UTP-Torwart Tom Ottelé / „Der Wechsel hat sich gelohnt“
Union Titus Petingen tritt morgen Donnerstag im Europapokal gegen die Lincoln Red Imps aus Gibraltar an. Für Torwart Tom Ottelé hat sich genau für diesen Moment der Wechsel von seinem Jugendverein UN Käerjeng 97 zum Erzrivalen Petingen gelohnt.
Am ersten Spieltag der BGL Ligue stand Tom Ottelé mal wieder zwischen den Pfosten. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Vergangene Saison wechselten sich der 22-Jährige und sein Konkurrent Miguel Palha als Nummer eins im UTP-Kasten ab. „Wir waren gleich gut und der Trainer wollte keinen bestrafen“, sagt Ottelé über diese Zeit. Auch in dieser Saison hat er mit André Barrela einen ernst zu nehmenden Konkurrenten. Der 19-Jährige kam aus Ettelbrück und ist luxemburgischer U21-Nationalspieler – genau wie Ottelé.
Am Wochenende beim 2:0-Sieg gegen Strassen entschied sich der neue Petinger Trainer Ismaël Bouzid jedoch für Ottelé. „Er hat mir mitgeteilt, dass ich zu Saisonbeginn im Tor stehen werde. Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Die Situation kann sich schnell wieder ändern. Als Torwart musst du immer Leistung bringen. Auch die Besten können sich keine zehn Fehler erlauben“, sagt der Keeper.
Mit der Konkurrenzsituation kann Ottelé laut eigenen Aussagen gut umgehen. „In Käerjeng konnte ich ohne Druck aufspielen und wusste, dass ich die Nummer eins bin. In Petingen ist das anders. Die Torhüter pushen sich im Training gegenseitig und dadurch werden wir alle besser. Beide Situationen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich habe kein Problem mit beiden“, erklärt Ottelé.
Nachdem er im vergangenen Jahr von Sergio da Silva trainiert wurde – der mit dem ehemaligen UTP-Coach Carlos Fangueiro zum F91 wechselte –, ist Landry Bonnefoi seit dieser Saison für die Torhüter in Petingen zuständig. Der Franzose, der hierzulande bekannt wurde durch sein kurzes Intermezzo beim F91, kann auf eine Karriere mit fast 200 Profispielen zurückblicken. „Es ist seine erste Saison als Trainer, aber er bringt sehr viel Erfahrung mit und das merkt man. Die Einheiten sind herausragend und wir gehen sehr oft an unsere Grenzen. Zudem ist Landry Bonnefoi ein lustiger Typ, der aber auch streng sein kann, wenn es sein muss. Aber Sergio hat in der vergangenen Saison seinen Job auch sehr gut erledigt. Ich kann mich generell nicht über die Trainer beklagen“, sagt Ottelé.
Die Qualität der Mannschaft und die Ziele des Vereins waren damals einige der Gründe, warum Ottelé den Schritt nach Petingen gewagt hat. „Ich werde heute noch oft gefragt, wie es ist, als Käerjenger das Petinger Trikot zu tragen. Vor meinem Wechsel hatte ich ein paar Angebote vorliegen. UTP hat mich aber am meisten gereizt, weil sie um die Europapokalplätze mitspielen wollten. Die sportliche Perspektive war einfach exzellent. Dass wir dieses Ziel gleich im ersten Jahr erreichen, war natürlich eine tolle Sache für mich. Der Wechsel hat sich für mich gelohnt.“
Wenn er am Donnerstag im Victoria Stadium in Gibraltar gegen die Lincoln Red Imps aufläuft, hat Ottelé eine erste Etappe seiner noch jungen Karriere erreicht. Der Torwart ist jedoch davon überzeugt, dass in dieser Saison noch mehr Erfolge hinzukommen könnten. „Wir haben noch mehr Qualität als vergangenes Jahr in der Mannschaft. Vor allem in der Breite sind wir deutlich stärker geworden. Der Trainer wird wohl oder übel an jedem Spieltag Kopfschmerzen bei der Zusammenstellung der Mannschaft bekommen“, glaubt der 22-Jährige. Allerdings ist sich Ottelé auch bewusst, dass bei der UTP derzeit noch nicht alle Automatismen vorhanden sind. „Wir haben fast 20 Spieler hinzubekommen. Die Tore beim 2:0-Sieg gegen Strassen haben jedoch danach ausgesehen, als würden wir uns bereits fünf Jahre kennen.“
Zusammenhalt und Kohäsion sind auch morgen in Gibraltar gefragt. Die Petinger haben erst am Montagabend erfahren, dass sie an die Südspitze Europas reisen müssen. „Wir haben uns ehrlich gesagt auf uns und die Partie gegen Strassen konzentriert. Die Auswahl des Gegners konnten wir eh nicht beeinflussen.“ Vor seinem ersten Europapokalspiel mahnt Ottelé zur Vorsicht: „Sie haben bereits internationale Erfahrung, die wir nicht haben. Die Mannschaften aus Gibraltar sind es gewohnt, sich auf höchstem Niveau hinten reinzustellen. Wir dürfen keine Sekunde dieses Spiels verschlafen.“
Die erstmalige Qualifikation der Petinger für die zweite Qualifikationsrunde der Europa League wäre die nächste Etappe in der noch jungen Karriere des Torwarts.
Wir haben noch mehr Qualität als vergangenes Jahr in der Mannschaft. Der Trainer wird wohl oder übel an jedem Spieltag Kopfschmerzen bei der Zusammenstellung der Mannschaft bekommen.Torwart UT Petingen
Abflug heute
Heute um 8.00 Uhr nimmt die Petinger Delegation das Flugzeug in Richtung Gibraltar. Später am Tag kommt es zum Abschlusstraining. Die Partie gegen die Lincoln Red Imps findet morgen um 17.30 Uhr im Victoria Stadium statt.
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