/ Kein Studieren mehr: Vorrunde Cardiff Met - Progrès Niederkorn
Immer wieder fällt beim Progrès Niederkorn der Name einer Mannschaft: Glasgow Rangers. Es ist der große Traum des Vereins, sich eine Wiederholung gegen die Schotten zu erspielen. Dafür muss nach dem 1:0 im Hinspiel heute Abend in der Vorrunde der Europa League aber das Auswärtsspiel bei der Universitätsmannschaft aus Cardiff überstanden werden. Die Lehren der letzten Woche wurden jedenfalls gezogen.
Sieben Tage sind vergangen, doch das Problem ist das gleiche geblieben: Eine Woche nach dem 1:0-Heimsieg in der Vorrunde der Europa League sind wieder einige Personalien angeschlagen. Ein Einsatz von Emmanuel Françoise ist ausgeschlossen, ausfallen wird nun auch definitiv Stürmer Florik Shala. Zwar haben eigenen Aussagen zufolge die Adduktorenschmerzen nachgelassen, allerdings will man beim Neuzugang kein Risiko eingehen. Das Gleiche gilt für Christian Silaj, der frühestens in der ersten Qualifikationsrunde zum Einsatz kommen würde. Doch bevor sich die Mannschaft mit Cork (Irland) und später den Glasgow Rangers (zweite Runde) als nächste Gegner beschäftigen darf, muss das Ensemble von Trainer Roland Vrabec heute Abend (19.30 Uhr) den Härtetest inmitten des Universitätscampus Leckwith bestehen.
Die Vorteile liegen vor dem zweiten Aufeinandertreffen klar aufseiten des Favoriten, der mit einem 1:0-Vorsprung und breiter Brust angereist ist. „Wir sind entspannt, aber auch konzentriert“, hatte Aldin Skenderovic am Abend bei der Pressekonferenz erklärt. Der Treffer von Mayron de Almeida bedeutet, dass der Progrès Niederkorn ohne Druck aufspielen kann und „sich die Partie automatisch ändern wird“. „Diesmal ist der Gegner gefordert und muss ein Tor machen“, sagte Vrabec. „Für uns heißt das, dass sich wohl mehr Räume öffnen werden, die wir besser ausnutzen müssen. Im Sechzehnmeterraum müssen wir unbedingt torgefährlicher werden.“ Es waren genau diese Dinge, die er seiner Mannschaft vergangene Woche nach dem Heimsieg vorgeworfen hatte.
Nicht viele Räume offen
Die technisch unterlegenen Waliser ließen aufgrund ihrer Athletik nicht viele Räume auf den letzten Metern offen. Die Spielanteile waren aufseiten der Gelb-Schwarzen, doch vor der „Box“ war Endstation. Diesmal soll die Spielgestaltung so aussehen: eine identische Ballzirkulation, mehr Freiräume, bessere Anspielmöglichkeiten in den letzten 20 Metern und mehr Tore. Mayron de Almeida, eigentlich Flügelspieler, wird es wohl erneut an der Sturmspitze mit den kräftigen und schwer zu bewegenden Cardiff-Verteidigern zu tun bekommen. „Er hat sich sehr bemüht,“ erinnerte sich der Coach. „Doch natürlich ist es schwierig, wenn zwei Mittelstürmer fehlen.“ Die andere Möglichkeit wäre, den erst 16-jährigen Issa Bah diesmal dort einzusetzen. „Er ist noch schwer einzuschätzen. Seine Trainingsleistungen sind schwankend. Sein Vorteil ist, dass er wenig nachdenkt und sich riesig auf das Spiel freut“, analysierte der Trainer.
Gewarnt sind die Luxemburger auf jeden Fall. Düdelingen hat bei den Studenten in Dublin sein Weiterkommen verspielt, auch Déifferdeng 03 kassierte bei den Walisern von Bala Town eine 1:2-Niederlage: „Die Leistung von Cardiff hat mich nicht überrascht. Sie haben auch morgen (heute) nichts zu verlieren. Manchmal ist es sogar einfacher, nicht Favorit zu sein,“ meinte Vrabec bei der Pressekonferenz. Andererseits kennt sich der Progrès mit historischen Abenden aus, wie Sportdirektor Thomas Gilgemann zu berichten wusste: Noch nie hat eine Luxemburger Mannschaft einen Europapokal-Sieg auf britischem Boden eingefahren. Kann der Progrès, trotz personeller Bedenken, diese Statistik aufpolieren?
Stürmer im Anflug
Durch die Ausfälle in der Angriffsreihe des Progrès Niederkorn ist der Handlungsbedarf akut geworden. Ein Stürmer könnte gleich nach geschaffter Qualifikation als Neuzugang präsentiert werden – denn er müsste bereits morgen bei der UEFA angemeldet werden, um nächste Woche in Cork spielberechtigt zu sein. Ob und wie hängt also ganz vom Ausgang des heutigen Spiels ab. Wird ein Neuzugang vorgestellt, dürfte es sich wohl um einen erfahrenen Mittelstürmer handeln.
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