Fußballdamen in der WM-Qualifikation / „Eine Perspektive bieten“
Erstmals tritt die luxemburgische Frauen-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation an. Am Donnerstag wurde der 23er-Kader für die ersten beiden Partien vorgestellt. Das Los meinte es nicht gut mit den „Roten Löwinnen“. Mit England, Nordirland und Österreich sind gleich drei EM-Teilnehmer in der Gruppe vertreten. Für FLF-Präsident Paul Philipp geht es bei dieser „historischen“ Teilnahme vor allem darum, „Perspektiven zu schaffen“.
Angeführt wird die Mannschaft von Trainer Dan Santos von Kapitänin Laura Miller, die beim belgischen Spitzenverein Standard Liège unter Vertrag steht. Zu den Führungsspielerinnen gehören noch Noémie Tiberi, Noémie Raths sowie Kimberley dos Santos. Insgesamt ist es eine sehr junge Mannschaft, die an der ersten Qualifikation der Geschichte des luxemburgischen Frauenfußballs teilnimmt. Santos stehen aber u.a. einige Topspielerinnen nicht zur Verfügung. Kim Olafsson (Elversberg/D) ist derzeit nicht fit, Sadine Correia (Bettemburg) und Kate Thill (UB Knights/USA) sind beide verletzt.
Der ehemalige Trainer von RM Hamm Benfica und Beggen ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst. „Wir sind in jedem Spiel Außenseiter. England ist drei Klassen besser als unser letzter Gegner Belgien (0:1). Auch Nordmazedonien und Lettland haben bereits zwei Mal an einer Qualifikation teilgenommen“, sagte Santos. Ein Blick auf das Teilnehmerfeld der nächsten EM in England untermauerte diese Aussage. Mit England, Nordirland und Österreich sind gleich drei Gruppengegner der Luxemburger bei diesem Endturnier dabei.
Dass Luxemburg überhaupt an dieser Qualifikation teilnehmen darf, ist auf eine Reform zurückzuführen. Bis vor einigen Jahren gab es noch eine Vorqualifikation, die im Format eines Miniturniers stattfand. Nach dieser ersten Etappe folgte erst die eigentliche Qualifikation. Durch die Reform werden nur sehr starke und schwächere Nationen vermischt. FLF-Präsident Paul Philipp und Vertreter anderer kleinerer Verbände hatten sich gegen diese Reform eingesetzt, hatten jedoch keinen Erfolg bei der UEFA. „Die Verantwortlichen der UEFA-Damenkommission haben sich gegen die Miniturniere entschieden – warum auch immer. Nur fünf Nationen haben sich danach nicht für die diesjährige Quali angemeldet. Also blieb uns die Wahl: Entweder werden wir schwere Spiele erleben oder wir spielen in Zukunft nur noch gegen die kleinsten Nationen Europas. Nach reiflicher Überlegung und einigen Gesprächen mit Dan Santos haben wir uns dafür entschieden, mitzuspielen. Denn nur so können unsere Frauen sich weiterentwickeln und wir ihnen Perspektiven für die Zukunft bieten“, sagte Philipp.
Druck lastet auf Santos und seiner Mannschaft nicht. Es geht vornehmlich darum, sich an das noch unbekannte Niveau heranzutasten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. „Es wird nicht einfach, aber es ist der einzige Weg. Der Trainer hat keine Vorgaben, Punkte zu holen“, ergänzte Philipp.
Der Vorverkauf für das Spiel gegen England im Stade de Luxembourg beginnt am heutigen Freitag. Das erste Duell findet am Freitag, den 17. September in Larne gegen Nordirland statt.
Im Überblick
Das FLF-Aufgebot:
Tor: Lena Krier (Bettemburg), Lucie Schlimé (CeBra), Natascha Kremer (Diekirch)
Abwehr: Isabel Albert (Entente Wormeldingen/Münsbach/CSG), Jessica Berscheid (FC Bitburg/D), Cathy Havé (E Worm./Müns./CSG), Emma Kremer (Junglinster), Aldina Dervisevic (E Worm./Müns./CSG), Jessica Becker (E Worm./Müns./CSG), Noémie Tiberi (Junglinster), Noémie Raths (E Worm./Müns./CSG)
Mittelfeld: Marta Estevez (E Worm./Müns./CSG), Laura Miller (Standard Liège/B), Marisa Soares (Mamer), Edina Kocan (RFCUL), Kelly Mendes (Junglinster), Gabriela Crespo (Junglinster), Hanna Thill (Bettemburg)
Angriff: Jill de Bruyn (Ell), Martine Schon (Wintger), Kimberley dos Santos (Bettemburg), Julie Marques (Wintger), Anouchka Besch (ASV Wartburgia/NL)
Die ersten Termine:
17.9., 20.00 Uhr in Larne (NIR):
Nordirland – Luxemburg
21.9., 20.15 Uhr im Stade de Luxembourg:
Luxemburg – England
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