Sportförderung / Fünf Millionen für den Neustart
„Restart Sports“ heißt das Förderprogramm, das Sportminister Dan Kersch gestern vorstellte, damit Verbände und Vereine in der Corona-Krise wieder auf die Beine kommen. Insgesamt fünf Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt.
Bis zum 24. Juni müssen sich die Sportler noch gedulden. Dann wird das Notstandsgesetz auslaufen. Bis dahin sind Wettbewerbe und Körperkontakt beim Sport weiterhin untersagt. „Ich bin sehr optimistisch, dass die Beschränkungen dann aufgehoben werden“, sagte Sportminister Dan Kersch gestern bei einer Pressekonferenz in der Coque. Er und seine Mannschaft waren in den vergangenen Wochen nicht untätig und haben ein Zehn-Punkte-Programm zusammengestellt, damit Vereine und Verbände wieder auf die Beine kommen. Fünf Millionen Euro kosten den Staat die verschiedenen Initiativen. „Sport ist wichtig für die Gesellschaft und wir wollen ein Zeichen setzen, damit Vereine und Verbände wieder auf die Beine kommen“, sagte Kersch.
Das Zehn-Punkte-Programm:
Punkt 1: Seit gestern können alle Vereine einen Antrag beim Sportministerium (das Formular gibt es auf guichet.lu) einreichen und bekommen danach 20 Euro pro Aktiven-Lizenz („licence de compétition“) überwiesen. Für manche Klubs ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein, für andere eine willkommene Hilfe.
Punkt 2: Vereine, die keine Wettbewerbe bestreiten und deren Verband nicht Mitglied des Olympischen Komitees COSL ist, können einen Antrag einreichen, um eventuelle Verluste wegen nicht ausgetragener Veranstaltungen auszugleichen. Voraussetzung ist, dass das Event bereits seit fünf Jahren ausgetragen wird. Die Maximalhilfe beträgt 3.000 Euro.
Punkt 3: Das Sportministerium kommt einer Forderung der Verbände nach und stellt dem COSL einen Informatiker zur Verfügung. Dieser soll den Verbänden die administrative Arbeit erleichtern.
Punkt 4: Im Herbst wird die Kampagne „Lëtzebuerg lieft Sport“ ins Leben gerufen. Luxemburg soll eine neue Sportphilosophie verpasst bekommen. Die Kampagne soll die sportliche Aktivität ab dem jüngsten Alter fördern und lehnt sich an das Konzept „Long Term Athlete Development“ (LTAD) an. Details werden im Herbst bekannt gegeben.
Punkt 5: „Die Professionalisierung des Breitensports“. Die Gemeinden können ab sofort einen Sportkoordinator einstellen, dessen Gehalt in den ersten drei Jahren zur Hälfte vom Sportministerium übernommen wird. Bereits jetzt laufen in sechs Gemeinden Pilotprojekte mit Sportkoordinatoren. Vor allem die Jugendlichen und Kinder sollen von diesem Angebot profitieren.
Punkt 6: Jeder Verein, der eine Initiative startet, um die ausgefallenen Sportstunden in den Schulen zu ersetzen, bekommt 50 Euro pro Stunde ausgezahlt. Diese Möglichkeit besteht bis zum 15. September.
Punkt 7: Vereine erhalten beim Materialkauf eine Unterstützung von maximal 5.000 Euro. Dieser Antrag kann bis zum 31. Dezember eingereicht werden.
Punkt 8: Gemeinden, die Freiluft-Infrastruktur renovieren oder errichten, können mit einer Unterstützung von bis zu 50.000 Euro rechnen.
Punkt 9: Das Sportministerium beteiligt sich finanziell an einer Studie der Lunex-Universität in Differdingen, welche die Auswirkungen der Corona-Krise auf den luxemburgischen Sport messen soll.
Punkt 10: Die „Bénévoles de l’année“ der verschiedenen Verbände werden anhand einer Kampagne ins Rampenlicht gestellt.
Kurzarbeit vorbei
Seit dem Beginn der Krise hatte der Staat 1,8 Millionen Euro Ausgaben für Profisportler, welche die Möglichkeit der Kurzarbeit in Anspruch genommen haben. 109 Vereine und Verbände haben von dieser Maßnahme profitiert. Ab Juli werden die Profisportler der Vereine nicht mehr von der Kurzarbeit profitieren können. Das hat das Konjunkturkomitee entschieden. Die Verbände werden weiterhin finanzielle Unterstützung erhalten, obwohl ihre Trainer zuletzt nicht wie geplant arbeiten konnten.
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