Champions League / Fola scheidet mit bitterem Nachgeschmack aus
Die Fola ist nach einer kampfstarken Leistung und nach einer 0:2-Niederlage gegen Sheriff Tiraspol (Moldawien) aus der Champions League ausgeschieden. Besonders bitter: Der Schiedsrichter verwehrte den Eschern einen Elfmeter. Für Bensi und Co. geht die Reise jedoch weiter. Am 17. September tritt die Fola in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League an.
Als die Fola-Spieler den Platz im De-facto-Regime Transnistrien betraten, hallte euphorischer Applaus durch das Sheriff-Stadion. Es waren die Handvoll Ersatzspieler und Vorstandsmitglieder, die ihre Mannschaft bei diesem Geisterspiel lautstark anfeuerten. Das war es aber dann auch schon in puncto Stimmung in Tiraspol.
Die ersten Minuten der Partie waren sehr zerfahren. Schuld daran war auch die Fola, die gleich sehr gut in die Zweikämpfe kam und den Favoriten sein Spiel nicht entfalten ließ. Der neue Fola-Trainer Sébastien Grandjean hatte eine defensive Variante des 4-3-3-Systems aufgeboten, in dem sich die eigentlichen Außenstürmer Stefano Bensi und Jules Diallo immer wieder weit zurückfallen ließen.
Die ersten kleinen Torgelegenheiten gingen dann auch auf das Konto der Gäste aus Luxemburg. In der 9. Minute erwischte Sinani den Ball nach einer Hereingabe von Diallo nicht richtig und Sheriff-Torwart Celeadnic konnte ohne Probleme parieren. Neun Minuten später wurde ein Schuss von Bensi abgefälscht und flog am Kasten vorbei. Eine Direktabnahme von Ouassiero war in der 34. Minute zu schwach.
Der moldawische Meister sah nicht wie der Favorit aus, schlug aber in der 36. Minute eiskalt zu. Die Flanke von Castaneda wurde abgefälscht, Mioc leitete das Leder weiter. Im Strafraumzentrum stand Abang, der den Ball zwar nicht richtig traf, aber dennoch gut genug, um einzunetzen.
Die Fola ließ sich nicht beirren und legte weiterhin eine kämpferische Einstellung an den Tag. Kurz vor der Pause wurde dieser Einsatz fast belohnt. Sinani stocherte sich durch die gegnerische Abwehr, behielt aber im Eins-gegen-eins-Duell mit Celeadnic nicht die Nerven. Fast im direkten Gegenzug und mit dem Pausenpfiff donnerte der kroatische Sheriff-Stürmer Boban das Leder an die Latte.
Die Gäste kamen besser in die zweite Hälfte und hatten zu Beginn mehr Raum. In der 54. Minute verpasste Abang aus zwei Metern das 2:0. Die Fola konnte durchatmen. Ein weiterer Gegentreffer hätte die Chance auf eine Teilnahme an der zweiten Qualifikationsrunde sehr stark minimiert.
Elfmeter oder nicht?
In der 56. Minute hatten die Escher den Ausgleich auf dem Fuß. Pimentel bediente Sinani im Strafraum. Der Fola-Spielmacher ließ den gegnerischen Torwart aussteigen und hatte fast freie Schussbahn. Allerdings kam er zu Fall. Sinani und seine Teamkollegen gingen von einem Elfmeter aus. Der ungarische Schiedsrichter entschied jedoch auf Schwalbe und Gelb für den Fola-Spieler. Leider zeigten die Kollegen von Sheriff-TV von dieser Szene keine Zeitlupe, sodass ein Urteil über diese Entscheidung nicht möglich war.
Nach einer Stunde Spielzeit stellte Fola-Trainer Grandjean taktisch um. Für Sechser Dikaba kam Offensivspieler Hadji. Der Erstplatzierte der BGL-Ligue-Saison 19/20 versuchte, den Ausgleich zu erzielen, konnte sich aber nicht entscheidend gegen die routinierten Verteidiger des Gegners durchsetzen.
Zehn Minuten vor Schluss machte Sheriff Tiraspol den Sack zu. Nach einem Freistoß von Mioc köpfte Lukic das Leder über die Linie und qualifizierte seine Mannschaft für die nächste Runde.
Für die Fola ist das Europapokal-Abenteuer aber noch nicht vorbei. Die „Doyenne“ tritt am 17. September im Champions-Weg der Europa League an. Die Auslosung findet am 31. August statt.
Statistik
Sheriff Tiraspol: Celeadnic – Peteleu, N’Diaye, Obilor, Cristian – Parra (90.+3 Veloso), Mioc, Peto – Boban (88. Blyznychenko), Abang, Castaneda (67. Lukic)
Fola Esch: Cabral – Ouassiero (80. Drif), Klein, Delgado – Pimentel, Sinani (81. Freire), Dikaba (61. Hadji), Sacras – Diallo, Caron, Bensi
Schiedsrichter: Berke – Szert, Toth (alle UNG)
Gelbe Karten: Sinani, Grandjean, Sacras, Pimentel
Torfolge: 1:0 Abang (36.), 2:0 Lukic (80.)
Zuschauer: keine
Trainerstimme
Sébastien Grandjean (Fola): „Der Schiedsrichter hat uns bestohlen. Einen klareren Elfmeter kann es nicht geben. In der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft und haben ein unglückliches Gegentor kassiert. Nach dem Rückstand haben wir versucht, Risiken einzugehen. Leider wurde die Mannschaft für ihren Einsatz nicht belohnt. Ich bin aber sehr stolz auf die Jungs. Der Schiedsrichter hat jedoch ein besseres Resultat nicht zugelassen. Unglaublich, welches Theater er hier aufgeführt hat.“
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Bravo Fola,