Etzella Ettelbrück / Frédéric Gutenkauf: „Wir sind noch nicht am Maximum“
Etzella Ettelbrück hat die Hinrunde der Basketball-Meisterschaft am vergangenen Wochenende mit dem elften Sieg im elften Spiel abgeschlossen. Doch die Mannschaft von Kapitän Frédéric Gutenkauf ist noch nicht am Maximum angekommen. Das Double ist das ultimative Ziel der Saison.
Wie viele Meistertitel holte der FC Bayern von 2013 bis 2023 in Serie? Wie oft startete Niki Lauda in seiner Karriere von der Pole Position? Wie viele Zutaten stecken im geheimen Rezept von KFC? Und wie viele NBA-Titel gewann Bill Russell mit den Boston Celtics? Die Antwort auf all diese Fragen lautet: elf. Doch was hat diese Zahl mit Etzella Ettelbrück gemeinsam? Ein Video des Vereins in den sozialen Medien liefert die Erklärung: Genau elf Spiele in Folge ist die Mannschaft in der Enovos League mittlerweile ungeschlagen. Die Ettelbrücker haben eine perfekte Hinrunde hingelegt und in dieser Saison noch kein einziges Spiel verloren. „Eine Serie von elf Siegen hat es in der Liga schon lange nicht mehr gegeben. Darauf sind wir sehr stolz. Wir hätten uns das wahrscheinlich selbst nicht erwartet“, sagt Mannschaftskapitän Frédéric Gutenkauf. „Ich glaube, dass in dieser Saison zwar jeder mit uns gerechnet hat. Wir gehören zum Favoritenkreis. Aber dass wir ein 11:0 hinlegen, hätte wohl wirklich niemand gedacht.“
Dank dieser beeindruckenden Serie führt Etzella die Tabelle derzeit mit einem Polster von drei Punkten vor Esch an. Dabei stellt das Team mit 1.010 erzielten Punkten die beste Offensive der Liga. „Unser Team ist sehr ausgeglichen. Wir haben fünf Spieler auf dem Feld, die jederzeit 20 Punkte erzielen können. Wir sind auf allen Positionen extrem gefährlich“, hebt Gutenkauf die Stärken seines Teams hervor. Mit dem US-Amerikaner Quatarrius Wilson ist man vor allem wieder unter dem Korb gefährlich, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. „Auch unser zweiter Amerikaner Jimmie (Taylor) ist immer da, wenn man ihn braucht. Und dann sind da noch mein Bruder (Philippe Gutenkauf), Thomas (Henkel), Yann (Wolff), Eric (Zenners) und ich – wir sind alle sehr ausgeglichen, was das Scoring angeht. Das war schon letztes Jahr so, aber dieses Jahr sind wir in der Offensive noch ein Stück besser geworden.“
Kontinuität und Teamgeist
Das Erfolgskonzept der Etzella liegt dabei vor allem in der Vergangenheit. Über die letzten Jahre wurde mit Kontinuität daran gearbeitet. „Der Großteil der Mannschaft kennt sich seit 20 Jahren oder länger“, erklärt Gutenkauf. „Die Neuen, die in dieser Saison dazugestoßen sind, machen das zudem exzellent. Quatarrius, Thomas und Thierry (Schaaf) – diese Jungs arbeiten hart, um sich gut einzufügen. Das sieht man auch an den Ergebnissen.“ Außerdem sei die Stimmung in der Mannschaft gut, wodurch auch der Teamgeist stimme. „Alle sind hoch motiviert“, sagt Gutenkauf. „Wir lassen nie locker und sind immer hoch konzentriert. Eine Saison, in der wir so auftraten wie jetzt, hatte ich zuletzt vor sechs Jahren. Damals haben wir das Double geholt. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Das ist auch in dieser Saison unser Hauptziel. Aber es ist noch ein langer Weg.“
Eine Saison, in der wir so auftraten wie jetzt, hatte ich zuletzt vor sechs Jahren. Damals haben wir das Double geholt. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen.über die Ettelbrücker Motivation
Vorerst geht es darum, den ersten Platz in der Qualifikationsrunde zu verteidigen, um dann in den entscheidenden Play-off-Spielen im Viertelfinale, einem möglichen Halbfinale und dem Finale den Heimvorteil zu haben. „Der Heimvorteil ist sehr wichtig, wenn man es bis ins Finale schafft. Das hat das letzte Jahr gezeigt. Der Heimvorteil hat Steinsel geholfen, uns am Ende zu schlagen“, sagt der 31-Jährige. Gerade durch die Finalniederlage in der vergangenen Saison ist die Motivation bei den Ettelbrückern in dieser Spielzeit auch umso größer. Der unbedingte Titelwillen soll in jedem Spiel unterstrichen werden.
An Details feilen
Auch wenn die Etzella die bisherige Saison dominiert hat wie kein anderes Team, sind die Ettelbrücker noch nicht dort angekommen, wo sie hin wollen. „Wir sind noch nicht am Maximum. Unser Trainer lässt da auch nicht locker und sagt uns Woche für Woche, was wir besser machen müssen. Natürlich lobt er uns auch in mancher Hinsicht, aber man darf nicht zu viel Lob bekommen, sonst wird man vielleicht ein bisschen überheblich“, sagt Gutenkauf. Die Mannschaft sei mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren selbst auch erfahren genug, um zu wissen, dass noch nicht alles positiv ist. „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, um später, wenn es um die Titel geht, auf dem Maximum zu sein.“ Es seien Details, an denen derzeit gefeilt werde, um dann in den wichtigen Play-offs auf den Punkt in Topform zu sein. „Wir wollen dann zuschlagen, wenn es um Titel geht.“
Am Wochenende wartet nun zum Start der Rückrunde Arantia Fels auf Gutenkauf und seine Teamkollegen. „Sie sind immer aggressiv und kommen mit 2.000 Prozent auf den Platz“, so der Ettelbrücker Kapitän. „Jeder Gegner, gegen den wir jetzt spielen, will unsere Serie beenden und der erste sein, der uns besiegt.“ Diesen Moment wollen die Ettelbrücker so lange wie möglich hinauszögern.
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