Fußball / Das Freundschaftsspiel gegen Katar bietet eine Chance für die zweite Reihe
Drei Spiele in sieben Tagen gehen an die Substanz. Beim Freundschaftsspiel gegen Katar am heutigen Dienstag (20.45 Uhr im Stade de Luxembourg) wird Nationaltrainer Luc Holtz deshalb die Stammspieler größtenteils schonen und der zweiten Reihe eine Chance geben. „Ich will hungrige Spieler auf dem Platz sehen“, sagte Holtz im Vorfeld.
Eine Gewissheit gibt es vor dem Testspiel gegen Katar. Alle Spieler, die in der WM-Qualifikation gegen Serbien (1:4) und Aserbaidschan (2:1) in der Startelf standen, werden am Dienstag nur einen Teil der Partie bestreiten. Christopher Martins und Gerson Rodrigues wurden gar freigestellt. Luc Holtz verbrachte den Montag vor allem damit, Verhandlungen mit den Trainern der Vereine zu führen, die weniger Spielzeit für ihre Schützlinge einforderten. „Das Wohl der Spieler steht immer im Vordergrund. Es waren gute Gespräche, aber ich bin sehr müde, habe wenig geschlafen und es fällt mir schwer, mich unter diesen Umständen auf das Spiel zu konzentrieren“, sagte Holtz bei der offiziellen Pressekonferenz. Dem 50-Jährigen stehen neben Rodrigues und Martins die verletzten Leistungsträger Marvin Martins, Lars Gerson, Vahid Selimovic und Vincent Thill nicht zur Verfügung. Gegen die Wüstensöhne werden deshalb einige Ersatzspieler die Chance bekommen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. „Ich will hungrige Spieler auf dem Platz sehen, die gewinnen wollen. Wenn einer nicht bei hundert Prozent ist, muss er mir das aufrichtig sagen“, so Holtz.
Ein Neuer hat dabei schon eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ganz besonders gespannt dürfen die rund 2.000 Zuschauer auf den Auftritt des sehr talentierten Angreifers Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach/D) sein, der bereits in Serbien sein Debüt feierte, dort aber zu spät in die Partie kam, um sein Können zu zeigen (lesen Sie auch Seite 25). Genau wie Borges freut sich auch Holtz auf das Testspiel: „Ich habe richtig Lust, wieder in diesem Stadion zu spielen. Alles, was bisher in dieser Arena passiert ist, war unglaublich und einzigartig. Gegen Aserbaidschan hatte ich Gänsehaut, es war wahrscheinlich das schönste Heimspiel, das wir je hatten.“
Image aufpolieren
Für Luxemburgs Gegner Katar ist das Stade de Luxembourg die dritte Station auf ihrer September-Tour durch Europa. Gegen den zweiten Anzug der serbischen Nationalmannschaft gab es vergangene Woche eine 0:4-Niederlage und Portugal unterlagen die Wüstensöhne mit 1:3. Gegen die FLF-Auswahl gab es im Hinspiel im März einen knappen 1:0-Sieg im ungarischen Debrecen und gegen die beiden anderen Mannschaften aus der Gruppe A der WM-Qualifikation, Irland und Aserbaidschan, holte die Mannschaft von der arabischen Halbinsel ein 1:1-Unentschieden beziehungsweise einen 2:1-Erfolg.
Diese Ergebnisse sagen jedoch relativ wenig über die Stärke dieser Mannschaft aus, denn ausnahmslos alle europäischen Gegner traten nicht in Bestbesetzung gegen Katar an. Grund dafür ist, dass die Katar-Testspiele zwischen oder vor den wichtigen WM-Qualifikationsspielen stattfinden und alle Nationaltrainer eine Überbelastung ihrer Spieler vermeiden wollen.
Am Dienstag im neuen Nationalstadion muss der spanische Nationaltrainer der Kataris, Felix Sanchez, auf den verletzten Stürmer Mohammad Muntari verzichten, der im Hinspiel den Siegtreffer erzielt hatte. Seine Mannschaft besteht ausschließlich aus Akteuren, die in der einheimischen Stars League unter Vertrag stehen. Nur Akram Afif machte sich kurz auf dem alten Kontinent einen Namen, als er bei KAS Eupen (B) und FC Villarreal (ESP) aktiv war. Mittlerweile ist aber auch der Star des Gastgebers der WM 2022 in seine Heimat zurückgekehrt. Afif wird gegen Luxemburg im Sturm von Almoez Ali unterstützt, der sich mal in Spanien (Cultural Leonesa) und Österreich (LASK Linz) als Profi versuchte.
Der Gastgeber der umstrittenen WM 2022 wird am heutigen Abend voraussichtlich alles daransetzen, diese Partie zu gewinnen und das sportliche Image in Europa aufzuwerten. Luc Holtz und seine Mannschaft werden sich mit Sicherheit nicht mit einer Niederlage zufriedengeben, die Prioritäten scheinen bei diesem Vergleich jedoch andere zu sein.
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