/ „Die Rangers werden uns respektieren“: Interview mit Progrès-Torhüter Sébastien Flauss
Am Donnerstag wartet aller Voraussicht nach eine sehr arbeitsintensive Abendschicht auf den Niederkorner Schlussmann Sébastien Flauss. Um 20.45 Uhr (MEZ) findet nämlich das Hinspiel in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League zwischen dem schottischen Traditionsverein Glasgow Rangers und Progrès Niederkorn im bekannten Ibrox Stadium statt.
Von Carlo Barbaglia
Heute Mittwoch reist der Tabellenvierte der letzten Luxemburger Meisterschaft per Charterflug vom Findel aus direkt in die schottische Großstadt. Vor dem Abflug hat sich das Tageblatt mit dem französischen Keeper unterhalten. Mit seinen bald 30 Jahren gehört Sébastien Flauss zu den Routiniers und ist hinter Emmanuel Françoise der zweitälteste Spieler im Aufgebot der Niederkorner.
Tageblatt: Wie gut ist die Erinnerung noch an das Aufeinandertreffen mit den Rangers vor zwei Jahren, das Niederkorn in Schottland nur knapp mit 1:0 verlor?
Sébastien Flauss: Ich habe eine super Erinnerung an die Partie im Ibrox Stadium. Vor 50.000 Zuschauern aufzulaufen, das war schon eine geniale Erfahrung, zumal die Stimmung fantastisch war. Bislang war es für mich persönlich das schönste Fußballspiel in meiner bisherigen Laufbahn.
Beim sensationellen 2:0-Erfolg im Rückspiel im Stade Josy Barthel wurden Sie ausgewechselt. Was war damals passiert?
Nach einer halben Stunde Spielzeit zog ich mir vermutlich aus Ermüdungsgründen eine Adduktoren-Verletzung zu und musste schweren Herzens den Platz frühzeitig verlassen. Danach war ich vier Wochen lang nicht mehr einsatzfähig. Sowohl im Rückspiel als auch in den folgenden Wochen hat Ersatzkeeper Charly Schinker aber einen super Job verrichtet.
Seit Saisonbeginn befinden Sie sich in ausgezeichneter Form. Morgen im Ibrox Stadium vor möglicherweise erneut 50.000 Zuschauern werden Sie wohl öfter als Ihnen lieb ist im Mittelpunkt stehen. Wie sieht es mit der Anspannung und der Nervosität vor diesem brisanten Duell aus?
Vielleicht ist es wegen meines Alters, aber ich verspüre momentan noch keine große Anspannung und Nervosität. Natürlich ist ein Spiel in der Europa League viel spezieller als eine Partie in der BGL Ligue. Von Druck kann ich jedoch nicht reden, zumindest nicht im Vorfeld. Ich bin froh, dass wir erneut in einem solch tollen Stadion gegen eine solch renommierte Mannschaft antreten können. Meine Teamkollegen und ich sind verständlicherweise hoch motiviert.
Was kann oder darf man sich von Niederkorn in Glasgow erwarten?
Die Erwartungshaltung ist nach dem siegreichen Duell vor zwei Jahren und der rezenten Qualifikation gegen Cardiff und Cork möglicherweise etwas höher als damals. Wir sind uns aber alle bewusst, dass uns in Glasgow ein ganz schweres Spiel bevorsteht, wo wir über die gesamten 90′ gefordert sind und hochkonzentriert aufspielen müssen. Jeder weiß, dass die Rangers auf Revanche aus sind, sie werden uns bestimmt nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Im Gegenteil, sie werden uns sicherlich sehr viel Respekt entgegenbringen. Wir wollen so gut wie möglich dagegenhalten, Spaß haben und rechnen uns sogar Chancen aus.
Ist Glasgow unter Trainer Steven Gerrard stärker einzuschätzen als vor zwei Jahren?
Ich glaube, dass sie einen Tick stärker geworden sind. Hinter Celtic haben sie in der Meisterschaft den zweiten Platz belegt, mit deutlichem Vorsprung auf den Dritten Kilmarnock. Vor einigen Tagen habe ich mir ein Video vom Freundschaftsspiel gegen Marseille angesehen, das die Rangers mit 4:0 gewannen. Solche Testspiele haben zwar keine allzu große Bedeutung, aber es scheint, dass die Rangers reifer und gefestigter sind. Mit dem ehemaligen englischen Nationalspieler Jermaine Defoe haben sie außerdem einen routinierten Offensivspieler verpflichtet, zudem befindet sich Alfredo Morelos zurzeit in Topform.
Was wäre aus Ihrer Sicht ein gutes Ergebnis?
Keinen Gegentreffer zu kassieren, das ist für einen Torwart natürlich immer das oberste Ziel. Ein 0:0 wäre demnach ein Topergebnis, aber auch eine knappe Niederlage würde erneut für viel Spannung im Rückspiel sorgen.
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