Conference League / Fola will gegen Schachzjor Salihorsk an seine Grenzen gehen
Nach dem überraschenden 2:1-Erfolg vor einer Woche gegen den weißrussischen Meister Schachzjor Salihorsk will sich Fola Esch am Donnerstag (19.30 Uhr) vor eigenem Publikum für die dritte Runde der Conference League qualifizieren. Doch es gibt einige Fragezeichen vor dem entscheidenden Duell. Beim Gegner kam es am Wochenende zu einem Trainerwechsel.
So schnell kann es gehen im Fußballgeschäft. Nach der Niederlage gegen die Fola entschied sich Schachzjor Salihorsk, Trainer Roman Grygorchuk vor die Tür zu setzen. Dabei hatte der Ukrainer bis dahin von 17 Meisterschaftsspielen kein einziges verloren und vergangene Saison den Titel mit den „Bergmännern“ geholt. Nachfolger von Grygorchuk ist seit Sonntag der Weißrusse Sergey Gurenko, der zuletzt beim litauischen Erstligisten Riterai und davor bei Dinamo Minsk in der Verantwortung stand.
Diese Veränderung bringt einige Fragezeichen mit sich, denn mit dem neuen Chef kommt auch eine neue Philosophie: „Der neue Trainer von Salihorsk hatte in der Vergangengenheit ein Faible für das 3-4-3-System. Darauf habe ich meine Spieler in den vergangenen Tagen eingestellt. Nach dem Sieg vergangene Woche stand in den letzten Tagen sehr viel taktisches Training und Erholung auf dem Plan. Der Erfolg hat Kräfte gekostet und die Reise auch. Das darf man nicht unterschätzen“, sagt Sébastien Grandjean.
Der Fola-Trainer muss zwischen der Vorbereitung auf die nationale Meisterschaft (8. August) und die Europapokalspiele auch noch seine Physiotherapie-Praxis leiten. Zudem muss er der Mannschaft eine angepasste Spielphilosophie beibringen. Nach den Abgängen von Torjäger Zachary Hadji und Spielmacher Dejvid Sinani sind die Escher derzeit noch nicht in der Lage, offensiv dominant aufzutreten. „Es kommen viele Dinge zusammen und es ist nicht einfach, sich auf beide Wettbewerbe vorzubereiten, aber wir versuchen jeden Kaderspieler optimal vorzubereiten und gehen diese Aufgaben mit einer gewissen Lockerheit an“, sagt Grandjean.
Eher angespannt war die Lage nach der 0:5-Blamage auf Gibraltar und vor dem ersten Duell mit dem weißrussischen Meister. Grandjean und sein Team haben es jedoch geschafft, den Schalter innerhalb weniger Tage umzulegen. „Nach der Niederlage gegen Lincoln haben wir uns sofort die richtigen Fragen gestellt. Nach dem Sieg gegen Salihorsk geht es der Mannschaft mental natürlich besser. Dieser Erfolg ist eine außergewöhnliche Leistung und sollte auf keinen Fall banalisiert werden. Es ist ein starker Gegner und wir dürfen nicht in helle Begeisterung verfallen. Morgen müssen wir noch einmal an die Grenzen gehen“, sagt Grandjean voraus.
Dass noch nicht alle Spieler verinnerlicht haben, dass derzeit der Offensivfußball der vergangenen Saison noch nicht möglich ist, sah Grandjean am vergangenen Samstag beim Testspiel gegen den deutschen Regionalligisten Alemannia Aachen. Bei der 1:3-Niederlage liefen vor allem Spieler auf, die im Europapokal nur wenig Einsatzzeit bekamen. „Dieser Auftritt war sehr mittelmäßig, wir haben sehr eigensinnig gespielt. Ich kann dieses Verhalten auf der einen Seite verstehen, weil jeder sich von seiner besten Seite zeigen will, auf der anderen Seite können wir uns solche Auftritte nicht erlauben, wenn es um etwas geht“, warnt Grandjean.
Geht Fola am Donnerstag als Sieger nach zwei Duellen vom Platz, dann wartet in der dritten Qualifikationsrunde der Conference League entweder Borac Banja Luka (BIH) oder Linfield FC (NIR). Die beiden Partien würden am 5. und 12. August stattfinden.
Die Aufgebote
Fola Esch:
Tor: Thomas Hym, Evan da Costa, Emanuel Cabral, Daniel Martins
Abwehr: Sylvio Ouassiero, Lenny Almada, Grégory Grisez, Julien Klein, Guillaume Mura, Veldin Muharemovic, Nenad Dragovic
Mittelfeld: Rodrigue Dikaba, Bruno Freire, Diogo Pimentel, Brandon Lima, Lucas Correia, Mirza Mustafic
Angriff: Gauthier Caron, Stefano Bensi, Jules Diallo, Rui de Sousa, Idir Boutrif, Rodrigo Parreira, Michael Omosanya, Issam El Alami
Es fehlen: Bruno Correia, Hugo Monteiro, Tiago Semedo, Adrian Ahmetxhekaj, Cristiano Pascoal (alle verletzt)
Schachzjor Salihorsk:
Tor: Aleksandr Gutor, Sergei Chernik
Abwehr: Ruslan Khadarkevich, Nikola Antic, Milos Satara, Aleksandr Sachivko, Yegor Filipenko, Roman Begunov, Hleb Shauchenka
Mittelfeld: Igor Ivanovic, Aleksa Pejic, Nikita Korzun, Dmitri Podstrelov, Igor Stasevich, Julius Szöke, Yuri Kendish
Angriff: Valon Ahmedi, Djordje Ivanovic, Dembo Darboe
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