Fußball / Jonathan Joubert: „Ein Zeichen bei der Titelfrage setzen“
16 Jahre stand Jonathan Joubert beim F91 zwischen den Pfosten. Am Montag kehrt er zum ersten Mal im Hesperinger Trikot nach Düdelingen zurück. Das Tageblatt hat sich mit dem 41-jährigen Torwart über die beachtliche Serie des Swift, aber auch über die Emotionen vor der Begegnung im Stade Jos. Nosbaum unterhalten.
Eigentlich hat Jonathan Joubert das Comeback in der alten Heimat schon hinter sich gebracht. Swift war bereits während der Wintervorbereitung zum Testspiel in Düdelingen zu Gast. Doch das Meisterschafts-Spitzenspiel sei noch einmal eine ganz andere Nummer, bestätigte der Schlussmann. „Beide Mannschaften wollen diese Partie nutzen, um ein Zeichen in Richtung Titel zu setzen. Für jede der drei Mannschaften, die sich abgesetzt hat, könnte eine Niederlage bereits ein Loch zur Folge haben. Das wollen wir unbedingt vermeiden.“
Neben der sportlichen Analyse hat Joubert aber auch ein paar Worte über die emotionale Rückkehr an seine alte Heimat verloren. Während er selbst nun zum ersten Mal wieder das Tor im Stade Jos. Nosbaum hüten wird, begleitet er seinen Sohn weiterhin mehrmals die Woche ins Düdelinger Trainingszentrum – und hat demnach auch nie den Kontakt und den Personen im F91-Umfeld zum Gelände verloren. „Die Frage, ob er auch den Verein wechseln würde, stellte sich gar nicht. Wir wohnen in Düdelingen. Dieses Kapitel nimmt einen großen Platz in meinem Leben ein. Das vergisst man nicht. Aber ich weiß auch, welches Trikot ich jetzt trage.“
Offensivspektakel in Aussicht
Und auch, dass er sich am Montag nicht aus Gewohnheit in der falschen Umkleide wiederfinden sollte. „Ich hatte aufgepasst“, sagte er lachend, als er auf das Testspiel angesprochen wurde. „Aber das ist Vergangenheit.“ Genauso wie die komplizierten Zeiten zu Saisonbeginn. Die 1:2-Niederlage gegen Düdelingen war die letzte – seither kam der gehypte Swift-Zug mächtig ins Rollen. 16 Punkte aus sechs Spielen holten die Hesperinger allein in diesem Jahr. „Man hat uns gleich vorne gesehen, aber es lief dann einfach nicht rund. Bei einem Projekt dieser Größe kann nicht auf Anhieb alles perfekt laufen. Es gab viele Wechsel, einen neuen Trainer und dadurch möglicherweise auch einen psychologischen Schock bei den Spielern. Es ist ein Ganzes. Man darf den Anteil von Jeff Strasser nicht vergessen. Vielleicht hat es danach aufgrund der Mentalität einfach besser gepasst.“
Auch er selbst kann die Spiele seit einigen Wochen wieder genießen – denn der Swift kassierte 2021 erst vier Gegentore. „Wir sind defensiv besser aufgestellt und in der Offensive sieht man, dass die Jungs sich gefunden haben. Es macht Spaß, ihnen zuzusehen.“ Viele Gründe, die demnach auf ein ansprechendes Topspiel hoffen lassen. „Wir befinden uns in einer anderen Verfassung als beim Hinspiel. Beide Mannschaften sind offensiv ausgerichtet. Für uns wäre es wichtig, dass die Serie hält.“
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