Blick auf die Insel / Leeds zeigt den Weg – und beeindruckt auch in der Niederlage
Ein Sieg zur Saisonpremiere und dennoch ein gehöriger Schuss vor den Bug für Liverpool, dessen Manager Klopp Gegner Leeds über den grünen Klee lobte und dabei gütlich vergaß, den Elfmeter zu erwähnen, der zum ersten Tor für Liverpool führte und den sogar ein ehemaliger Liverpooler Spieler und jetziger TV-Kommentator als viel zu hart bezeichnet hatte. Zwei der Liverpooler Tore waren Elfmeter. Leeds dagegen erzielte drei Tore nach schönen Spielzügen, drei Gegentore zuhause, das hatte Liverpool schon lange nicht mehr erlebt, aber Leeds United kann sich davon nichts kaufen. Immerhin hat die Konkurrenz festgestellt, dass der Meister verwundbar ist, schon die Spiele der letzten Saison nach der Covid-Unterbrechung hatten dies klar erkennen lassen.
Die beiden anderen Aufsteiger mussten hartes Lehrgeld zahlen. Fulham, das mit schönem Passspiel gegen Arsenal imponierte, dabei aber selten gefährlich vors Tor kam, und West Brom, das gegen die routinierten Stars von Leicester zu unbeholfen und naiv auftrat, wurden brutal in die Realität der Premier League zurückgeholt. Bei Arsenal ist fast die gesamte Verteidigung im Krankenlager, ganz verschwunden vom Radar ist Özil, der mit einem vertraglich gesicherten Wochengehalt von etwa 300.000 Euro (vor Steuern, der Arme!) eine gemütliche Auszeit erlebt und hofft, dass sich nirgendwo ein Verrückter findet, der ihn aus diesem Vertrag herauskauft und ihm bei irgendeinem Verein wieder Beine macht.
Ganz lustig ging es zum Saisonauftakt bei Crystal Palace zu. Man schoss schon nach etwas mehr als zehn Minuten ein Tor, was für dortige Verhältnisse sehr ungewöhnlich ist, dafür überließ man traditionsgemäß dem Gegner Southampton Ball und Räume und ermutigte ihn nach abgefangenen Angriffen mit sofortigen Fehlpässen zu neuen Angriffswellen. Aus Alters- und Technikgründen sah man von konstruktivem Spielaufbau ab. Der Torwart hielt zweimal brillant und Zaha schoss sein Tor nach einer präzisen Flanke. Am Ende wunderte man sich bei Southampton, wie man dieses Spiel nur verlieren konnte. Immerhin, bei Palace versteht man eine Menge von Opferbereitschaft und Durchhaltevermögen. Und wenn Benteké und Neuzugang Batshuayi erst einmal mitspielen, wird dies auch bei den Fans der Fall sein.
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