren die Verhältnisse klar verteilt, da sich Rümelingen zunächst darauf besann, die Räume eng zu machen.
Die erste Torannäherung ging auf das Konto des Erstligisten, als Amous Hereingabe nicht entscheidend geklärt werden konnte und Da Silvas Schuss in extremis abgeblockt wurde. Die USR traute sich kurz darauf auch einmal in die Offensive: Nach einer zielgenauen Halbfeldflanke von Mendes stahl sich Maison im Rücken von Camara davon, jedoch war sein Kopfball zu zentral (13.). Fast im Gegenzug entstand die frühe Führung für die „Doyenne“. Ekeberg schickte Flick in ein Laufduell gegen drei Rümelinger Verteidiger, denen es auch im Verbund nicht gelang, den 19-Jährigen vom Ball zu trennen und seinen wuchtigen Schuss von der Strafraumkante zu verhindern (15.).
Der Treffer gab den Spielern von Trainer Stefano Bensi einen Aufschwung, denn kurz nach der Führung war es wiederum Flick, der das Tor mit einem Distanzschuss nur knapp verfehlte. Kurze Zeit später stand USR-Torhüter Heil im Mittelpunkt, als er zweimal einen Einschuss verhinderte. Erst vereitelte er mit den Fingerspitzen Limas Einzelaktion, dann parierte er einen Kopfball von Camara mit einem klasse Reflex. Nachdem Rümelingen diese Druckphase unbeschadet überstanden hatte, konnten die Blau-Weißen ihre größte Chance des Spiels verzeichnen. Lourenço schickte den aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Moukam in die Tiefe, allerdings war Letzterer bei seinem Versuch zu hastig und setzte den Ball übers Tor (34.).
Der Zweitligist nahm den Schwung des ersten Durchgangs mit in die zweite Halbzeit. Die Offensivreihe der USR lief die Fola-Abwehr nun höher an, um Fehler zu provozieren. Nach 50 Minuten musste Cabral sein ganzes Können unter Beweis stellen, als er Maisons wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz über das Tor lenkte. Der verdiente Ausgleich fiel, nachdem Tshitoku den Ball nicht konsequent genug klärte und Moukams Schuss aus sechzehn Metern im linken Eck einschlug. Fola konnte sich nicht mehr richtig befreien und leistete sich zu viele Abspielfehler im Aufbauspiel. Die Verunsicherung spiegelte sich im Verhalten der beiden Außenspieler der Escher wider. Versuchten sie in der ersten Halbzeit, durch gezielte offensive Läufe Überzahl zu schaffen, vermieden sie fortan jegliche Aktionen nach vorne. Das Spiel des Zweitligisten wurde immer dominanter und somit war es keine Überraschung, dass Maison seine Farben nach einem Freistoß von Donval in Führung brachte (80.).
Dass die Fola jedoch nie abgeschrieben werden darf, zeigte sich in der Nachspielzeit, als die Escher in Person von Klein nach einem krassen Abwehrfehler doch noch den Ausgleich erzielten. Die Fola konnte sich in der Verlängerung bei ihrem Keeper bedanken, dass das Spiel überhaupt bis ins Elfmeterschießen ging. Weder Mendes noch Moukam kamen am 28-Jährigen vorbei – der anschließend zwei gegnerische Elfmeter entschärfte und endgültig zum Helden wurde.
Statistik
Fola: Cabral – Tshitoku, Tawaba, Camara (35. Klein) – Ferreira, Lima (72. El Alami), Costa, Da Silva (81. Martins), Amou – Flick, Ekeberg (81. Diallo)
USR: Heil – Donval, Dragovic, Fousse, Silva (89. Mendes) – Sannier – Ivesic (86. Vujovic), Lourenço, Gomes (72. Cossou) – Maison (89. Delgado), Moukam
Schiedsrichter: Morais – Morim, Mentz
Gelbe Karten: Lima, Ekeberg, Klein, Cabral – Ivesic, Moukam, Maison
Gelb-Rote Karte: Costa (84., wdh. Foulspiel)
Rote Karte: Cossou (84., Tätlichkeit)
Torfolge: 1:0 Flick (15.), 1:1 Moukam (52.), 1:2 Maison (80.), 2:2 Klein (90.+2), Elfmeter: 3:2 Martins, Cabral hält gegen Donval, 4:2 Diallo, Cabral hält gegen Dragovic, 5:2 Flick, 5:3 Moukam, 6:3 Tawaba
Beste Spieler: Flick, Lima, Cabral – Lourenço, Maison, Moukam
Zuschauer: 2.277 zahlende
Spieler des Spiels: Emmanuel Cabral hatte entscheidenden Anteil am Sieg seiner Mannschaft. Mit unzähligen Paraden, darunter einem klasse Reflex gegen Moukam Sekunden vor dem Abpfiff der Verlängerung, rettete der Schlussmann seine Farben überhaupt ins Elfmeterschießen, wo er zur Freude seiner Mitspieler zwei Elfmeter entschärfte.
Stimmen
Jules Diallo (Fola): „Dieser Sieg ist in der Entstehung symbolisch. Dass gerade Julien Klein kurz vor Ende noch den Ausgleich schießt und uns somit in die Verlängerung rettet, hätte nicht schöner geschrieben werden können. Keiner hat vor der Saison einen Pfennig auf uns gesetzt und trotzdem haben wir es wieder mit einer tollen Moral und dem unbedingten Willen geschafft. Es war sehr kompliziert, jedoch haben wir nie aufgegeben. Wir sind überglücklich.“
Yan Heil (Rümelingen): „Aufgrund unserer Leistung nach der Pause hätten wir es heute mehr als verdient, aufzusteigen. Wir haben das Spiel dominiert, es jedoch verpasst, den Sack zuzumachen. Das Elfmeterschießen ist eine Glückssache, auf solche Situationen, vor so einer großen Kulisse, kannst du dich als Torwart nicht vorbereiten. Im Augenblick ist es sehr bitter, aber wir werden uns aufrappeln und es nächstes Jahr wieder versuchen.“
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