Conference League / Play-off: Fola ist „gereift und bereit“ für die nächste Hürde
Am Freitag in einer Woche wird die erste Gruppenphase der Conference League ausgelost. Ob eine Kugel mit dem Vereinslogo der Escher Fola aus den Lostöpfen gefischt werden wird, entscheidet sich nach den beiden Duellen gegen den kasachischen Meister Kairat Almaty. Der Luxemburger Champion ist sich bewusst, dass der Gegner ein anderes Kaliber darstellt als die letzten Hürden – dennoch rechnet sich die „Doyenne“ ihre Chancen im Play-off aus. Anpfiff ist um 19.30 Uhr im Stade Josy Barthel.
Die Freude war riesig: Am vergangenen Donnerstag löste die Escher Fola ihr Ticket für eine historische – allererste – Play-off-Runde der neu geschaffenen Conference League. Weniger euphorisch ging es bei Gegner Kairat Almaty zu: Der ambitionierte kasachische Meister war in der dritten Runde der Europa League ausgeschieden. Laut Sébastien Grandjean, Trainer der Mannschaft aus der Minettemetropole, war dieses Ausscheiden ein Schiffsbruch: „Für den Verein kam die Niederlage gegen die Armenier einer Desillusion gleich.“
Der Coach schmiss hin, die Fans ließen ihrem Frust in den sozialen Medien freien Lauf und erwarten gegen den Underdog aus Luxemburg nur eins: klare Siege. „Es handelt sich um einen großen Klub mit einer beeindruckenden professionellen Struktur“, sagte Grandjean. Auf dem Weg in die vierte Runde des Europapokals wurde erst Maccabi Haifa (ISR) rausgeworfen, dann das Hinspiel gegen Roter Stern Belgrad (SRB) gewonnen – oder um es in den Worten des Trainers zu verdeutlichen: „Sie sind sehr, sehr stark.“
Personalanalyse
Analysen, die der Trainerstab um Videoanalyst Lionel Zanini und Assistent Miguel da Costa aufgrund des Videomaterials der vergangenen Wochen erstellt hat.„Wir haben uns alles angeschaut, vom Europapokal bis hin zu den Pokalspielen in ihrer Heimat.“ Weniger Sorgen bereitet Grandjean die Tatsache, dass Coach Kirill Kecker hingeschmissen hat. „Vielmehr weiß man aufgrund der drei gesperrten Spieler und Verletzungen nicht wirklich, was sie machen werden. Werden sie ihre Taktik ändern? Während einer Begegnung wechseln sie gerne mal das System. Aber wir können dagegenhalten. Wir wissen über jeden einzelnen Spieler Bescheid. Sobald wir die Namen auf dem Spielerbogen sehen, wissen wir, wie sie antreten wollen.“
Der populärste ist zweifelsohne Vagner Love, mit bürgerlichem Namen Vagner Silva de Souza. Der Mittelstürmer war im Laufe seiner Karriere mehrfacher russischer Meister mit ZSKA Moskau und ist mittlerweile 37 Jahre alt. Den Zusatznamen „Love“ erhielt er bereits in seiner Heimat Brasilien, als ihn der Coach damals mit einer Frau erwischte und er fast aus der Mannschaft geflogen war. „Die anderen Namen klingen vielleicht beim großen Publikum eher unbekannt, aber es sind starke Spieler“, erklärte der Belgier, der noch Kanté und Alves hervorhob.
Wir sind uns bewusst, dass uns eine hohe Hürde bevorsteht, diese Etappe wird extrem schwer werden. Aber wir sind bereit, uns der Aufgabe zu stellen. Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen.Fola-Trainer
Während bei den Gästen die Nerven durchbrannten und gleich zwei Spieler des Feldes verwiesen wurden, musste die Fola mit ansehen, wie Stürmer Stefano Bensi sich eine weitere Knieverletzung zuzog. „Bei der Analyse nach diesem Spiel war die Stimmung gedrückt, es war sehr emotional. Er ist ein großartiger Mensch, der in seiner Karriere oft vom Glück im Stich gelassen wurde. Aber er steht voll hinter uns, ist ein toller Unterstützer. Wir müssen aus diesen Momenten eine zusätzliche Motivation schöpfen“, so der Trainer. Auch Jules Diallo wird noch ein paar Tage passen müssen. Problematisch würde es allerdings werden, wenn die Knieschmerzen bei Verteidiger Gilson Delgado einen Einsatz unmöglich machen würden.
Doch auch die Escher sind variabel und gehen zuversichtlich in ihr erstes Play-off-Duell der Vereinsgeschichte.„Wir sind im Laufe dieses Europapokals gereift. Als Beweis sehe ich die Partie vom Wochenende gegen die Etzella, die wir nach Strich und Faden dominiert haben und wo uns eine Vielzahl von Chancen herausgespielt haben. Wir haben schönen Fußball gezeigt. Das alles sind positive Signale. Wir sind uns bewusst, dass uns eine hohe Hürde bevorsteht, diese Etappe wird extrem schwer werden. Aber wir sind bereit, uns der Aufgabe zu stellen. Wir werden bis zur letzten Sekunde kämpfen“, sagte Grandjean, der hinzufügte: „Wenn man viermal in Folge gewinnt, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern.“
Die Aufgebote
Fola Esch:
Tor: Thomas Hym, Evan da Costa, Emanuel Cabral, Daniel Martins
Abwehr: Sylvio Ouassiero, Lenny Almada, Grégory Grisez, Julien Klein, Guillaume Mura, Veldin Muharemovic, Nenad Dragovic, Gilson Delgado, Cristiano Pascoal
Mittelfeld: Rodrigue Dikaba, Bruno Freire, Diogo Pimentel, Brandon Lima, Lucas Correia, Mirza Mustafic
Angriff: Gauthier Caron, Jules Diallo (?), Rui de Sousa, Idir Boutrif, Rodrigo Parreira, Michael Omosanya, Issam El Alami, Bruno Correia
Es fehlen: Hugo Monteiro, Tiago Semedo, Denis Ahmetxhekaj, Stefano Bensi (alle verletzt)
Kairat Almaty:
Tor: Pokatilov, Ustimenko, Biryukov, Pivkin, Anarberkov
Abwehr: Keiler, Alip, Suyumbayev, K. Hovhannisyan, Bagnack Mouegni, Dugalic, Mikanovic, Ussenov, Ibragimov, Shen, Shirobokov
Mittelfeld: Alykulov, Vorogovskiy, Alves, Kosovic, Ulshin, Baluta, Anet, Kukuyev, Buranchiyev, Rakhimzhanov, Dadayev, Sadybekov
Angriff: Vagner, Kanté, Shushenachev, Paulo, Seidakhmet, Mitrofanov, Meleshenko, Kenzhebek
- Tor, Titel und Trophäe: Luxemburger Leandro Barreiro gewinnt Ligapokal mit Benfica - 13. Januar 2025.
- Nach ITM-Untersuchung: Mischo bestätigt Geldstrafen für Swift Hesperingen - 8. Januar 2025.
- Marco Martino wurde am Montag beim F91 entlassen - 31. Dezember 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos