„Ich sage so etwas ja nicht oft, doch ich denke, dass die Chancen am Sonntag 50 zu 50 stehen.“ Ken Diederich zeigt sich vor dem dritten Spiel der Vorqualifikation für die EM 2025 am Sonntagnachmittag in der Coque gegen Albanien optimistisch. Dass sie nicht nur das Zeug dazu haben, diese dritte Partie zu gewinnen, sondern sich auch für die nächste Runde zu qualifizieren, haben seine Spieler nicht zuletzt im November bewiesen, als es zum Auftakt dieser Qualifikationskampagne in Albanien sowie zu Hause gegen den großen Favoriten Rumänien zwei knappe Niederlagen auf jeweils drei Punkte gab. Partien, die die FLBB-Herren genauso gut hätten für sich entscheiden können. Hierfür gilt es jedoch, die kleinen Fehler abzustellen, die sich das Team in den Hinspielen im November geleistet hat. „In Albanien waren es zum Schluss kleine Schwächen in der Defensive, die uns den Sieg gekostet haben. Zudem müssen wir schauen, dass unsere Dreierquote 30 Prozent erreicht“, erklärt der FLBB-Nationaltrainer, der zudem betont, dass die Albaner sicher wieder ihre Zonen-Verteidigung auspacken werden. Passen alle Details, dann könnte es endlich mit dem ersten Heimsieg seit August 2019, damals gegen den Kosovo, klappen.

Thomas Grün fehlt

Dennoch blickte der Nationaltrainer in den vergangenen Wochen auch besorgt in Richtung Albanien-Spiel. Denn mit Co-Kapitän Thomas Grün, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung länger pausieren muss, fehlt Diederich am Sonntag einer seiner wichtigen Leader. Spielführer Alex Laurent musste derweil in der zweiten belgischen Liga länger pausieren, da bis Anfang des Jahres der Spielbetrieb aufgrund der Pandemie ausgesetzt war und es auch im Januar für sein Team, die Kortrijk Spurs, immer wieder Corona-bedingte Spielverlegungen gab. Clancy Rugg steckte sich zudem in der Weihnachtspause mit Covid-19 an, erwischte einen schwereren Verlauf und musste ebenfalls zu Beginn des Jahres pausieren. „Die Sorgen sind inzwischen zum Glück etwas kleiner, da ich gesehen habe, wie hart die Spieler in den letzten zwei Wochen gearbeitet haben“, blickt Diederich auf die 14-tägige Vorbereitungszeit zurück. Gerade Rugg, mit seinen 25 Punkten und sieben Rebounds im Hinspiel in Albanien einmal mehr der Anführer der Mannschaft, haben die letzten Trainingstage richtig gutgetan, sodass er laut Diederich inzwischen fast wieder bei hundert Prozent angekommen sei.

Zudem kann sich der Coach auf die Rückkehr von Oliver Vujakovic freuen, der sich in den letzten Monaten ausschließlich seinem Studium in Innsbruck gewidmet hat. Der 25-Jährige hatte in den letzten Jahren seinen festen Platz in der Starting Five des Nationalteams und auch wenn er aktuell in keiner Meisterschaft aufläuft, so ist sich Diederich sicher, dass Vujakovic gerade aufgrund seiner Erfahrung für das Team sehr wichtig sein wird. Mit Malcolm Kreps wird dann auch noch eines der größten Talente im luxemburgischen Basketball nach Verletzungssorgen und schulischen Verpflichtungen endlich seinen Einstand im FLBB-Trikot feiern. Für Ken Diederich, der in den vergangenen Jahren immer wieder aufstrebende Nachwuchsspieler ins Team integriert hat, eine weitere wertvolle Alternative: „Solche Talente wie Malcolm gibt es in Luxemburg nicht sehr viele, deshalb freue ich mich, dass es endlich geklappt hat.“ Dass der 20-Jährige am Sonntag seine Spielminuten bekommen wird, scheint demnach mehr als sicher.

Mit Teamgeist glänzen

Zur Vorbereitung testeten die FLBB-Herren am Mittwochabend gegen die Den Helder Suns, den niederländischen Klub, für den Ben Kovac aufläuf. „Gerne hätte ich gegen eine andere Nation getestet, aber leider spielten fast alle schon am Donnerstag ihre erste Qualifikationspartie dieses Zeitfensters.“ Es ist gleichzeitig auch der Nachteil, in eine Dreier-Gruppe gelost worden zu sein, womit die FLBB-Herren nach ihrem Doppeltermin im November in diesem sowie im nächsten Zeitfenster Ende Juni nur eine Partie bestreiten werden. Dass sich Suns-Coach Peter van Noord, der bekanntlich auch schon für den luxemburgischen Verband arbeitete, kurzfristig dazu bereit erklärt hat, mit seinem Team nach Luxemburg zu reisen, schätzt man bei der FLBB demnach umso mehr.

Ken Diederich hofft, wie bereits im November gegen Rumänien, auf ein volles Gymnase der Coque: „Damit können wir bestimmt noch einmal zehn bis 15 Prozent mehr abrufen.“ Gleichzeitig weiß der Trainer auch, dass seine Spieler trotz des Ausfalls von Grün die nötige Einstellung zeigen werden, denn bereits vor einem Jahr glänzte sein Team in einer ähnlichen Situation – in der Kosovo-Bubble fehlte Grün aufgrund von Covid-19, Luxemburg gewann gegen den Gastgeber – und unterstrich, dass gerade der Teamgeist die größte Stärke ist. 

Albanien war übrigens bereits am Donnerstag im Einsatz und verlor in Rumänien deutlich mit 84:101. Eine Qualifikation der FLBB-Herren bleibt somit noch immer möglich. Die jeweiligen Ersten der drei Gruppen sowie der beste Gruppenzweite ziehen in die nächste Runde ein. Nur muss eben endlich der erste Sieg her.

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Jenny Zeyen

2017 stieß Jenny Zeyen, Jahrgang 1984, fest als Journalistin zum Team der Sportredaktion hinzu. Doch schon im Alter von 18 Jahren begann sie, als Korrespondentin für das Tageblatt tätig zu sein und berichtete während 14 Jahren Woche für Woche am liebsten von den diversen luxemburgischen Basketballplätzen. So arbeitete sie auch an der Erstauflage der inzwischen schon traditionellen Basketballbeilage des Tageblatt mit. Die Sportart mit dem orangefarbenen Ball hat es ihr bis heute angetan und bildet weiterhin den Hauptschwerpunkt ihrer Berichterstattung. Als Korrespondentin erhielt sie mit den Jahren jedoch Einblicke in viele weitere Sportarten, wobei sie sich zunehmend mit dem Turnsport, mehreren weiteren Randsportarten sowie dem Breitensport beschäftigte.

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