Blick auf die Insel / Hinter der Übernahme von Newcastle steckt ein nicht ganz sauberer Kronprinz
Nach neuesten Erkenntnissen soll es irgendwann im Juni in der Premier League weitergehen, doch Genaues weiß man nicht. Das wirtschaftliche Überleben der Vereine steht auf dem Spiel, aber so ganz nebenbei auch die Gesundheit der Spieler.
Angesichts der Unklarheit über Weiterführung und/oder Ende der Saison 2019/2020 ist die geplante Übernahme von Newcastle United durch den Saudi Public Investment Fund (PIF) zeitweise aus den Schlagzeilen verschwunden, obwohl durchaus berechtigte Einwände gegen diese Übernahme vorliegen. Einer davon ist die Klage der Verlobten des im Oktober 2018 im Saudi-Arabischen Konsulat in Istanbul ermordeten Journalisten Jamal Kashoggi. Eine UN-Untersuchung hatte hier bekanntlich die Verwicklung des saudi-arabischen Königshauses in diesen Mord festgestellt. Nun ist es aber so, dass der PIF, der an Newcastle interessiert ist, vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman geleitet wird, der sich mit seinem Engagement in der Premier League einen guten Ruf schaffen will. Die Premier League behält sich im Normalfall das Recht vor, bei einem geplanten finanziellen Einstieg in einen Verein der Top-Liga den jeweiligen neuen Investor auf dessen Ruf und eventuelle Zusammenstöße mit dem britischen Gesetz zu überprüfen. Das nennt man den „Owners‘ and directors‘ test“.
Ein anderer Einwand, der eher dazu angetan ist, die ansonsten auf ein gutes Verhältnis mit Saudi-Arabien zielende englische Regierung auf Trab zu bringen, ist eine Verletzung von Fernsehrechten, und dies stellt in den Augen der englischen Liga eine ungleich stärkere Verfehlung dar als bloß die Duldung oder Mitwisserschaft eines Mordes an einem Journalisten. So soll das Network „BeoutQ“ in Saudi-Arabien unerlaubt Premier-League-Spiele senden, zum Nachteil von „beIN Sports“ aus Katar, wobei die Regierung Saudi-Arabiens trotz aller Aufforderungen durch die Inhaber der Lizenz diese illegalen Praktiken wohlwollend tolerieren würde. Katar, Teil-Urheber eines „Sommermärchens“ 2006 und Ausrichter einer gekauften WM 2022 oder WM 2023, liegt im Streit mit Saudi-Arabien und mittendrin Newcastle United. Man sollte die Leute vom PIF-Investor einmal drei Monate in Newcastle kasernieren und sie würden zu Fuß zurück in die Wüste laufen und ihre Lastkamele auf die Namen „Keegan“ oder „Ashley“ taufen.
- Der Dacia Duster TCe 150 passt sich mit Gefühl an - 13. Mai 2023.
- Rächer in neuer Umgebung - 7. Mai 2023.
- Emotionsgeladen in die Zukunft - 7. Mai 2023.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos