Fußball / F91-Präsident Romain Schumacher über die BGL-Ligue-Tabelle und die Europa League
Nach 17 der 26 Spieltage in der BGL Ligue steht der amtierende Meister F91 Düdelingen auf Platz fünf – und wäre laut der aktuellen Tabelle nicht für die Europa League qualifiziert. Für die Luxemburger Mannschaft, die sich zweimal hintereinander für die Gruppenphase des Wettbewerbs qualifizierte, ein riesiger Rückschlag. Vereinspräsident Romain Schumacher erklärte gegenüber dem Tageblatt, warum Solidarität und Fairness jetzt oberste Priorität hätten.
Auch heute blickt Romain Schumacher noch voller Bewunderung auf die zweite Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League zurück. „Nachdem wir das einmal geschafft hatten, habe ich klar gesagt, dass es wohl 20 Jahre dauern würde, um diese Leistung zu wiederholen. Glücklicherweise habe ich mich geirrt.“ Doch diesmal ist selbst das Erreichen der Qualifikationsrunde in der aktuellen Krisenzeit nicht garantiert. Als Tabellenfünfter weist der Doublesieger von 2018/19 sieben Punkte Rückstand auf UT Petingen (4.) auf. Dementsprechend resolut wehrt sich das Vereinsoberhaupt gegen ein Einfrieren der Tabelle. „Wenn die Saison abgebrochen wird, kann die aktuelle Tabelle nicht geltend gemacht werden. Das wäre ungerecht. Es bleiben noch neun Begegnungen auszutragen sowie die Pokalspiele. Da müssten also schon die Rankings der letzten Jahre mit einkalkuliert werden.“
Das bedeutet nicht, dass wir systematisch aufhören oder weitermachen wollenF91-Präsident
Bei den 14 Vereinen aus der höchsten Liga gehen die Meinungen auseinander. Im von der LFL organisierten Referendum sprachen sich 60 Prozent der befragten Vereine für einen Saisonabbruch aus. Beim F91 wollte man Ende März noch nicht so weit in die Zukunft schauen. „Es war zu diesem Zeitpunkt noch etwas früh, darauf zu antworten. Die späteren Entscheidungen hängen auch von der UEFA ab.“ Stattdessen kreuzte der F91 den Vorschlag an, dass es spätestens am 31. Mai eine definitive Entscheidung geben muss. „Das bedeutet nicht, dass wir systematisch aufhören oder weitermachen wollen.“
Ungewissheit
Nichtsdestotrotz hat Romain Schumacher Verständnis für alle Vereine, die ein schnelles Handeln bevorzugt hätten. „Ich versuche, mich in alle Situationen hineinzuversetzen und die Argumentationen zu verstehen. Beispielsweise hat die Fola eine einleuchtende Bemerkung gemacht, wonach man nicht einfach ohne Vorbereitungsphase wieder loslegen kann. Es gab eine ganze Reihe von guten Analysen.“ Allerdings dürften diese Argumentationen dann „nicht mit Blick auf die Tabelle geäußert werden“, fügte er hinzu. Besonders in dieser schweren Phase müssten die „Vereine solidarisch sein. Da schließe ich uns nicht aus. Wenn diese Krise vorbei ist, müssen wir wieder einen Blick für das Interesse am Großen und Ganzen haben, und uns nicht gegenseitig angreifen.“
Neben kleineren Beträgen wie Eintritten und den Einnahmen am Grillstand riskieren die Fußballklubs in den nächsten Monaten viel größere Verluste einstecken zu müssen. „Die indirekten Fragen betreffen die Sponsoren. Werden die noch alle in der Lage sein, ihre Verpflichtungen zu erfüllen?“ Hinzu kommt speziell beim F91 Düdelingen die Ungewissheit, ob und wie es in der Europa League weitergehen wird. „Der Einfluss ist wichtig. Die Einnahmen während der Qualifikation sind nicht ohne“, formulierte es der Präsident. Denn aufgrund dieser Informationen müsse man sich gegebenenfalls „neu oder anders aufstellen“. In diesem Zusammenhang kam auch der finanzielle Einsatz von Mäzen Flavio Becca zur Sprache. „Er hat uns klar gesagt, dass er uns nicht von einem Tag auf den nächsten fallen lassen würde. Nur kann es sein, dass er uns in einem anderen Rahmen weiterhilft.“ Der Unternehmer wird wohl demnach auch im nächsten Jahr noch auf der Ehrentribüne des Stade Nosbaum Platz nehmen, so erhofft es sich zumindest der F91-Präsident Romain Schumacher.
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