/ Progrès Niederkorn: Die nächste Titel-Attacke
Am 4. August fängt die BGL-Ligue-Saison 2019/20 an. Drei Tage davor erscheint das Tageblatt-Sonderheft “Ustouss”. Bis zum Start stellen wir Ihnen an jedem Tag eine der 14 Mannschaften vor. Diesmal ist der Déifferdeng 03 an der Reihe.
Eigentlich wollte der Progrès Niederkorn bis 2019 – dem 100-jährigen Bestehen des Vereins – einen Titel einfahren. Dieses Vorhaben ist noch nicht gelungen. In dieser Saison nehmen die Gelb-Schwarzen den nächsten Anlauf mit einem neuen Trainer und einer Frischzellenkur.
ZIELE
„Wir wollen besser abschneiden als vergangene Saison und unter den Top 3 landen. Auch im Pokal will ich weit kommen. Ich kann derzeit noch nicht abwägen, ob wir um den Titel mitspielen können, dafür fehlt mir noch das Gesamtbild der Liga“, sagt der neue Trainer Roland Vrabec.
NEUZUGÄNGE UND ABGÄNGE
Der Progrès hat es sich zur Gewohnheit gemacht, in jeder Saison etwa zehn bis zwölf Spieler auszutauschen. Diesmal geht diese Methode jedoch nicht mit einer Zunahme an Qualität einher. Die Mannschaft ist nicht stärker als letztes Jahr, als Platz vier am Ende der Saison zu Buche stand. Mit Aleksandre Karapetian und Marvin Martins verließen zwei absolute Leistungsträger den Verein. Auch wenn „Kara“ in der vergangenen Saison nicht zu seiner Bestform auflief, ist er nur schwer zu ersetzen. Florik Shala und Kempes Tekiela sollen den Deutsch-Armenier beerben.
Mit Dino Ramdedovic, Kevin Kerger, David Soares und Mike Schneider kehrten zudem vier Routiniers dem Verein den Rücken. Um diese zu ersetzen, wurden mit Christian Silaj, Tom Laterza und Aldin Skenderovic drei etablierte Spieler sowie mit Issa Bah, Jacky Mmaee, Gullit Ramos und Yannick Cervellera vier Talente verpflichtet. Trotz 13 Neuzugängen hat Niederkorn keinen gelernten Linksverteidiger in seinen Reihen, was vor allem gegen tief stehende Mannschaften offensiv zum Problem werden könnte. Und mit dieser Situation wird Niederkorn als Titelfavorit oft konfrontiert sein.
UNSER TIPP
Niederkorn wird bis ganz zum Schluss um den Titel mitspielen – wenn alle Rädchen ineinandergreifen.
3 Fragen an Roland Vrabec
Welche Methode haben Sie angewandt, um während der Europa League die Meisterschaft vorzubereiten?
Roland Vrabec: Wir haben die Trainingswoche in zwei geteilt. Montag und Sonntag wurden grundsätzliche Schemen einstudiert, die wir in der Saison umsetzen wollen. An den anderen Tagen haben wir uns auf die Europa-League-Partien vorbereitet. Das war nicht einfach – auch wegen der Reisestrapazen. Ich musste mir jedes Mal die Frage stellen, ob Training oder Pause mehr Sinn macht.
Hatten Sie bereits Zeit, sich mit der Liga-Konkurrenz zu beschäftigen?
Ehrlich gesagt nicht. Wir fangen jetzt langsam mit der Analyse der Gegner an und ich werde versuchen, mir jeden Gegner live anzusehen. Unseren Auftaktgegner konnten wir bereits in der Europa League beobachten. Grundsätzlich geht es aber darum, unseren eigenen Fußball durchzusetzen. Ich werde mich aber auch von meinem Co-Trainer Olivier Ciancanelli beraten lassen, der die Gegner und die Platzgegebenheiten kennt.
Können Sie mit Niederkorn den Fußball umsetzen, den Sie sich vorstellen?
Es ist möglich, meine Ideen mit dieser Mannschaft umzusetzen. In der Europa League konnten wir das noch nicht zeigen, weil wir schwierige Situationen zu meistern hatten und es der Gegner auch teilweise nicht erlaubt hat. Wir befinden uns auf dem richtigen Weg und im Training erkenne ich schon sehr positive Ansätze. Die Umsetzung meiner Ideen wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
So könnte Niederkorn spielen
Das Aufgebot
Tor: Sébastien Flauss, Youn Czekanowicz, Kenan Agovic, Stéphane Ferreira
Abwehr: Tim Hall, Adrien Ferino, Metin Karayer, Jonni Correia, Tom Laterza, Yann Matias, Aldin Skenderovic
Mittelfeld: Ben Vogel, Yannick Cervellera, Christian Silaj, Sébastien Thill, Belmin Muratovic, Ricky Borges, Yannick Bastos
Angriff: Issa Bah, Emmanuel Françoise, Jacky Mmaee, Florik Shala, Kempes Tekiela, Gullit Ramos
Trainer: Roland Vrabec (1. Saison)
Neuzugänge: Skenderovic (SV Elversberg/D), Ramos (F91), Agovic, Correia (beide Kayl/Tetingen), Mmaee (Wiltz), Bah (RM Hamm Benfica), Shala (RFCUL), Silaj (UT Petingen), Cervellera (Eintracht Trier/D), Laterza (Fola), Tekiela (Borussia Dortmund II/D)
Abgänge: Soares, Ramdedovic (beide Rodange), Schneider, Kerger (beide UT Petingen), Etshimi (SC Bastia/F), Teles (RM Hamm Benfica), Ikene (RFCUL), Junuzovic (Ziel unbekannt), Aleksandre Karapetian (FK Sotschi/RUS), Martins (Karpaty Lwiw/UKR), Schinker, Mutsch (beide Karriereende)
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