F91 Düdelingen / Der letzte Tanz findet in Baku statt
In Aserbaidschan fällt heute Abend (Anpfiff: 18.55 Uhr MEZ) der Vorhang. Der F91 Düdelingen bestreitet in Baku gegen Qarabag Agdam sein letztes Spiel der Europa-League-Gruppenphase. Für beide Mannschaften geht es darum, den letzten Platz in der Gruppe A zu verhindern. Der F91 will sich nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel (1:4) mit einer guten Leistung verabschieden.
Am 3. Oktober lief für den F91 Düdelingen gegen Qarabag Agdam so einiges schief. Nach einer halben Stunde stand es bereits 2:0 für den Serienmeister aus Aserbaidschan. Wenige Minuten später flog eine Drohne mit der Fahne der Republik Arzach (Bergkarabach) über das Spielfeld. Es kam zu Ausschreitungen, die Partie stand auf der Kippe und wurde erst nach einer Unterbrechung von rund 30 Minuten wieder fortgesetzt. Es war ein Tag zum Vergessen.
Heute wollen die Düdelinger aus dem Spiel gegen Qarabag einen Tag zum Erinnern machen. Rund 60 Anhänger des F91 sind nach Aserbaidschan mit angereist, um sich den letzten Auftritt ihrer Mannschaft anzusehen. Aber auch diesmal könnten die Voraussetzungen besser sein. Toptorschütze Danel Sinani, der im laufenden Wettbewerb bereits neunmal traf, fehlt wegen einer Sperre. „Kein Spieler ist unersetzlich, aber sein Fehlen ist fundamental. Trotzdem haben wir einige Spieler in unseren Reihen, die heiß darauf sind, zu beweisen, was in ihnen steckt“, sagt F91-Trainer Bertrand Crasson.
Der ehemalige belgische Nationalspieler darf zudem nicht von der Bank aus coachen, weil er ebenso wie Sinani gesperrt ist. Seine Anweisungen werden von Assistenztrainer Lehit Zeghdane an die Mannschaft weitergegeben. Crasson darf auf der Tribüne teilnehmen und während des Spiels per Handy Kontakt zu seinem Trainerteam aufnehmen. „’Zeg’ und ich sind auf der gleichen Wellenlänge. Er versteht, was ich will und wird es an die Mannschaft weitergeben. Aber auch die Spieler müssen Verantwortung übernehmen“, sagt Crasson.
Der 48-Jährige will am taktischen Grundschema festhalten, das vor drei Wochen gegen Apeol Nikosia (0:2) fast zum Erfolg geführt hätte. Aus dem 3-4-3 wird jedoch wahrscheinlich ein 3-5-2. Das Mittelfeld soll gestärkt werden, um Qarabag-Brasilianer Richard und seinen spanischen Partner Michel auszubremsen. „Richard hat uns im Hinspiel unheimlich viele Probleme bereitet. Wir haben es einfach nicht geschafft, ihn beim Aufbauspiel zu stören und das war der Schlüssel des Spiels. Ich war taktisch nicht auf der Höhe, um dies zu verhindern“, liefert Crasson sein „mea culpa“ bereits vor dem Rückspiel ab. Einsatzfähig ist heute wieder Spielmacher Mario Pokar, der wegen eines Innenbandrisses zwei von fünf Europa-League-Partien verpasst hatte.
Aufgebote
F91 Düdelingen:
Tor: Jonathan Joubert, Tim Kips, Toni Conti
Abwehr: Kobe Cools, Tom Schnell, Thibaut Lesquoy, Mehdi Kirch, Mohamed Bouchouari
Mittelfeld: Mario Pokar, Dominik Stolz, Omar Natami, Mickaël Garos, Antoine Bernier, Ryan Klapp, Corenthyn Lavie, Charles Morren, Sabir Bougrine, Delvin Skenderovic
Angriff: Bertino Barbosa, Adel Bettaieb, Laurent Mendy
Qarabag Agdam:
Tor: Asmir Begovic, Shakhrudin Magomedaliyev, Vagner, Mammad Hüseynov
Abwehr: Gara Garayev, Ailton, Rahil Mammadov, Maksim Medvedev, Rashad Sadygov, Faycal Rherras, Nihad Tamazov, Abbas Hüseynov, Rauf Hüseynli, Badavi Hüseynov
Mittelfeld: Simeon Slavchev, Araz Abdullayev, Michel, Jaime Romero, Dani Quintana, Abdellah Zoubir, Ismayil Ibrahimli, Filip Ozobic, Richard Almeida, Hajiaga Hajijev, Tural Bayramov
Angriff: Mahir Emreli, Musa Gurbanli, Magaye Gueye
Egal, wer am Donnerstag auf den Platz geht, er muss ehrenhaft auftreten und zeigen, dass Düdelingen noch nicht tot istTrainer F91 Düdelingen
Gegen Qarabag Agdam geht es für Düdelingen aber nicht nur um die Ehre. Es steht noch eine Menge Geld auf dem Spiel. Ein Sieg in der Gruppenphase bringt bekanntlich 570.000 Euro ein, ein Unentschieden immerhin noch 190.000 Euro. Prämien, auf die Düdelingen mit Sicherheit nicht verzichten will. Allen voran geht es für den Vorstand, die mitgereisten Fans und die Spieler jedoch darum, diesen historischen Moment noch einmal zu genießen. „Egal, wer am Donnerstag auf den Platz geht, er muss ehrenhaft auftreten und zeigen, dass Düdelingen noch nicht tot ist“, gibt Crasson die Marschroute vor.
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