Damen LBBL / Für Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia bleibt der Gréngewald auch in Spiel vier weiter der Favorit
Mit einer kämpferischen Leistung meldete sich der T71 Düdelingen am letzten Samstag (22. April) nach einem 0:2-Rückstand in der „Best of Five“-Finalserie zurück. Dem Gréngewald bleibt am Sonntag dennoch ein Matchball, um sich den Titel vorzeitig zu sichern. Das Tageblatt sprach im Vorfeld der vierten Partie mit Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia über die Situation beider Mannschaften und das derzeitige Momentum.
Aktuelle Situation: „Es ist nach wie vor so, dass der Gréngewald derzeit den tieferen Kader besitzt, mit acht luxemburgischen Spielerinnen, die entweder Teil des Nationalteams sind oder in der Vergangenheit einmal für die Nationalmannschaft aufgelaufen sind, das ist natürlich nicht zu unterschätzen“, betont Dziurdzia. „Beim T71 stehen nach den ganzen Verletzungsproblemen neben den drei Profispielerinnen aktuell hingegen nur drei Luxemburgerinnen zur Verfügung, die etwas mehr an Erfahrung besitzen.“ Für den Nationaltrainer spricht dann auch vor allem der Punkt der Erfahrung eindeutig für das Team von Trainer François Manti. „So wie sie in den letzten Wochen gespielt haben, sind sie nur ganz schwer zu schlagen.“
Drittes Spiel: „Man muss sagen, dass es sicherlich kein gutes Spiel war. Doch Düdelingen hat gekämpft, sie hatten nur noch diese eine Chance und haben sie genutzt. Ich hatte das Gefühl, dass der Sieg eigentlich noch höher hätte ausfallen müssen, denn Hostert hat an diesem Tag wirklich keine starke Partie gezeigt. Es hat sich so angefühlt, als hätte der T71 davonziehen müssen. Doch dann kamen wieder zu viele Ballverluste und schlechte Entscheidungen in der Offensive“, erklärt der Nationaltrainer, wie er die Partie am letzten Samstag gesehen hat. Am Ende hat sich der Kampfgeist durchgesetzt, doch bei Dziurdzia bleibt die Frage, ob Hostert sich noch einmal eine schwächere Leistung wie am letzten Samstag leisten wird, was in den letzten Wochen doch ehe ungewohnt war.
Sam Logic: „Sie ist derzeit die stärkste Spielerin der Liga. Am Anfang der Saison habe ich mich etwas gewundert, da ist sie schon unter ihren gewohnten Leistungen geblieben und ich habe mir die Frage gestellt, warum“, gibt Dziurdzia zu. Doch mit dem Verlauf der Saison hat sich das eindeutig geändert. „In den letzten Wochen war sie da, genau zu dem entscheidenden Zeitpunkt der Saison. Sie spielt so dominant, wie man es von früher aus ihren Walferdinger Zeiten kennt. Sie regelt alles, macht Punkte und geht in den Rebound. Sie ist einfach bereit, wenn es darauf ankommt.“ Dass Logic noch einmal ein schwächeres Spiel wie am Samstag zeigt, glaubt der Nationaltrainer daher auch nicht.
Favorit: „Zu Beginn der Saison, in der ersten Saisonphase, war für mich ganz klar der T71 Düdelingen der große Favorit. Doch in einer Saison kann viel passieren und nach den letzten Wochen und dem, was Hostert gezeigt hat, hat sich das geändert“, erklärt Dziurdzia, der betont, dass die zwei stärksten Mannschaften dieser Spielzeit das Finale bestreiten und auch verdient in diesem stehen. „Auch nach dem verlorenen dritten Spiel liegt diese Rolle des Favoriten derzeit noch immer ganz klar beim Gréngewald, vor allem durch den tieferen Kader und die Tatsache, dass sie ein gestandenes Team mit viel Erfahrung sind.“
Partie am Sonntag: „Ich denke, dass Hostert seine zweite Chance nutzen und die vierte Finalpartie am Sonntag somit auch gewinnen und sich den Meistertitel holen wird“, erklärt der Nationaltrainer. Auch wenn der T71 mit dem Sieg der letzten Woche das Momentum vielleicht ganz leicht auf seiner Seite hat, sprechen für Dziurdzia im Endeffekt noch immer viele Punkte für die Hetting-Schwestern und ihre Teamkolleginnen: „Sie haben die tiefere Bank und mehr Erfahrung. Auch wenn Sam Logic am letzten Samstag von der neuen T71-Amerikanerin gut verteidigt wurde und nicht ihr bestes Spiel hatte, so hat sie zum Schluss ihre Würfe getroffen und Hostert war wieder dran. Sie sind erfahren genug, um über dieses Spiel zu reden, Lösungen zu finden und es besser zu machen.“ Düdelingen hat laut Mariusz Dziurdzia jedoch eine kleine Chance: „Sie haben weniger Druck, ihnen sind ihre Probleme, was die Besetzung, den nicht so tiefen Kader betrifft, klar. Sie haben jetzt ein Spiel gewonnen und werden nun schauen, was noch passieren kann. Der Druck ist nicht so hoch wie bei Hostert, die zu Hause die Serie unbedingt beenden wollen. Ein fünftes Spiel wollen sie vermeiden und sie haben die Spielerinnen, die auch mit dieser Situation umgehen können.“
Das Fragezeichen: Sollte Düdelingen sich wirklich in Hostert durchsetzen, dann würde laut Dziurdzia die Serie noch einmal ganz neu starten und richtig interessant werden: „Dann hätten wir ein Entscheidungsspiel in Düdelingen, wo die Halle sicherlich voll werden wird. Dann würde ich Düdelingen als Favoriten sehen, weil sie dann auch eine Serie von zwei gewonnen Spielen haben und mit viel Selbstvertrauen ankommen würden. Dann würde ich keine Prognose mehr wagen. Doch ob es so weit kommen wird, werden wir am Sonntag sehen. Noch gehe ich davon aus, dass die Saison am Sonntag zu Ende sein wird.“
Programm
Play-off-Finale („Best of five“):
1. Spiel:
Düdelingen – Hostert 71:82
2. Spiel:
Hostert – Düdelingen 77:57
3. Spiel:
Düdelingen – Hostert 68:64
4. Spiel, am Sonntag:
16.00: Hostert – Düdelingen
5. Spiel, Samstag, 6. Mai (falls nötig):
18.30: Düdelingen – Hostert
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